Niederrhein. Durch die Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März darf der Amateurfußball weiter hoffen, dass die 50-Prozent-Marke erreicht werden kann.
Die Regionalliga hat es geschafft: Seit dem vergangenen Wochenende ist die 50-Prozent-Marke überschritten - die Marke, die erreicht werden muss, um die Corona-Saison 2020/21 werten zu können. Mindestens 50 Prozent aller angesetzten Partien müssen am Ende gespielt sein, damit die Saison gewertet werden kann. Es muss allerdings nicht jede Mannschaft die Hälfte ihrer Spiele absolviert haben.
Sollte die Saison in der Folge abgebrochen werden, entscheidet der Tabellenstand unter Anwendung einer Quotientenregelung über Meister, Auf- und Absteiger.
In den Ligen drunter ist diese Marke noch lange nicht in Sicht: alle Fußball-Spielklassen von der Oberliga abwärts sind ja aufgrund des Lockdowns im Rahmen der Kontaktbeschränkungen ausgesetzt. Dieser wird wohl eher verlängert als bald beendet.
Wann wieder gespielt werden kann - kaum vorherzusagen. Und damit auch, ob die Saison gewertet werden kann. Der Fußballverband Niederrhein und seine Vereine haben vor der Saison Vorkehrungen getroffen; die Staffelzahl erhöht, die Anzahl der Mannschaften pro Ligen verringert.
Das ist jetzt wertvoll, denn so besteht selbst bei einem Re-Start im Ende April oder Anfang Mai eine sehr realiistsche Chance, die 50 Prozent zu erreichen.
Nur in der riesigen Oberliga wird es eher kritisch Erst recht nach der erneuten Verlängerung des Lockdowns am Mittwoch. Das setzt nun auch die Fußballer unter Druck.
Darf ab dem 7. März wieder trainiert werden, könnte es mit einer Fortsetzung der Saison klappen, und bis zum 30. Juni könnten noch genug Spiele ausgetragen werden, um alle Ligen zu werten. Denn darüberhinaus verlängert wird die Saison definitiv nicht. Wird das Sportverbot im März aber noch einmal verlängert, dann war es das wohl.
Oberliga Niederrhein
- Absolvierte Spiele: 106/506 (20,9 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 147 (entspricht mehr als 13 kompletten Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: SC Düsseldorf-West und VfB 03 Hilden (7 von 11)
Schon am dritten Spieltag ereilte die Mammutliga die erste Spielabsage. Das Duell zwischen dem TVD Velbert und der Spvg Schonnebeck hat bis heute nicht stattgefunden, weil Corona auch das Nachholspiel am 28. Oktober verhinderte. Nur drei von 23 Mannschaften haben die maximal mögliche Anzahl von elf Spielen absolviert, zwei Teams haben hingegen erst siebenmal gespielt.
Von Ostermontag bis zum spätestens Saisonende am 30. Juni stehen exakt 13 Sonntage zur Verfügung, einer davon ist Pfingsten. Um noch eine komplette Hinrunde hinzubekommen, würde auf die Oberligisten mindestens eine Englische Woche zukommen, geht man von einem Start am Ostermontag und einem Saisonende am 27. Juni aus. Bei jedem späteren Beginn, würde sich die Zahl der Wochenspieltage entsprechend erhöhen, der Puffer für Nachholspiele noch kleiner. Und der Niederrheinpokal bleibt bei dieser Rechnung noch komplett außen vor.
Landesliga:
Gruppe 1
- Absolvierte Spiele: 53/210 (25,2 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 52 (entspricht etwas mehr als sieben kompletten Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: SC Reusrath (5 von 8)
Ohne die ungerade Anzahl an Mannschaften wäre das Tabellenbild fast einheitlich. Fast alle Mannschaften haben sieben oder gar alle acht Partien absolviert. Einzig die Holzheimer SG (6) und vor allem der SC Reusrath (5) hinken hinterher.
Gruppe 2
- Absolvierte Spiele: 53/182 (29,1 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 38 (entspricht etwas mehr als fünf kompletten Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: TuS Fichte Lintfort (6 von 8)
Erst an den letzten beiden Spielen vor der Saisonunterbrechung fielen die ersten drei Partien aus. Fichte Lintfort war zweimal betroffen. Ansonsten ist das Tabellenbild einigermaßen gerade, da neun von 14 Mannschaften alle acht Spiele absolvieren konnten.
Gruppe 3
- Absolvierte Spiele: 52/182 (28,6 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 39 (entspricht etwas mehr als fünf kompletten Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: FC Remscheid (6 von 8)
Sechs Runden lang ging alles planmäßig über die Bühne. Dann musste der FC Remscheid zwei Partien absagen. Außerdem fielen zwei Partien dem Sportverbot in Duisburg zum Opfer. Kurios: Trotz der geringsten Anzahl absolvierter Partien stehen die Remscheider an der Tabellenspitze.
