Mülheim. Katharina Kiefer und Lara Birkner waren nach ihren starken Leistungen beim HTCU mit dem Nationalteam in London. Mehr Einsätze sollen folgen.

Gut gelaunt kommen Katharina Kiefer (22) und Lara Birkner (23) zum Interview. Die beiden haben auch allen Grund dazu. Mit den Damen des HTC Uhlenhorst haben sie eine erfolgreiche Saison gespielt – anschließend wurden sie mit einer Nominierung für die Nationalmannschaft belohnt.

In London stand Kiefer gleich zwei Mal gegen Großbritannien auf dem Platz, Birkner nur beim 3:2-Erfolg im ersten Aufeinandertreffen.

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Das zweite Spiel ging mit 0:2 verloren. Zuletzt hatte Birkner im Herbst 2018 für die Nationalmannschaft gespielt, damals ihre ersten drei Länderspiele bestritten. „Dass ich gleich wieder auf meiner Position im Mittelfeld spielen durfte, war super. Als Center hat man viel Verantwortung“, freute sich die Medizinstudentin. Auch, dass es im zweiten Spiel nicht für den Sprung in den Kader reichte, konnte sie verschmerzen: „Der Bundestrainer hat mir ein gutes Feedback gegeben und erklärt, dass es positionstechnische Gründe hatte“, so Birkner.

Katharina Kiefer stand in beiden Partien auf dem Feld – beide haben Blut geleckt und hoffen, dass sie nach den Olympischen Spielen weitere Chancen bekommen. „Der Bundestrainer kennt uns und hat uns auf dem Schirm“, sagt Katharina Kiefer. Als Spielerinnen des Perspektivkaders nutzten sie die Chance, in London auf sich aufmerksam zu machen. Die Nominierung für die Länderspiele hatten sie sich mit starken Leistungen für den HTC Uhlenhorst verdient. „Lara hat auf der Sechs, der wichtigsten Position, viele richtig gute Spielerinnen ausgezockt“, lobt Katharina Kiefer ihre Mannschaftskollegin und gute Freundin. „Auch, weil sie die Bälle im Mittelfeld so gut verteilt hat, haben wir viele Tore geschossen“, so Kiefer.

Mit Uhlenhorst bis ins Viertelfinale

So viele, dass es am Ende für die Teilnahme am Viertelfinale gereicht hat, wo die Uhlenhorsterinnen dem späteren Vizemeister aus Mannheim erst im dritten Spiel zum Weiterkommen gratulieren mussten.

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Der neue Modus kam den Grün-Weißen entgegen. „Sonst wären wir vielleicht Sechster oder Siebter geworden, und die Saison wäre für uns vorbei gewesen“, sagt Kiefer. Das Viertelfinale gab dann nochmal einen Motivationsschub am Ende einer langen Saison, die sich wegen Corona vom Spätsommer 2019 bis ins Frühjahr 2021 erstreckte. „In der Zeit ist so viel passiert. Wir haben viel über Zoom trainiert, haben uns nur ab und zu mal gesehen“, blickt Lara Birkner zurück, die betont: „Wir sind aber schon privilegiert gewesen, dass wir ab einem gewissen Zeitpunkt wieder trainieren konnten.“ Anders als beispielsweise ihre Kommilitonen in der Uni.

Überraschungen gegen Top-Teams

Individuelles Training stand in vielen Monaten ganz oben auf der Liste, für Katharina Kiefer, die in Köln lebt, fielen somit zumindest einige Fahrtwege weg. „Hockey hat mir dann aber sehr schnell gefehlt“, sagt die Lehramtsstudentin.

Die Freude war dann umso größer, als klar war, dass die Saison im Frühjahr zu Ende gespielt werden sollte. „Wir hatten alle Bock, wieder auf den Platz zu gehen“, sagt Lara Birkner. Katharina Kiefer findet, „dass wir so ein cooles Team noch nie gehabt haben.“

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Von Maximilian Lazar und Nadia Al-Massalmeh

Ein Team, das vor allem gegen die vermeintlichen Topteams immer wieder zu überraschen wusste, beispielsweise den Club an der Alster geschlagen hat. „Wir müssen in manchen Situationen noch ein bisschen ruhiger und lockerer werden. Aber wir sind auch ein sehr junges Team. Das ergibt sich über die Jahre noch“, so Lara Birkner. Sie musste auf ihrer Position im zentralen Mittelfeld immer wieder viel einstecken, wusste sich gegen ihre Kontrahentinnen aber meistens zu behaupten. „Ich würde mir wünschen, dass die Gegnerinnen mehr einstecken müssen als ich“, sagt sie mit einem Lachen, betont aber: „Ich spiele dabei aber immer fair.“

Diese Robustheit und Abgeklärtheit hat ihr nun ihr viertes Länderspiel beschert, für Katharina Kiefer, die im Sommer 2019 bereits einmal nominiert war, waren es die Einsätze zwei und drei. „Kathi ist seit Jahren immer oben mit dabei, gibt immer 100 Prozent und ist auch neben dem Platz sehr wichtig. Aina Kresken sagt immer: ‚Kathi du bist ein Star‘.“

Weitere Länderspiele sollen folgen

Allüren, wie es aber mancher Star hat, haben aber weder Katharina Kiefer noch Lara Birkner. Beide hoffen, dass sie im Sommer die Möglichkeit bekommen, in den Urlaub zu fahren und sich von der Saison ein wenig zu erholen. Anfang August startet dann die Vorbereitung in „eine hoffentlich normale Spielzeit 2021/21“, wie sich beide einig sind.

Gute Laune werden die beiden auch dann bestimmt haben – und ein klares Ziel vor Augen: Weitere Länderspiele. „Ich würde mich auf mehr freuen“, sagt Lara Birkner. Katharina Kiefer nickt zustimmen.