Mülheim. Der WSV Mülheim bereitete Silbermedaillengewinner Jonathan Rommelmann einen gebührenden Empfang. Der denkt aktuell noch nicht an Paris 2024.

„Guten Tag.“ Mehr fiel Jonathan Rommelmann erst einmal gar nicht ein, als er mit seiner Trainerin Sabine Tschäge unter großem Beifall auf dem prall gefüllten Bootsplatz des Wassersportvereins empfangen wurde. Der Jugendverein des 26-Jährigen sowie Vertreter der Stadt bereiteten ihrem Silbermedaillengewinner eine große Bühne. Der Ruderer hatte später freilich noch eine Menge zu erzählen.

Zuerst stand aber das im Mittelpunkt, was Rommelmann voller Stolz um den Hals trug. Es dauerte keine Minute, ehe die ersten die Medaille anfassen wollten. „So sieht ein Teil also aus“, staunte eine Dame nicht schlecht.

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„Wir als Wassersportverein sind natürlich total stolz. So etwas passiert einem Verein ja besonders im Rudern nur selten“, meinte der zweite Vorsitzende Martin Kiefer. In der Nacht des Finales hatten sich fast 50 Mitglieder im Bootshaus an der Ruhr versammelt, um das Rennen zu verfolgen. Schon da wurde deutlich, welche Verbindung der Leichtgewichtsruderer noch immer zu seinem ersten Verein hat.

Wenngleich Rommelmann seit 2012 für den Crefelder Ruderclub startet, für den auch seine Trainerin Sabine Tschäge aktiv ist, wohnen beide in Mülheim und sind auch nach wie vor Mitglieder des WSV. Martin Kiefer brachte es auf den Punkt: „Obwohl Ihr schwerpunktmäßig in Krefeld unterwegs seid, seid ihr Mülheimer, Punkt.“

Rommelmann: „Der WSV ist immer meine Heimat gewesen“

Stolz präsentiert Jonathan Rommelmann seine Silbermedaille. Mit ihm freuten sich Frank Esser (Mülheimer Sportbund), Bürgermeister Markus Püll, Martin Kiefer (2. Vorsitzender des Wassersportvereins) und Wilfried Cleven (Mülheimer Sportförderkreis).
Stolz präsentiert Jonathan Rommelmann seine Silbermedaille. Mit ihm freuten sich Frank Esser (Mülheimer Sportbund), Bürgermeister Markus Püll, Martin Kiefer (2. Vorsitzender des Wassersportvereins) und Wilfried Cleven (Mülheimer Sportförderkreis). © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Da wollte auch der Silbermedaillengewinner nicht widersprechen. „Der WSV ist immer meine Heimat gewesen, wo ich Rudern gelernt habe“, sagte Rommelmann.

Diese Heimatverbundenheit lobte auch Frank Esser, der neue Vorsitzende des Mülheimer Sportbundes. „Das bedeutet einem Verein wie dem WSV viel“, weiß Esser, der noch einen weiteren Punkt hervorhob: „Trotz aller Umstände rund um die Olympischen Spiele merkt man die Begeisterung.“

Schon im Trainingslager wurden die Ruderer bejubelt

Detailliert hatten Rommelmann und Tschäge noch einmal den Verlauf vom Trainingslager, über Vor- und Halbfinallauf bis hin zum Finale skizziert. Immer wieder betonten beide die Atmosphäre unter den Einheimischen. „Man hat sich immer willkommen gefühlt“, sagte die Trainerin. Ihr Schützling ergänzte: „Uns wurde schon im Trainingslager von Brücken zugejubelt.“

Das wird in Mülheim wohl eher nicht passieren, dennoch habe das Duo „silbernen Glanz in unsere Stadt gebracht“, wie Wilfried Cleven betonte. Im Namen des Mülheimer Sportförderkreises übergab er eine finanzielle Belohnung für Mülheims einzigen Medaillengewinner der diesjährigen Spiele.

Paris 2024? Jonathan Rommelmann schließt nichts aus

Bürgermeister Markus Püll indes würdigte Sportler und Trainerin als „tolle Sportbotschafter“, hob aber auch die wichtige Rolle der Familie hervor. „Sie gehört genauso wie der Verein zum Fundament dieses Erfolgs“, sagte Püll.

Die stolze Familie: Vater Peter, Mutter Andrea und der zwei Jahre jüngere Bruder Julius. Nicht mit dabei war der ältere Bruder Moritz.
Die stolze Familie: Vater Peter, Mutter Andrea und der zwei Jahre jüngere Bruder Julius. Nicht mit dabei war der ältere Bruder Moritz. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Auch der Bürgermeister brachte Paris 2024 als nächstes Ziel ins Gespräch. Doch Jonathan Rommelmann muss zunächst einmal das eben Erlebte sacken lassen. Zudem startet im November das praktische Jahr seines Medizinstudiums. „Aber natürlich ist die Verlockung da, weil es jetzt nur noch drei Jahre sind“, schmunzelte der 26-Jährige. Ausschließen will er nichts. „Man soll niemals nie sagen..“