Mülheim. Fabio Audia wird der neue Trainer in Mintard, dabei ist er gerade einmal 24 Jahre alt - im Interview verrät er, was er mit BW vorhat.
Die Ära von Marco Guglielmi beim Fußball-Landesligisten BW Mintard ist vorbei, zumindest was den Trainerposten angeht. Gugliemi wird künftig Sportlicher Leiter bei Blau-Weiß. Der neue starke Mann heißt ab der kommenden Saison dann Fabio Audia. Der ist gerade einmal 24 Jahre - bringt aber Erfahrung von Rot-Weiß Essen mit und steht auf aggressiven Fußball.
Fabio Audia, Sie werden in der neuen Saison der neue Cheftrainer bei BW Mintard. Dabei sind Sie erst 24 Jahre alt. Warum sind Sie nicht selbst noch aktiv als Spieler?
Audia: Ja, ich habe meine glorreiche Karriere bereits beendet (lacht). Ich habe schon mit 14 Jahren angefangen, Trainer zu sein. Es hat sich extrem früh herauskristallisiert, dass es mir unglaublich viel Spaß macht als Trainer. Bereits mit 16, 17 wusste ich, dass es eher das ist, was ich will.
Gibt es als so junger Trainer nicht auch mal einen Spruch von der Seitenlinie?
Klar, aber dann muss man einfach lächeln. Es kommt auf die Kompetenz an. Ob man jung oder alt ist, ist nebensächlich.
Ihre bisherige Trainerkarriere führte Sie von der SG Essen-Schönebeck zu Rot-Weiß Essen. Dort waren Sie in der B-Junioren-Bundesliga Co-Trainer und bei der Zweitvertretung Chefcoach. Was konnten Sie aus der Zeit bei RWE mitnehmen?
A.: Unfassbar viel. Der Umgang mit Spielern, die alle das Ziel haben, Profifußballer zu werden, ist etwas Besonderes. Sowohl von der Intensität, als auch von der Professionalität her.
Nun steht ihr erster Cheftrainerposten im Seniorenbereich in Mintard an, wo Sie seit vergangenem Sommer als Co-Trainer agieren. Was glauben Sie, wird der größte Unterschied sein?
A.: Die Rolle des Co-Trainers ist nicht mit der des Cheftrainers zu vergleichen. Der Chef steht mehr im Fokus, hat mehr Verantwortung.
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Wie lange mussten Sie überlegen, als das Angebot kam?
A.: Eigentlich hatte ich vorgehabt, weiter wegzuziehen. Ich habe gerade mein Master-Studium in Marketing- und Medienmanagement abgeschlossen und wollte einen weiteren Studiengang drauflegen, um mich breiter aufzustellen. Doch als Mintard kam, habe ich überhaupt nicht lange überlegt. Jetzt suche ich in der Umgebung ein Studium.
Warum fiel die Entscheidung so einfach? Was zeichnet den Verein aus?
A.: Dieses unfassbar familiäre Umfeld. Das kann man sich im Bereich der Landesliga gar nicht vorstellen. Alles ist eng beisammen, die Jungs sind toll, es hat etwas Spezielles in Mintard. Ich war hier von Tag eins an begeistert.
Ihr neuer Co-Trainer wird Tim Meyer sein, der aktuell noch beim VfB Speldorf II aktiv ist.
A.: Ja, mit ihm habe ich bereits im Jugendbereich zusammen trainiert. Er ist eine unfassbare Bezugsperson für mich. Ich vertraue ihm blind, es harmoniert perfekt.
Harmonie ist das eine, das andere ist das Sportliche. Was sind Ihre Ziele mit der Mannschaft?
A.: Ich möchte jeden Spieler individuell besser machen, sodass er an sein Leistungsmaximum kommt. Die Mannschaft soll sich weiterentwickeln.
Mit welcher Spielweise soll das gelingen?
A.: Ich bin ein Fan von offensivem Fußball. Ich setze den Gegner gerne unter Druck und finde es gut, wenn meine Mannschaft den Ball hat. Ich stehe drauf, wenn Action ist, viel Pressing, hohes Pressing. Ich möchte, dass meine Mannschaft schnell und mutig spielt.
Braucht es dafür noch den einen oder anderen neuen Akteur?
A.: Man guckt natürlich immer, was möglich ist. Aber ich muss betonen, dass wir einen tollen Stamm beisammen haben, auf dem die Priorität liegen sollte. Ich bin ein Trainer, der sich eher an die Mannschaft anpasst, als einer, der 20 neue Spieler holt, nur damit diese zu meiner Philosophie passen.
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