Mülheim. Das erste Jahresrückblick-Ranking haben die Leser bestimmt. Wir starten unsere Serie mit den meistgelesenen Texten aus dem Mülheimer Lokalsport.

Es war ein außergewöhnliches - und auf seine besondere Art und Weise ereignisreiches Sportjahr 2020. Im Mülheimer Lokalsport sind in dieser Zeit über 1400 Texte erschienen. Oft ging es um Corona - oft aber auch um sportliche Erfolge und Misserfolge, um besondere Persönlichkeiten, um die Vereine. Einfach gesagt: Es ging immer um den Mülheimer Sport.

In den kommenden Tagen wollen wir auf das Sportjahr 2020 zurückblicken. Angefangen mit den Texten, die bei Ihnen am meisten Aufmerksamkeit erregt haben und am häufigsten gelesen wurden.

Platz 1: Coronavirus: Stadt Mülheim sagt die Yonex German Open ab

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Eigentlich sollte es auf dieser Pressekonferenz am 26. Februar nur um den Sport gehen. Als der damalige Sportdezernent und heutige Mülheimer Oberbürgermeister Marc Buchholz dann aber das Wort ergriff, war klar: Weltklasse Badminton wird in den kommenden Tagen in Mülheim nicht gespielt. Das Turnier war abgesagt - und das sorgte bei dem einen oder anderen zu diesem Zeitpunkt noch für Irritation. Wenige Tage zuvor wurde noch Karneval gefeiert, nun war das Badmintonturnier das erste Großereignis, das dem Virus zum Opfer fiel. "Asien ist weit weg, Italien ist schon näher dran und Heinsberg ist um die Ecke“, sagte Buchholz, damals. Es ging den Verantwortlichen immer darum, einen langfristigen Imageschaden vom Turnier fernzuhalten. Hätte sich das Virus in der Turnierwoche in Mülheim ausgebreitet, wären die German Open beschädigt gewesen. Mit dem Wissen von heute war es die richtige Entscheidung, die Stadt und Turnierveranstalter damals trafen.

Platz 2: Land NRW beantwortet offenen Brief: Verein ist "fassungslos"

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Das zweite Sportverbot im Herbst wollte der TSV Heimaterde nicht einfach so hinnehmen, und wandte sich mit einem offenen Brief an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen. Dabei ging es dem Verein vor allem um die Jugend, die während des zweiten Lockdowns nicht zu kurz kommen sollte. Mit der Antwort der Landesregierung waren sie in Mülheim alles andere als zufrieden. "Wir sind fassungslos über diese ,Antwort‘ seitens der Regierung", hieß es von Vereinsseite. Heimaterde suchte dann nach Lösungen, um die Jugendlichen über den Winter bei Laune zu halten.

Platz 3: Gegenspieler gewürgt: Unschöne Szenen beim Altherren-Turnier

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Wenn die Alt-Herrenmannschaften bei den Fußball Hallenstadtmeisterschaften gegen den Ball treten, steht normalerweise der Spaß im Vordergrund. In diesem Jahr war das anders - obwohl das fußballerische Niveau sehr hoch war. Im Halbfinale zwischen Union Mülheim und dem VfB Speldorf kam es zu Handgreiflichkeiten. Erst trat ein Speldorf-Spieler nach, dann würgte ein Akteur der 09er. Das Union Mülheim ins Finale einzog und später den Titel gewann, wurde schnell zur Nebensache.

Platz 4: Mülheimer Sportbund unterstützt ab sofort digitale Projekte

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In der Krise lag mancherorts auch eine Chance. Die Digitalisierung im Sport hat in diesem Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht. Dabei unterstützte auch der Mülheimer Sportbund. Eigentlich sollte der Schwerpunkt 2020 auf dem Leistungssport liegen, die Corona-Pandemie zwang auch den MSB zum Handeln. Die Vereine hat es gefreut - finanzielle Unterstützung für digitale Projekte kamen genau zum richtigen Zeitpunkt.

Platz 5: Uhlenhorster Meister-Torwart besteht in der Höhle der Löwen

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Zwei Torhüter, eine Idee - und ein Auftritt in der "Höhle der Löwen". Auf dem Feld hielt Christian Monzel das Tor des HTC Uhlenhorst sauber, gewann mit den Mülheimern 1985 den deutschen Meistertitel. Handball-Torhüter Johannes Bitter feierte mit Deutschland 2007 unter anderem den Weltmeistertitel im eigenen Land. Auf einer Sportler-Veranstaltung in Hamburg lernten sich die beiden kennen, entwickelten gemeinsam die Idee zu "Drinkbetter". Der Drink mit natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln soll körperlich und geistig fitter machen. In der Vox-Sendung überzeugte das Torhüter-Duo dann die Investoren.

