Mülheim. Bundesligist HTCU lässt sich im Duell gegen Harvestehude zwischendurch den Schneid abkaufen, kann aber auf seine Offensive bauen.

Malte Hellwig fackelte nicht lange. Kurz hinter der Kreisgrenze zog der Stürmer des HTC Uhlenhorst ab und versenkte den Ball unhaltbar im kurzen Eck. Damit sicherte er dem HTC Uhlenhorst in einem zu jeder Zeit spannenden Feldhockey-Bundesligaspiel gegen den Harvestehuder THC einen wichtigen 4:3 (3:2)-Erfolg.

So richtig euphorisch wirkte Trainer Thilo Stralkowski nach diesem Spitzenspiel der Bundesliga-Staffel B nicht, obwohl seine Mannschaft nun wieder beste Chancen auf das Erreichen des ersten Platzes hat. „Erstmal sind wir natürlich total glücklich über die drei Punkte“, meinte der Coach, sagte aber auch: „Es war gerade in der zweiten Halbzeit sehr schwierig, das liegt aber am meisten immer noch an uns, weil wir wieder nicht gut verteidigt haben.“

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Dabei ging es für seine Mannschaft gut los. Schon die erste Chance nutzte Timm Herzbruch in der zweiten Minute zur Uhlenhorster Führung. Doch der anfangs gute Eindruck verflüchtigte sich allmählich, weil sich die Hausherren zunehmend den Schneid abkaufen ließen. Lange Ballbesitzphasen waren Mangelware. „Da fehlt uns ein bisschen die Dominanz“, meinte hinterher auch der Coach.

Zwei Ecken führten zum 2:1 für Harvestehude

Harvestehude erspielte sich in der Folge zwei Ecken. Die erste verwandelte Masi Pfandt zum Ausgleich, die zweite führte im Anschluss zu einem Siebenmeter, den Tobias Hauke souverän zum 2:1 für die Hamburger versenkte.

„Die Gegentore sind ja geschenkt“, ärgerte sich Stralkowski. Denn auch das 3:3 resultierte später aus einer Ecke, zuvor hatte der HTCU Glück, dass den Gästen ein weitere Eckentreffer wegen einer Sperre gegen Timm Herzbruch nicht anerkannt wurde.

HTC Uhlenhorst kann auf seine Offensivpower bauen

Dazwischen hatten die „Uhlen“ das Spiel gedreht, weil sie sich einmal mehr auf ihre Offensive verlassen konnten. Erst traf Niklas Bosserhoff nach einer starken Einzelleistung zum 2:2, dann erkämpfte Henrik Mertgens nach einer bereits vertändelten Ecke den Ball zurück und traf mit einem Rückhandschlag zur zweiten Mülheimer Führung.

Den Schlusspunkt unter eine spannende Begegnung setzte schließlich Hellwig mit dem eingangs geschilderten Treffer zum 4:3. Sowohl Julius Meyer (49.) als auch Timm Herzbruch bei einem Eckennachschuss (54.) vergaben die Entscheidung. Einen Schuss von Lucas Toscani kratzten drei Hamburger noch von der Linie. Auch ohne Hamburger Schlussmann gelang dem HTCU nicht mehr der fünfte Treffer. „Für die Zuschauer war es ein interessantes Spiel, für mich als Trainer war es ein bisschen zu spannend“, schmunzelte nach dem Schlusspfiff Thilo Stralkowski.

Stralkowski: "Die Saison ist ja noch jung."

Der Coach hofft, dass sich sein Team in Zukunft nicht zu sehr auf seine starke Offensive verlässt. „Da sind wir schon ein paar Wochen dran, dass wir das verstehen“, so der Coach. Er weiß aber auch, dass noch viel Zeit zur Verbesserung vor seinen Mannen liegt. „Die Saison ist ja noch jung, nächstes Jahr geht es um die wichtigen Dinge.“

In den letzten drei Spielen vor der Hallenpause müssen die Mülheimer noch zweimal auswärts ran. Am 24. Oktober geht es nach Düsseldorf, am 30. Oktober nach Frankfurt. Zum Abschluss kommt am 31. Oktober Rot-Weiss Köln ins Waldstadion.

Namen & Daten zum Spitzenspiel

HTC Uhlenhorst – Harvesthuder THC 4:3 (3:2)

Tore: 1:0 Herzbruch (2.), 1:1 Pfandt (20., kurze Ecke), 1:2 Hauke (23., Siebenmeter), 2:2 Bosserhoff (26.), 3:2 Mertgens (28.), 3:3 Losonci (41., kurze Ecke), 4:3 Hellwig (43.)

HTCU: Küppers – Ludwig, Holthaus, Windfeder, Bosserhoff, Werner – Meyer, Duckscheer, Noertesheuser, Seidemann, Godau, Schiffer – Toscani, Mertgens, Herzbruch, Hellwig

HTHC: Brinckmann, Köllen – Darlington, Schneider, Hauke, Hasun – Schippan, Spooner, Habif, Reuter, Losonci – Heuer, Körper, Schlüter, Pöhling, Ntuli, Pfandt