Mülheim. Zwei Siege und ein zweiter Platz lautet die Mülheimer Bilanz des ersten Heim-Renntages – überschattet von einem tragischen Zwischenfall.
Der Geisterrenntag auf der Mülheimer Galopprennbahn vor leeren Tribünen hätte viele, viele Zuschauer und besseres Wetter verdient gehabt. Angesichts der guten Resultate der am heimischen Raffelberg trainierten Pferde und zahlreicher interessanter Rennen wäre die Stimmung unter den Turf-Fans wohl bestens gewesen.
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Allerdings gab es auch einen tragischen Moment, der einem Pferd schließlich sogar das Leben kostete.
Tragischer Moment für Mülheimer Reiter
Im Wettstar.de-Rennen, ein mit 9000 Euro dotierter und über 2000 Meter führender Ausgleich II, musste Jockey Patrick Gibson den in Mülheim von Marian Falk Weißmeier trainierten Pedro Star aufgrund einer Verletzung im Schlussbogen anhalten. Die ernüchternde Diagnose des Rennbahn-Tierarztes lautete wenige Minuten später: Trümmerbruch des Fesselbeines.
Der fünfjährige Wallach, der vom Galopp-Club Rhein-Main im Januar dieses Jahres in Frankreich erworben worden war, wurde nach seinem unvollendeten Deutschland-Debüt eingeschläfert, weil der Tierarzt dem Pferd aufgrund der Schwere der Verletzung (Zersplitterung des Knochens in Einzelteile) keine Heilungschancen mehr eingeräumt hatte. „Es ist einer der tragischen Momente, die leider zu unserem Sport dazugehören“, sagte Marian Falk Weißmeier.
Hauptrennen am Raffelberg ist früh entschieden
Das Hauptrennen am ersten Raffelberger Veranstaltungstag des Jahres 2021 verlief einseitig. Mit neun Längen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten entschied Mansour, geritten von Michael Cadeddu, das Rennen für sich. 200 Meter vor dem Ziel blickte sich der Jockey um. Von der Konkurrenz war wenig zu sehen.
Da ihm niemand das Wasser reichen konnte, ließ er den vierjährigen Hengst, der in Bremen trainiert wird, beinahe gemütlich ins Ziel galoppieren. „Ich bin selbst überrascht, dass Mansour eine so geile Form besitzt“, sprudelte es aus dem Besitzer Toni Potters nach dem erfolgreichen Auftritt heraus. Sogar eine Steigerung sei — so Potters — noch zu erwarten. Für Mansour war es im vierten Karriere-Rennen bereits der dritte Sieg. Ein Juwel!
Mülheimer galoppiert auf Rang zwei
Auf Platz zwei landete ein Lokalmatador. Oriental Dream mit Bauyrzhan Murzabayev im Sattel bescherte seinem Trainer Marcel Weiß einen ordentlichen Saisonstart.
Während die meisten Kollegen in den vergangenen Wochen schon im In- und Ausland unterwegs waren, war das Rennen in Mülheim für den Shooting-Star des vergangenen Jahres die Premiere in 2021. Oriental Dream präsentierte sich in guter Verfassung, hatte aber im Duell mit Mansour nicht den Hauch einer Chance. Jockey Murzabayev war auf der Zielgeraden nur darauf bedacht, den zweiten Platz erfolgreich zu verteidigen.
Derby-Kandidaten in beachtlicher Frühform
Auf einem der Wegweiser auf dem Rennbahngelände zu bedeutenden Rennbahnen im In- und Ausland werden die Richtung und die Kilometerangabe von 379 nach Hamburg-Horn ausgewiesen. Im Sommer findet dort — wie jedes Jahr — das Deutsche Derby statt. Die dreijährigen Kandidaten für diesen Turf-Höhepunkt im Juli werden von den Experten in den Wochen zuvor natürlich ganz besonders unter die Lupe genommen.
Hierzu zählt auch Sun of Gold. Der von Jean-Pierre Carvalho am Raffelberg trainierte Hengst bewies bei seinem Sieg zum Saisondebüt im Rennen um den Preis der Waffelbäckerei Dippel (5250 Euro/2000 Meter) eine beachtliche Frühform.
„Ich bin zufrieden, dass er so gut gelaufen ist. Sun of Gold befindet sich aber in einem Lernprozess. Er ist noch ein bisschen grün und muss jede Menge Erfahrungen sammeln“, sagt Trainer Carvalho über seinen dreijährigen Derby-Kandidaten, der auf heimischer Bahn ein erstes Ausrufungszeichen setzen konnte. Der mit Sun of Gold erfolgreiche Jockey Lukas Delozier ist sich sicher, dass der Hengst noch erhebliches Steigerungspotenzial für diese Saison besitzt.
Noch ein Heimsieg für die Mülheimer
Und ein weiterer Lokalmatador aus dem Besitz des Mülheimers André Panz triumphierte am ersten Raffelberger Renntag in diesem Jahr. Bereits zwei Wochen zuvor hatte Employer eine Prüfung in Düsseldorf-Grafenberg für sich entscheiden können. Nun galoppierte der von Marian Falk Weißmeier vorbereitete und von Cecilia Müller gerittene sechsjährige Wallach beim mit 5250 Euro dotierten Preis vom Mülheimer Sportmagazin als Erster durchs Ziel.
„Das Rennen verlief etwas anders als erwartet. Aufgrund des geringen Tempos musste sich Cecilia frühzeitig dafür entscheiden, die Spitze zu übernehmen. Ansonsten wäre der Sieg wohl noch deutlicher ausgefallen. Wir sind mit dem Auftritt sehr zufrieden“, so Weißmeier.
Weitere Mülheimer Top-Platzierungen
Aus Mülheimer Sicht gab es noch weitere Top-Platzierungen zum Saisonauftakt. Auf Rang zwei landeten Naida und Turftiger (Trainerin Yasmin Almenräder) sowie Petite Paris (Marian Falk Weißmeier). Dritter wurden der neunjährige „Altmeister“ Molly Le Clou (Julia Römich), Mc Queen und Mars (beide Almenräder). Preisgeld gab es zudem noch durch Eternal Summer (Pascal Werning) und First of May (Almenräder) als Vierte sowie Kampina (Axel Kleinkorres) als Fünfte.