Platz 6: Zum Nachlesen: Der Live-Blog von der Mülheimer Finalrunde

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Zu Jahresbeginn rollte der Ball unter dem Hallendach. So wie immer. Und das Turnier in der Innogy-Sporthalle (heute Westenergie Sporthalle) ließ schon in der Vorrunde den einen oder anderen Favoriten straucheln. So schafften es weder Rekordtitelträger VfB Speldorf, noch der Mülheimer SV 07, immerhin der Finalist von 2019, in die Zwischenrunde einzuziehen. Ins Finale kamen die Außenseiter dann aber doch nicht - Titelverteidiger Mülheimer FC 97 und Blau-Weiß Mintard spielten um die Krone. Und die Entscheidung fiel erst im ersten Neunmeterschießen seit den Hallen-Stadtmeisterschaften 2012/13.

Platz 7: VfB Speldorf verpflichtet 40-jährigen Oberliga-Stürmer

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Dem VfB Speldorf drohte im Winter der Abstieg in die Bezirksliga. Bevor sich der Verein nach dem ersten Spiel im neuen Jahr von Trainer Olaf Rehmann trennte, versuchten es die Verantwortlichen noch mit Verstärkungen für den Kader. Unter anderem kam der damals 40-jährige Stürmer Ercan Aydogmus vom Oberligisten Cronenberger SC. Diesen Klub hatte er mit 42 Toren in 35 Spielen fast im Alleingang zum Aufstieg in die Oberliga geschossen. In Speldorf lief es zu Beginn der Rückrunde nicht so gut - dann rettete der Saisonabbruch den Mülheimer Landesligisten.

Platz 8: Corona: HSV Dümpten: "Der Handball zerstört sich selbst"

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Als einer der ersten Sportverbände reagierte der Handballverband Niederrhein auf die zweite Coronawelle und stoppte den Spielbetrieb. Das sorgte bei einigen für Verständnis - andere machten sich dagegen große Sorgen um die Zukunft ihrer Lieblingssportart. So wie Kevin Michalski, Spieler und Geschäftsführer beim Mülheimer Verbandsligisten HSV Dümpten. "Ich verstehe vor allem nicht, warum sich der HVN mit seiner Entscheidung gegen die Landesregierung stellt, die ja den Kontaktsport weiterhin erlaubt. Zuvor wurde von vielen Seiten kritisiert, dass die Politik unseren Sport kaputt macht, nun zerstören wir uns selbst", sagte Michalski im Interview mit dieser Zeitung. Er hätte sich vor allem mehr Kommunikation vom Verband gewünscht.

Platz 9: Marianne Silbernagel ist im Alter von 95 Jahren verstorben

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"Sport ist mein Leben", sagte Marianne Silbernagel, im Mülheimer Sport besser bekannt als „Nanni“, einmal in einem Interview. Über viele Jahrzehnte verschrieb sich die Mülheimerin dem Ehrenamt in Schule und Verein. Am 1. Juli verstarb Nanni Silbernagel im Alter von 95 Jahren. Über 40 Jahre lang engagierte sie sich an der Mülheimer Hölterschule, in der Stadt wurde sogar eine Sporthalle nach ihr benannt, genau wie der Wanderpokal, der an die Schule mit den meisten Punkten bei den Bundesjugendspielen vergeben wird. Der Mülheimer Sport wird sie nie vergessen.

Platz 10: Deutschlands bester Torjäger spielt jetzt in Mülheim

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101 Argumente hatte Dennis Teuber auf seiner Seite, als er im April seinen Wechsel vom VfB Habinghorst in Castrop Rauxel zum SV Heißen III verkündete. So viele Tore hatte er nämlich in der Saison 2018/19 in der Kreisliga B erzielt - häufiger hatte in Deutschland in diesem Zeitraum kein Spieler getroffen. Für das 100. Tor unterbrach Dennis Teuber sogar seinen Holland-Urlaub. „Aber komm mir nicht ohne Tor zurück“, soll seine Frau vorher gesagt haben, wie der Torjäger in einem Interview mit „ran.de“ erzählte. Es war ein kurzes Intermezzo in Mülheim, noch vor dem Saisonstart hat Teuber den Heißenern wieder Rücken gekehrt und geht nun für Victoria Habinghorst auf Torejagd. In der Kreisliga A hat er vor der Corona-Unterbrechung sechs Tore erzielt.

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