Mülheim. Handball gespielt werden darf momentan nicht, also duellieren sich der HSV Dümpten und der VfR Saarn in den Wäldern der Region. Mit Abstand.
Für die Handballer ruht der Spiel- und Trainingsbetrieb nun schon seit mehreren Wochen . Um die Spieler in solch schwierigen Zeiten bei Laune zu halten, gilt es kreativ zu werden. Die beiden Herren-Mannschaften des HSV Dümpten und des VfR Saarn gehen deswegen neue Wege und haben sich zu einer digitalen Laufchallenge verabredet.
Die Idee dazu hatte Dümptens Trainer René Bülten, bei seinem Saarner Kollegen ist er damit gleich offene Türen eingerannt. „Das ist eine gute Möglichkeit, um ein wenig Wettkampfcharakter in die aktuelle Trainingssituation einfließen zu lassen“, erklärt deren Trainer Carsten Quass.
Lauftraining ist die eine der Möglichkeiten, sich fit zu halten
Denn Laufeinheiten sind derzeit einige der wenigen Optionen, die den Sportlern geblieben sind, um sich fit zu halten. Um dies ein Stück weit zu professionalisieren und den Trainingserfolg nachvollziehen zu können, nutzen die beiden Übungsleiter eine Lauf-App , welche die einzelnen Einheiten der Spieler aufzeichnet und es den Trainern ermöglicht, spezifische Aufgaben zu stellen.
„Durch die entsprechenden Vorgaben kann ich zum Beispiel auch individuell auf die Belastungsintensität jedes einzelnen eingehen“, erklärt der VfR-Coach die Vorteile. So könnten die Laufaufgaben für einen Torhüter ganz anders aussehen als für einen Flügelflitzer auf Außen.
Erstes Mülheimer Laufduell geht über fünf Kilometer
Über die App findet nun auch das virtuelle Kräftemessen zwischen dem Verbands- und dem Landesligisten statt. Die erste Challenge über eine Distanz von fünf Kilometern ist für das kommende Wochenende vorgesehen. Die besten zwölf absolvierten Läufe von Freitag bis Sonntag gehen in die Wertung ein. Pro Spieler zählt allerdings nur ein Lauf. Sieger ist am Ende das Team mit der schnelleren durchschnittlichen Zeit. Der Siegerpreis: Eine Kiste Bier.
Wie die Übergabe stattfinden wird, ist allerdings noch nicht ganz klar. Vermutlich kann der Sieger seinen Preis erst einlösen, wenn auch gemeinsames Hallentraining wieder erlaubt ist. „Eventuell verbinden wir das gleich mit einem Freundschaftsspiel“, meint Bülten.
Motivation fällt den Spielern zunehmend schwer
Bis dahin müssen sich die Handballer wohl aber noch lange gedulden. „Es wird immer schwieriger, die Motivation hochzuhalten“, meint der Dümptener Coach. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass es an Perspektive fehle. Denn wann und ob überhaupt der Ligabetrieb im neuen Jahr wieder starten wird, ist vollkommen offen .
Deswegen sei die Challenge auch eine gute Möglichkeit den Zusammenhalt und Mannschaftsgedanken wieder zu fördern, meint Quass. „Man arbeitet auf ein gemeinsames Ziel hin, das geht über die persönliche Leistung hinaus“, so der Trainer.
Kontakt bleibt über Videokonferenzen bestehen
Deswegen gibt es auch schon erste Ideen für eine zweite Challenge, dann könnte es zum Beispiel darum gehen, wer in einer bestimmten Zeit die insgesamt längere Strecke gelaufen ist.
Bisweilen haben beide Mannschaften vor allem über gemeinsame Zoom-Einheiten versucht, in Kontakt zu bleiben. Die Dümptener haben das Video-Konferenz-Programm aber auch jüngst für ein gemeinsames High-Intensity-Intervall-Training (HIIT) genutzt.
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