Mülheim. Blau-Weiß Mintard muss bis zum Schluss um einen 2:1-Heimsieg kämpfen. Fatih Koru und Henry Schäumer treffen für am Ende erleichterte Mülheimer.
„Boah, mein Herz, mein Herz, mein Herz“, seufzte ein erleichterter Co-Trainer Daniel Molitor nach dem Schlusspfiff. Bis zur 94. Minute musste Blau-Weiß Mintard um den wichtigen 2:1 (2:0)-Heimsieg über Blau-Gelb Überruhr bangen. Fast eine Halbzeit lang mussten die Mintarder dabei mit zehn Mann auskommen.
Denn zum Entsetzen der Blau-Weißen stellte der Unparteiische in der 34. Minute Mintards Jeff Gyasi wegen vermeintlichen Nachtretens vom Platz. Während sich das Schiedsrichtergespann von Außen Einiges anhören durfte, stellte sich die Mannschaft auf dem Platz erstaunlich schnell auf die neuen Gegebenheiten ein. „Der Platzverweis hat Überruhr noch mal motiviert, aber wir haben die richtige Antwort gegeben“, meinte Trainer Ali Basboga. Henry Schäumer verwertete einen Konter über Niklas Nett zum 2:0-Pausenstand.
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Die Führung war zu diesem Zeitpunkt verdient. Mintard nutzte früh die Räume in der Essener Defensive und in der siebten Minute köpfte Fatih Koru eine Ecke zum 1:0 ein. Mit dem Vorsprung im Rücken dominierte die DJK mit viel Ballbesitz die Partie. Überruhr mit dem Ex-Mintarder Marius Beyer und den früheren Speldorfern Esad Morina und Kevin Müller in der Startelf erspielte sich in Halbzeit eins keine Torchance.
Mintard schon. Einen Schuss von Gyasi lenkte Keeper Leon Ossmann nur knapp zur Ecke (23.), Shogo Tabata hatte nach einer Ecke eine Riesenchance (33.), zwischendurch sah ein Foul von Beyer an Koru durchaus nach Elfmeter aus.
Früher Anschlusstreffer setzt Mintarder unter Druck
Die zweite Halbzeit startete dann genauso, wie sie aus Mintarder Sicht nicht starten sollte: mit dem frühen Anschlusstreffer. Dasilva Mavinga Matondo hämmerte den Ball genau an die Unterkante der Latte.
Trainer Ali Basboga reagierte und brachte mit Tobias Kolb für Shogo Tabata einen deutlich zweikampfstärkeren Offensivmann, der in der restlichen Spielzeit auch hinten gefordert war. „Die Jungs haben Meter gemacht ohne Ende. Dass bei zehn gegen elf auch mal Lücken entstehen, ist normal“, meinte Basboga nach dem Spiel.
Keine Großchancen für Blau-Gelb Überruhr
Riesenchancen erspielten sich die Gäste von der Ruhrhalbinsel allerdings auch nicht. Die beste hatte Blau-Gelb in der 70. Minute als Esad Morina per Steilpass auf die Reise geschickt wurde. Der Stürmer legte allerdings noch einmal quer und Nick Hillmann traf nur das Außennetz.
Eine Viertelstunde vor dem Ende wurde dann das personelle Ungleichgewicht wieder ausgeglichen. Torschütze Matondo verdiente sich durch zwei harte Fouls an Robin Müller die Gelb-Rote Karte.
Serkan Güzel hat das 3:1 für BW Mintard auf dem Fuß
In der Endphase waren es dann sogar die Mintarder, die einem entscheidenden dritten Treffer näher waren, als die Gäste dem Ausgleich. Zweimal hatte der eingewechselte Serkan Güzel das 3:1 auf dem Fuß. Erst wurde er von Marius Beyer abgelaufen, dann schoss er den Ball nach Vorlage von Niklas Nett genau in die Arme des Torwarts.
Nach der vierminütigen Nachspielzeit konnten die Mintarder schließlich aufatmen und sich von ihren Fans feiern lassen. „Ich spüre, dass wir ein Team sind. Egal wer von Außen was sagt oder macht, das interessiert uns alles nicht. Wir geben die Antwort auf dem Platz“, sagte Ali Basboga.
BW Mintard klettert auf Rang acht
Mit dem hart erkämpften Erfolg in der heimischen Aue klettert Mintard raus aus der Abstiegszone auf den achten Platz der Landesliga-Tabelle. Am kommenden Sonntag bekommen es die Blau-Weißen auswärts mit dem Duisburger SV 1900 zu tun.
Namen & Fakten zum Sieg der Mintarder
Tore: 1:0 Koru (7.), 2:0 Schäumer (41.), 2:1 Matondo (50.)
BWM: Haas – Eschen, Schäumer, Haubus, Müller – El Ouriachi (90. Kastor), Gyasi – Nett, Brings (73. Hasanov), Tabata (56. Kolb) – Koru (74. Güzel)
Gelb-Rote Karte: Matondo (BGÜ/76., wiederholtes Foulspiel)
Rote Karte: Gyasi (BWM/35., Nachtreten)
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