Region. Die Corona-Lockerungen sind ein Schritt in die richtige Richtung - jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Nicht überall geht es gleich schnell.
Nicht nur bei Gastronomen und Einzelhändlern hat sie für einen Hoffnungsschimmer gesorgt, auch Sportlerinnen und Sportler in NRW sehen den nächsten Wochen jetzt wieder optimistischer entgegen. Die neue Corona-Schutzverordnung des Landes NRW ist inzwischen in Kraft und bringt viele mögliche Lockerungen mit sich.
Fußball-Freundschaftsspiele etwa könnten bald wieder stattfinden. Manfred Schnieders, Vizepräsident des westfälischen Fußball- und Leichtathletikverbands hält es für „denkbar“, dass sich zum Beispiel zwei Kreisligisten in Münster (Inzidenz 21,3, die niedrigste in ganz NRW) zu einem Freundschaftsspiel treffen. In Kommunen mit einer Inzidenz stabil unter 50 gibt es laut der neuen Verordnung keine Einschränkungen mehr für den Gruppensport im Freien.
Viele Forderungen der Verbände erfüllt
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Vor der Veröffentlichung hatten sich besonders die Sportverbände für eine Lockerung stark gemacht. Nicht nur der Landessportbund hatte stellvertretend für 18.000 NRW-Sportvereine dafür plädiert, sondern unter anderem auch die mitgliederstarken Fußballverbände FLVW und FVN.
„Sobald die Inzidenzwerte wieder unter 100 sinken, muss Sport unter freiem Himmel wieder grundsätzlich erlaubt sein“, hatte LSB-Präsident Stefan Klett unter anderem gefordert. Die neue Corona-Schutzverordnung macht das in vielen Bereichen tatsächlich wieder möglich.
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Auch Hallensportler können zumindest ansatzweise wieder auf einen ersten kontaktlosen Trainingsbetrieb hoffen. Außerdem sind Reha-Kurse nach der neuen Regelung wieder erlaubt.
Großer Schritt in die richtige Richtung
Entsprechend zufrieden zeigt man sich beim LSB. „Das sind für Städte und Kommunen, bei denen die Inzidenz bald dauerhaft unter 100 liegt, weitreichende Lockerungen und eine positive Entwicklung für den Sport“, sagt Frank-Michael Rall, Sprecher des LSB. Es sei ein großer Schritt in die richtige Richtung.
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Besonders wichtig war dem LSB dabei, dass zwei Bereiche nicht zu kurz kommen. Zum einen betraf das das Anfänger- und Kinderschwimmen (bei einer Inzidenz unter 100 wieder möglich). „Schwimmen gehört quasi zur Grundausbildung für Kinder. Ohnehin gab es in den vergangenen Jahren ja schon eine unerfreuliche Entwicklung in Deutschland, was natürlich auch mit den fehlenden Sportstätten zu tun hat. Umso wichtiger ist es, dass jetzt wieder eine Schwimmausbildung möglich ist“, betont Rall. „Damit nicht einige Jahrgänge Schwimmen als elementare Fähigkeit verlieren.“
Als zweiten wichtigen Bereich sieht der LSB den Jugendsport: „Es ist gut, dass auch da wieder Training in größeren Gruppen bei einer Inzidenz von unter 100 möglich ist“, so Rall.
Vereine müssen schauen, was umsetzbar ist
Bis die ersten Sportler wieder auf die Plätze zurückkehren, dürfte es allerdings noch ein paar Tage dauern. Zum einen, weil die Inzidenz stabil unter 100 gesunken sein muss, zum anderen, weil die neuen Regeln korrekt umgesetzt werden müssen. Allein die Aufsplittung der neuen Verordnung in einen zweistufigen, Inzidenz-abhängigen Plan wird Vereine erst mal vor eine neue Herausforderung stellen.
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„Die neuen Regularien sind ja ein Kann-Angebot. Jetzt müssen Vereine in Absprache mit den Kommunen schauen, was für sie umsetzbar ist“, sagt Rall. In einigen Städten und bei einigen Sportarten könnte es allerdings doch etwas schneller gehen als beim Rest.
Zuschauer-Frage noch offen
Aber auch beim Fußball gibt es noch einige Fragen zu klären: Zum Beispiel die nach den Zuschauern. Aktuell dürfen nur 20 Prozent der Zuschauer-Kapazität zugelassen werden, alle auf Sitzplätzen. Auf vielen Sportplätzen ohne Tribünenausbau ist das kaum machbar – der Verband arbeitet daran, diese Fragen schnell zu beantworten.