Mülheim. Das Mülheimer Landesliga-Derby hatte seinen Namen nur bedingt verdient. Der HSV Dümpten spielte die DJK Styrum über 60 Minuten an die Wand.

Der HSV Dümpten hat das Mülheimer Landesliga-Duell klar mit 22:8 (12:2) gewonnen. Es war unterm Strich ein Spiel, das den Titel Derby nicht verdient hatte. Denn die Styrumerinnen agierten vor 80 Zuschauern in der Sporthalle Von-der-Tann-Straße insgesamt zu harmlos und boten dem HSV kaum Gegenwehr.

Am Anfang hatten die „06erinnen“ ein bisschen Wurfpech, die Würfe von Daniela Gitzler und Hannah Brucherseifer landeten am Pfosten. Der HSV zeigte sich dagegen treffsicherer und setzte sich schnell mit 4:0 ab. DJK-Trainer Gunnar Müller nahm frühzeitig eine Auszeit, doch dies und eine Umstellung in der Abwehr brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Dümpten spielt souverän – Styrum ohne Struktur

Der HSV indes spielte weiter seinen Streifen runter, nach 20 Minuten stand es 9:0. Die Würfe der Gastgeberinnen aus dem Rückraum kamen dagegen unvorbereitet und auch unplatziert und waren somit eine leichte Beute für Dümptens Torfrau Mareen Sondermann.

Auch im Eins-gegen-Eins konnten sich die Styrumerinnen nur selten gegen die starke 6:0-Abwehr der Gäste durchsetzen. Deswegen fand HSV-Trainer Oliver Scholz erneut lobende Worte für seine Defensivabteilung. Was sich auch im Halbzeitergebnis niederschlug, lediglich zwei Gegentreffer ließ der HSV bis zur Pause zu.

Styrums-Trainer nach der Niederlage von seinem Team enttäuscht

Auch in der zweiten Hälfte war aus Styrumer Perspektive keine Besserung in Sicht. Stattdessen baute das Scholz-Team seine Führung weiter auf 16:3 aus. Einen kleinen Lichtblick für die DJK bot lediglich Sandra Kroll, die sich in der zweiten Hälfte immer mal wieder ein Herz nahm und sich mit mit ihrem Wackler durch die HSV-Abwehr wühlte. Aber es blieben eben nur vereinzelte Aktionen.

„Ich bin richtig enttäuscht, das war eine desolate Leistung meiner Mannschaft“, schimpfte DJK-Trainer Gunnar Müller nach dem Spiel. Auch mit der Einstellung war er nicht einverstanden. „Es fehlte uns jeglicher Biss und Wille, Dümpten hat den Sieg von Beginn an mehr gewollt als wir“, so der Coach.

Defensive ist Styrums einziger Lichtblick

Einzig in der Defensive hat er positive Ansätze gesehen. Die 22 Gegentore seien noch im Rahmen. In der Offensive hatten die Styrumerinnen allerdings überhaupt keine Lösungen gefunden, acht geworfene Tore sprachen da für sich. Eine Erklärung für diese Vorstellung zu finden, fiel auch Trainer Müller schwer. Er sprach von einem „starken Leistungsabfall“ im Vergleich zur Vorwoche.

Denn der Sieg des Landesliga-Aufsteigers hätte sogar noch deutlicher ausfallen können. Hätte nicht Styrums Torfrau Julia Jaworowski insbesondere in der zweiten Hälfte noch einige Bälle rausgefischt, darunter auch zwei Siebenmeter.

Bei Dümpten lässt die Konzentration nach

Dass die Dümptenerinnen gegen Ende nachlässiger mit ihren Torchancen umgingen als in der ersten Hälfte, war für Trainer Scholz allerdings nachvollziehbar. „Die Konzentration bei dem Spielstand hochzuhalten, ist nicht einfach“, sagte er.

Er sah es positiv, dass alle Spielerinnen ihre Einsatzzeiten hatten und sich auch die Torschützen über viele Köpfe verteilten. Für die Zuschauer hätte er sich aber doch etwas mehr Spannung im ersten Landesliga-Derby gewünscht.

DJK Styrum 06 - HSV Dümpten 8:22 (2:12)

DJK: Jaworowski, Buschhaus – Günther, De Witt, Gitzler (2/2), H. Brucherseifer, E. Brucherseifer, Schaare, Walsken (1), Folger, Vomschloß (1), Kroll (4), Stautenberg, Haack

HSV: Sondermann, Lange – Homberg (3), Kleeberg (1), Brose (5), Dronia, L. Görgens, Thiel (2), Liebern (1), Lutz (4/2), Hagemann (4), Zec (2), Buren, Buschhausen

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