Mülheim. Die Mülheimerin Yvonne Li hat erfolgreiche Wochen hinter sich. Unter anderem vom EM-Silber erzählt sie in der Olympiakolumne Road to Tokio.

Die Sensation bei der EM war auf jeden Fall drin. Das Finale haben wir sehr, sehr bitter verloren. In dieser Woche bin ich aber schon wieder bei den Yonex All England, ein Turnier, das man mit Wimbledon im Tennis vergleichen kann.

Es stand lange in den Sterne, ob ich überhaupt teilnehmen werde, da die Reiseeinschränkung nach Großbritannien momentan massiv sind und das Turnier, da es letztes Jahr noch ausgetragen wurde, nicht mehr zur laufenden Olympiaqualifikation zählt. Ich fühle mich gerade aber momentan nicht schlecht und wollte sehr gerne an dem so prestigeträchtigen Turnier teilnehmen.

Chaos bei den Coronatests in Großbritannien

Vor Ort geht es ein bisschen drunter und drüber. Es gab viele Probleme mit den Coronatests. Die Ergebnisse kamen sehr spät, und eine große Anzahl konnte am Ende nicht ausgewertet werden. Dies führte jetzt am Ende dazu, dass der ganze Turnierbeginn nach hinten verschoben wurde. Anstatt um 9, ging es erst um 13.30 Uhr los. Schon am ersten Tag ist der Spielplan sehr voll, ich bin gespannt, bis wie viel Uhr noch gespielt wird.

Meine Erstrundengegnerin war Kirsty Gilmour aus Schottland. Bei den Saarlorlux-Open im November habe ich das letzte Mal gegen sie im Finale gespielt und leider verloren. Entsprechend hatte ich noch eine Rechnung offen und habe mich auf das erneute Aufeinandertreffen gefreut. Angesetzt war ich erst im zwölften Spiel auf Feld vier. Damit war schon klar, dass es eine Nachtschicht werden würde.

Nach langem Spiel zu müde für die zweite Runde

Insbesondere in dem Spiel war ich aber sehr frisch und klar. Leider waren wir sehr spät ist fertig (gegen 23 Uhr) und am nächsten Tag war ich nach dem Sieg relativ früh wieder dran. Es gelang mir nicht sehr gut, mich dazwischen auszuruhen, und dadurch fehlte ein bisschen die Spritzigkeit, die ich am Vortag gezeigt habe.

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Generell unterliefen mir besonders zu Anfang der beiden Sätze gegen die Dänin Mia Blichfeldt zu viele Fehler, so dass ich direkt immer vier, fünf Punkte zurücklag. Zum Ende hin habe ich es viel besser gemacht, aber meine Gegnerin hatte leider immer wieder die passenden Antworten. Auf dem Niveau kann man sich solche Phasen einfach nicht mehr erlauben.

Yvonne Li, geboren am 30. Mai 1998, ist aktuell die beste deutsche Badmintonspielerin. Sie möchte zu Olympia, „weil es die größte Sportveranstaltung der Welt ist“.

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