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Zusammenfassung: Die Landesligen sollten keine Schwierigkeiten haben, auf mindestens die Hälfte aller Partien zu kommen. Sieben Spieltage in der Gruppe eins und fünf in den Gruppen zwei und drei sind dafür notwendig. Dazu kommen einzelne Nachholspiele und die Hinrunde wäre komplettiert. Noch die komplette Saison zu vollziehen, ist hingegen zeitlich utopisch.
Bezirksliga
Gruppe 3
- Absolvierte Spiele: 49/210 (23,3 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 56 (entspricht acht Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: SC Frintrop (3 von 8)
Nur zwei Teams haben die maximale Anzahl von Spielen bis zur Unterbrechung der Saison absolviert. Das lag in erster Linie am SC Frintrop, der aufgrund eines positiven Corona-Falls zunächst drei Spiele absagen und nach einem erneuten Verdachtsfall erneut passen musste. Mit nur drei Partien haben die Essener die wenigsten Spiele von allen 120 Bezirksligisten auf dem Buckel.
Gruppe 7
Absolvierte Spiele: 48/210 (22,9 %)
Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 57 (entspricht knapp mehr als acht kompletten Spieltagen)
Wenigste absolvierte Spiele: SG Essen-Schönebeck (4 von 8)
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Rot-Weiß Mülheim war im September die erste Mannschaft, die in Quarantäne versetzt wurde und daraufhin drei Spiele absagen musste. Später erwischte es auch die SG Schönebeck. Während die Mülheimer schon zwei der ausgefallenen Begegnungen nachholen konnten, steht die SGS erst bei vier absolvierten Spielen. Drei Mannschaften sind schon doppelt so oft aufgelaufen.
Gruppe 8
- Absolvierte Spiele: 51/210 (24,3 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 54 (entspricht etwas weniger als acht kompletten Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: SV Glückauf Möllen (4 von 8)
Fünf Spieltage lang lief alles glatt, ehe Glückauf Möllen die ersten infizierten Fußballer meldete. Unmittelbar vor der Saisonunterbrechung fielen zudem auch noch die Heimspiele der Bottroper Klubs FC, Rhenania und Fortuna aus.
Zusammenfassung: Um mindestens die Hälfte aller Partien zu erreichen, sind in den Bezirksligen ungefähr acht komplette Spieltage nötig. Dafür müsste es allerspätestens am ersten Mai-Wochenende wieder losgehen.
Kreisliga A
Duisburg/Mülheim/Dinslaken Gruppe 1
- Absolvierte Spiele: 66/306 (21,6 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 87 (entspricht fast zehn kompletten Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: TuS Mündelheim (6 von 8)
Duisburg/Mülheim/Dinslaken Gruppe 2
- Absolvierte Spiele: 51/272 (18,8 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 85 (entspricht mehr als zehn kompletten Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: RWS Lohberg (4 von 8)
Trotz größerer Gruppen sind in den beiden Kreisligen noch nicht mehr Spieltage über die Bühne gegangen als in den Landes- und Bezirksligen. Vor dem Lockdown fiel in der Gruppe zwei aufgrund des Sportverbots in Duisburg sogar der gesamte Spieltag aus. Damit bis Ende Juni mindestens die Hälfte aller Spiele über die Bühne gehen können, müsste der Spielbetrieb Mitte April wieder starten.
Essen Gruppe 1
- Absolvierte Spiele: 90/306 (29,4 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 63 (entspricht sieben Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: SC Türkiyemspor Essen, SG Essen-Schönebeck II (8 von 11)
Vor der Unterbrechung wurden bereits annähernd 30 Prozent aller Begegnungen ausgetragen. Sieben Spieltage würden genügen, um die 50-Prozent-Regel zu erfüllen. Selbst ein Neustart im Mai würde dafür rechnerisch ausreichen.
Essen Gruppe 2
- Absolvierte Spiele: 56/240 (23,3 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 64 (entspricht acht Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: TuS 84/10 Essen, FC Kray II (5 von 8)
Die Anzahl der pro Spieltag absolvierten Begegnungen nahm kontinuierlich ab. Nach drei vollständigen Runden fiel dreimal jeweils ein Spiel aus, in den letzten beiden Durchgängen fanden sogar je zwei Partien nicht statt. Sollte es Ende April oder Anfang Mai wieder losgehen, stünde auch hier der 50-Prozent-Marke nichts im Wege.
Oberhausen/Bottrop
- Absolvierte Spiele: 74/240 (30,8 %)
- Spiele bis zur 50-Prozent-Hürde: 45 (entspricht etwas mehr als sechs Spieltagen)
- Wenigste absolvierte Spiele: Rot-Weiß Oberhausen II, Dostlukspor Bottrop, SG Osterfeld (8 von 11)
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Durch den Rückzug der DJK Adler Oberhausen nach zwei Spielen verkleinerte sich die Liga auf 16 Teams. Mit bis zu elf Spieltagen ist die Hinrunde bereits ordentlich fortgeschritten. Mit einem Re-Start im Mai könnte diese auch ohne Englische Wochen zu einem regulären Ende gebracht werden.