Mülheim. Der VfB Grün-Weiß Mülheim hat hohe Ziele und scheut es nicht, diese klar zu formulieren. Die ersten vier Mannschaften sollen alle aufsteigen.
In der deutschen Badminton-Spitze spielte der VfB Grün-Weiß Mülheim über viele Jahre keine außerordentlich große Rolle. Noch in der Saison 2017/18 spielten die Mülheimer lediglich in der Landesliga. Vier Jahre und drei Aufstiege später klopft der VfB an die Tür zur zweiten Bundesliga – und zwar laut.
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Thies Wiediger schlägt nicht nur selbst für den VfB Grün-Weiß auf, sondern arbeitet als Landestrainer und besitzt damit den Blick über den Tellerrand hinaus. „Der Verein wird in der Badmintonszene schon beachtet, weil er viele Aufstiege geschafft und namhafte Neuzugänge geholt hat“, sagt der 43-Jährige.
VfB Grün-Weiß Mülheim geht mit einer „Bombentruppe“ in die Badminton-Regionalliga
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So schlägt der frühere Nationalspieler Alexander Roovers mittlerweile für den Regionalligisten auf. Bei den Damen sind Lea Lyn Stremlau und Laura Wich die Erfolgsgaranten, die beide schon als Teenager gemeinsam zum Talentteam Deutschland gehörten.
„Die zweite Liga ist mit dem Kader schon drin“, sagt Wich. Und Stremlau betont: „Wir haben erfahrene und junge Spielerinnen und Spieler. Damit können wir jeden Gegner überraschen.“ Denn neben den Routiniers hat sich der VfB Talente wie Philipp Volovnik, Alexander Becsh, Sarah Molodet oder zuletzt Amra Bourakkadi gesichert. „Das ist für die Regionalliga schon eine Bombentruppe“, findet Wiediger.
Im Februar setzte der Verein dann aber noch einmal ein Ausrufezeichen und verpflichtete mit Björn Joppien eine echte Badminton-Legende. Der 40-Jährige war siebenmal Deutscher Meister im Einzel und nahm 2004 an den Olympischen Spielen teil. „Seine Ballbehandlung ist Wahnsinn, er hat immer noch eine unglaubliche Feldübersicht“, kommt der Vereinsvorsitzende Sven Anstötz nach den ersten Trainingseindrücken des Linkshänders ins Schwitzen.
Auch Chenyang Jiang kommt vom FC Langenfeld dazu
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Vom FC Langenfeld brachte Joppien seinen Doppelpartner Chenyang Jiang mit. Der gebürtige Chinese, der die Mülheimer Luisenschule besuchte, kann auch im Einzel eingesetzt werden. Vom Nachbarn 1. BV Mülheim wechselte zudem Luca Folgmann zu Grün-Weiß. „Es wird nie ein Spiel geben, das von vornherein verloren ist“, sagt Neuzugang Joppien über die Besetzung seiner neuen Mannschaft.
Grün-Weiß Mülheim ist mittlerweile so aufgestellt, dass jederzeit Spielende aus den unteren Mannschaften nachrücken können. Der Verein spricht gerne vom „Patchwork-Kader“. Dementsprechend groß sind auch die Ambitionen unterhalb des Regionalligateams. „Unser großes Ziel ist es, dass von der ersten bis zur vierten Mannschaft alle aufsteigen“, sagt Vasily Kuznetsov.
Der 32-jährige frühere WM-Teilnehmer aus Russland ist seit Anfang 2018 hauptamtlicher Cheftrainer und gleichzeitig absoluter Leistungsträger beim Drittligisten. „Er ist unser Dreh- und Angelpunkt, er kennt jeden gegnerischen Spieler“, schwärmt Pressesprecher Thomas Hemmelmann.
Der Teamspirit soll erneut zum Vorteil werden
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Kuznetsovs Herausforderung besteht darin, für jeden Spieltag die passende Aufstellung zu wählen. „Das ist immer total interessant“, findet der Coach. Schließlich muss er die Erfolgsaussichten gleich mehrerer VfB-Teams im Auge haben.
Der große Vorteil: Der Großteil des Teams kann regelmäßig gemeinsam trainieren. „Wir müssen niemanden für die Spiele einfliegen lassen“, betont Vereinschef Sven Anstötz.
Die Ausnahme bildet Kuznetsovs Bruder Aleksandr „Der Teamspirit ist super“, sagt auch Alexander Roovers. Auch in Liga zwei würden die Mülheimer dieser Philosophie treu bleiben.„Einen Ausländer würde ich vielleicht noch vertreten, aber es darf nicht das ganze Team aus eingekauften Leuten bestehen“, sagt Anstötz. „Da steigen wir lieber wieder ab.“
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