Mülheim. Nach zuvor 13 Toren ging dem VfB Speldorf nun schon im dritten Spiel die Wucht in der Offensive ab. Dem Coach fehlte vor allem die Leidenschaft.

Angefressen schlichen die Spieler des VfB Speldorf einzeln oder in kleinen Gruppen vom Feld. Die sonst übliche gemeinsame Ansprache im Kreis fiel nach der 0:2 (0:0)-Heimniederlage gegen den FC Remscheid in der Fußball-Landesliga aus. Wer gehofft hatte, das Spiel gegen Steele sei nur ein Ausrutscher gewesen, wurde eines besseren belehrt.

„Ich bin angefressen“, meinte Trainer Dirk Roenz nach dem Spiel, obwohl dieser Hinweis eigentlich nicht mehr nötig gewesen wäre. „Was mir auf den Sack geht, ist, dass die Jungs das Spiel einfach nicht annehmen. Die Remscheider haben sich in jeden Zweikampf reingefeuert und unsere Truppe macht es halt nicht. Die feiern sich für jede Aktion und bei uns ist Totenstille auf dem Platz“, redete sich der Coach nach dem Schlusspfiff in Rage.

VfB-Coach Roenz sieht seinen Plan in der ersten Hälfte als erfüllt an

Dabei sei in seinen Augen in der ersten Halbzeit der Plan noch voll aufgegangen. „Wir haben das eigentlich gut gemacht, haben den Gegner laufen lassen und geduldig gespielt. Diesen Matchplan haben wir uns genauso zurecht gelegt“, so Roenz.

Allerdings sprang trotz großem Ballbesitzvorteil wenig Ertragreiches für den VfB heraus. Athanasios Tsourakis hatte nach einer halben Stunde die einzig erwähnenswerte Möglichkeit für die Hausherren.

Remscheid lässt die Riesenchance zur Führung aus

Remscheid war zwar im ersten Abschnitt keinesfalls besser, hätte aber in Minute 36 dennoch in Führung gehen müssen. Nach einem Konter liefen plötzlich zwei FCR-Spieler auf das Speldorfer Tor, Ibuki Noguchi bekam einen Querpass mustergültig serviert – und schoss den Ball knapp rechts neben das Tor.

Damit war das Glückskontingent für den VfB an diesem Sonntag offenbar aufgebraucht. Denn Hälfte zwei begann mit einem folgenschweren Patzer. Nach einer Eckenserie ließ Keeper Martin Hauffe einen schon sicher gefangenen Ball fallen, diesmal ließ sich Noguchi nicht lange bitten und staubte zur Remscheider Führung ab.

Ercan Aydogmus vergibt die postwendende Antwort

Beinahe hätte Ercan Aydogmus 90 Sekunden später prompt geantwortet, doch er scheiterte an FCR-Schlussmann Kerim Senderovic. Es blieb bis zur Nachspielzeit die einzig gute Chance für die Speldorfer, die Offensiv kaum mehr in Erscheinung traten. Dem VfB fehlte insgesamt die Hoheit im Mittelfeld und die Mülheimer waren zu oft gezwungen, ihre Angriffe wieder abzubrechen und hintenrum zu spielen.

Remscheid hätte schon bei einem Konter in der 64. Minute und einem abgefälschten Schuss in Minute 76 alles klar machen können. Dies holte dann der eingewechselte Patrick Posavec nach, der einen Steilpass nutzt und den Ball flach zum 2:0 versenkte.

„Wir müssen weiter arbeiten, aber so kann es auf keinen Fall weiter gehen. Darüber werden wir in dieser Woche sprechen müssen“, kündigte Dirk Roenz nach dem Spiel an.

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