Mülheim. Der HTC Uhlenhorst verliert sein Heimspiel gegen den Club an der Alster. Trainer Thilo Stralkowski findet anschließend klare Worte.

So angefressen war ein Trainer des HTC Uhlenhorst lange nicht. Thilo Stralkowski fand erst gegenüber seiner Mannschaft und dann im Gespräch mit dieser Zeitung deutliche Worte.

Das 5:6 (1:2) gegen den Club an der Alster war die schwächste Saisonleistung des Deutschen Vizemeisters.

Alster reicht eine gute Leistung zum Sieg in Mülheim

Fahrig, unkonzentriert – so agierten die Uhlenhorster gegen den Gast aus Hamburg. Die Körpersprache stimmte nicht. So reichte dem Club an der Alster eine gute, aber keinesfalls überragende Leistung, um die drei Punkte aus dem Waldstadion zu entführen.

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„Das war unfassbar schlecht, vor allem defensiv. Das grenzte an Arbeitsverweigerung. Unfassbar. Untragbar. Irgendetwas muss jetzt passieren“, redete sich Stralkowski den Frust von der Seele und legte gleich noch einmal nach: „Wir brauchen mehr Führungsspieler auf dem Platz. Zu viele haben sich heute versteckt. Da können wir von außen noch so viel ansagen, es muss dann auch etwas auf dem Platz passieren. Das war Hasenfußhockey, aber keine starke Herrenmannschaft.“

Uhlenhorst kommt dank individueller Qualität immer wieder zurück

Deutliche Worte des Trainers nach einem Spiel, dass der HTC Uhlenhorst nicht hätte verlieren müssen. Denn trotz der am Ende verdienten Niederlage blitzte die Qualität der Mülheimer immer wieder auf. Das 0:1 durch Levi von Wedel glich Lucas Toscani aus, das 1:2 durch Brendan Guraliuk egalisierte Lukas Windfeder.

Auch nachdem Alster auf 4:2 davon gezogen war, kamen die Uhlenhorster zurück. Timm Herzbruch traf per Siebenmeter. Schnell holte er der Ball aus dem Gehäuse, das vermeintliche Zeichen, dass die Uhlenhorster die letzten 15 Minuten nutzen wollten, um der Partie noch eine Wendung zu geben.

Uhlenhorst nimmt früh den Torhüter vom Feld

Es waren aber erneut die Hamburger, die trafen und den zwei Tore-Abstand wieder herstellten. Die Tatsache, dass Thilo Stralkowski bereits acht Minuten vor dem Ende Torhüter Lennart Küppers vom Feld nahm, zeigte, dass er einen Impuls von Außen für dringend notwendig hielt. Normalerweise ist der Übungsleiter kein Freund dieser Überzahl und zieht diese Karte meist erst kurz vor dem Ende.

Es schien aber zu funktionieren, Windfeder verkürzte auf 4:5. Danach kamen die Mülheimer aber nicht mehr gefährlich vor das Alster-Tor, Jack Tyler Heldens sorgte mit seinem Treffer ins leere HTCU-Tor für die Entscheidung. Der zweite verwandelte Siebenmeter von Timm Herzbruch ließ die Hoffnung noch einmal kurz aufkeimen – die verbleibenden Sekunden auf der Uhr waren aber zu wenig, um doch noch den Ausgleich zu erzielen.

„Wir kommen immer wieder ran, weil wir die Qualität im Kader haben. Die Jungs müssen nun aber den Ernst der Lage verstehen, dass die Siege hier nicht einfach so vorbeifliegen“, sagte Stralkowski. Die Chance es besser zu machen bekommt sein Team am Samstag, im Heimspiel gegen Harvestehude.

HTC Uhlenhorst – Club a.d. Alster 5:6 (1:2)
Tore:
0:1 von Wedel (21.), 1:1 Toscani (22., E), 1:2 Guraliuk (25.), 2:2 Windfeder (37., E), 2:3 Walker (39.), 2:4 Bruns (42.), 3:4 Herzbruch (45., 7m), 3:5 Schnepel (48., E), 4:5 Windfeder (54., E), 4:6 Heldens (60.), 5:6 Herzbruch (60., 7m).
HTCU: Küppers, Damberger – Holthaus, Windfeder, Toscani, Meyer, Mertgens, Herzbruch, Enaux, Duckscheer, Bosserhoff, Seidemann, Godau, Werner, Ludwig, Schiffer, Hellwig.
Gr. Karten:
– / Bruns, Walker
Schiedsrichter:
Göntgen – Knakowski