Mülheim. Rot-Weiss Mülheim geht mit einem verstärkten Team in die Saison, die Vorzeichen sind nach einer durchwachsenen Vorbereitung aber unklar.

Die Katastrophensaison 2019/20, die im Normalfall im Abstieg geendet hätte, hat der SV Rot-Weiss Mülheim weit hinter sich gelassen. Dennoch ist der aktuelle Stand des Fußball-Bezirksligisten schwer einzuordnen. Zu wechselhaft waren Ergebnisse und Leistungen in der Vorbereitung.

„Es war durchwachsen nach der langen Pause“, ordnet auch Trainer Kim Rolinger das Gesehene eher als Licht und Schatten ein. „Wir haben es eigentlich ganz gut gesteuert“, findet Rolinger, kleinere Muskelverletzungen waren dennoch nicht ganz zu vermeiden.

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Mit Fabian Nitsch und Julian Heise werden jetzt sogar zwei Spieler längerfristig ausfallen. Für Neuzugang Nitsch ist die Verletzung besonders bitter, weil der ehemalige Raadter im zentralen Mittelfeld einen guten Eindruck hinterlassen hatte.

Pechvogel: Fabian Nitsch (li.) wird die Anfangsphase der Saison verletzungsbedingt verpasen.
Pechvogel: Fabian Nitsch (li.) wird die Anfangsphase der Saison verletzungsbedingt verpasen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Von den restlichen Neuzugängen lobt Rolinger vor allem den Ex-Speldorfer Vladan Velichkovski. „Er hat gute Ansätze und ist eine Bereicherung für unsere Offensive“, findet der Coach. Auch der erst 18-jährige Arif Ot habe sich in der Vorbereitung sehr gut gezeigt.

Christian Luvuezo bringt ab der Rückrunde Oberliga-Erfahrung mit

Zuletzt gewannen die Eppinghofer noch Christian Luvuezo (33) hinzu, der eigentlich schon bei Rhenania Bottrop als Neuzugang verkündet worden war. dort waren die fußballerischen Auffassungen aber zu unterschiedlich, so dass der 61-fache Oberligaspieler sich für die Bruchstraße entschied. Als spielender Co-Trainer bekommt er auch eine Perspektive über das aktive Spielen hinaus. Einziger Wermutstropfen: Der Innenverteidiger ist erst zur Rückrunde spielberechtigt.

Stürmer Steven Tonski ist aktuell in guter Form.
Stürmer Steven Tonski ist aktuell in guter Form. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Der Kader ist breit aufgestellt“, sagt Rolinger und schließt dennoch nicht aus, dass das Aufgebot in den kommenden Wochen noch einmal ergänzt wird.

Defensivarbeit ist bis zum Saisonstart der Trainingsschwerpunkt

Kader des SV Rot-Weiss

Tor: Abdulrahman Ibrahim, Leon Nevian, Jonas Sand

Abwehr: Samuel Aborah, Abdul Agirman, Eugene Asamoah, Leon Beeke, Dustin Christmann, Yannik Fastabend, Julian Heise, Christian Luvuezo, MArvin Nipper, Nico Winkler, Miro Zimmermann

Mittelfeld: Silas Baffour, Cedric Bartholomäus, Soheib Benhamza, Jamal Braida, Oktay Cinar, Pierre Hirtz, Fabian Nitsch, Ari Tunahan Ot, Vladan Velichkovski, Etienne Wandel, Robin Wandel

Angriff: Dennis Schmidt, Steven Tonski, Sebastian van Ryn

Trainerteam: Kim Rolinger (Trainer), Tuna Tunceli (Co-Trainer), Christian Luvuezo (spielender Co-Trainer), Kevin Schyra (Torwarttrainer), Romina Hansen (Betreuerin), Hans-Jürgen Hinkel (Betreuer)

Verbessern wollen und müssen sich die Mülheimer noch in der Defensive. Dort geht es um Abstände und Abläufe und das Vermeiden individueller Fehler. „Nach vorne geht immer was“, sagt Rolinger. Vor allem Steven Tonski sei dort aktuell richtig gut in Form. „Er arbeitet auch nach hinten mit“, formuliert der Coach, was er von seinen Angreifern sehen will.

Unter dem Strich sei der Kader von RWM qualitativ besser als in der Vorsaison. „Aber die anderen haben auch aufgerüstet, beinahe die Hälfte der Liga will aufsteigen“, weiß Rolinger.

RW Mülheim muss in jedem Spiel an die Grenze gehen

Für sein Team wird es also darum gehen, in jedem Spiel hundert Prozent abzurufen. „Da kann man sich keine zwei oder drei Ausfälle in der Mannschaft erlauben. Dafür ist die Klasse der gegnerischen Spieler zu hoch“, so der RWM-Coach.

Ob das Ziel lediglich der Klassenerhalt bleibt, vermag Rolinger noch nicht zu sagen. Er betont: „Wenn man eine gewisse Punktzahl erreicht hat, setzt man sich vielleicht andere Ziele.“ Wichtig werden die ersten Spiele sein. „Wenn uns ein ähnlicher Start wie letztes Jahr gelingt, wäre es schon nicht schlecht.“