Mülheim. Als Aufsteiger haben die Damen des Kahlenberger HTC einen schweren Stand in der Niederrheinliga. Kapitän Sarah Krohnen-Dauser spricht darüber.
Scheinbar aussichtslos scheint der Kampf um den Klassenerhalt für die Tennisdamen des Kahlenberger HTC zu sein. Nach der ersten Saisonhälfte zieren sie mit null Punkten das Tabellenende.
Der Neuling ist in der vierthöchsten deutschen Klasse offenbar überfordert. Im Interview mit Marcus Lemke nimmt die KHTC-Kapitänin Sarah Krohnen-Dauser, zugleich Numnmer eins im Kader, Stellung zur schwierigen Situation.
Vier Niederlagen nach vier Spieltagen: Ist der Abstieg für das Kahlenberger Damenteam noch zu verhindern?
Sarah Krohnen-Dauser: Wir wussten schon von Beginn an, dass es in dieser Saison sehr schwer für uns werden wird. In den kommenden Spielen werden wir alles versuchen, um so viele Matches wie möglich zu gewinnen und vielleicht auch unseren ersten Sieg einzufahren. Die Aufgaben werden aber nicht leichter. Es wird schwer, den Abstieg noch zu verhindern.
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Nach dem souveränen Durchmarsch von der 2. Verbandsliga bis in die Niederrheinliga in den vergangenen zwei Jahren geht es nun möglicherweise in die andere Richtung. Ist der Unterschied zwischen Niederrhein- und Verbandsliga so groß?
Der Leistungsunterschied ist wirklich enorm. Die gegnerischen Mannschaften sind stets an allen sechs Positionen sehr gut aufgestellt. Es ist deutlich zu merken, dass sich die Saisonetats – auch für die Spielerinnen – auf einem deutlich höheren Niveau als in der Verbandsliga bewegen.
Was müsste passieren, damit der KHTC in der vierten Liga mithalten könnte?
Um in der Niederrheinliga mithalten zu können, benötigen wir definitiv Top-Spielerinnen an den Positionen eins und zwei. Die gegnerischen Teams sind in den ersten Einzeln besonders gut besetzt, nicht selten mit ehemaligen Profi-Spielerinnen. Wenn wir das auch haben würden, wären wir konkurrenzfähig und hätten die Chance, das eine oder andere Spiel zu gewinnen. Die Spielerinnen würden in der Aufstellung zwei Positionen nach hinten rutschen. Das wäre für alle viel einfacher.
Die Corona-Pandemie hatte auch Auswirkungen auf den Sport. Gibt es einen Zusammenhang mit dem bisherigen Abschneiden?
Auch wir durften aufgrund der anhaltenden Pandemie-Situation mehrere Monate unseren Sport nicht ausüben — weder als Training noch bei Turnieren. Natürlich fehlte uns besonders am Anfang der Saison die Matchpraxis, da die Vorbereitungsphase doch sehr kurz war. Dennoch glaube ich nicht, dass dies mit dem bisherigen Abschneiden in Verbindung gebracht werden kann. Die meisten anderen Spielerinnen waren mit der gleichen Situation konfrontiert.
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Sie selbst spielen an Position eins und haben eine 1:3-Bilanz in den Einzeln und in den Doppeln. Mehr war nicht möglich?
Die Aufgabe für mich, in diesem Jahr an Position eins zu spielen, ist sehr hart. Bei meinem ersten Spiel im Rochusclub Düsseldorf habe ich mein Einzel leider knapp im Match-Tiebreak verloren. Dieses Spiel hätte ich genau so gut gewinnen können. Im Match-Tiebreak sind oft ganz wenige Momente für den Ausgang entscheidend. Insgesamt war ich mit meinen Leistungen trotz der negativen Bilanz sehr zufrieden.
Was passiert nach einem Abstieg? Ist das Team so gefestigt, dass es zusammenbleibt?
Auch neben dem Platz verstehen wir uns alle super. Wir sind innerhalb der letzten drei Jahre zu einem starken Team gewachsen, und ich bin mir sicher, dass auch der Abstieg nichts an unserem Teamzusammenhalt ändern wird.
In der Meldeliste tauchen an den hinteren Positionen einige Nachwuchsspielerinnen auf. Wem trauen Sie den Sprung ins erste Damenteam zu?
Monique Murek wird ganz bestimmt schon bald ein festes Teammitglied bei den Damen sein. Sie hatte im Spiel gegen Velbert bereits ihren ersten Einsatz in der Niederrheinliga und hat sich mit ihren erst zwölf Jahren trotz der Niederlage sehr gut geschlagen. Körperlich muss sie noch etwas zulegen, um in der offenen Klasse mithalten zu können, spielerisch glaube ich fest an sie, da sie bereits jetzt schon durch Talent und viel harte Arbeit zeigt, dass sie es schaffen kann.