Mülheim/Heiligenhaus. Dieses Jahr gibt es keine Bundesliga, das Training ist aber längst wieder am Laufen. Matthias Nicolaus vom GC Mülheim sieht auch positive Aspekte.
Seit drei Wochen herrscht wieder reges Treiben auf den Golfplätzen in Mülheim und in Heiligenhaus. „Die Leute waren ganz heiß drauf“, sagt Matthias Nicolaus, Geschäftsführer beim Golfclub Hösel. Am Anfang war nur ein Start zu zweit möglich, mittlerweile können die Sportler auch zu viert auf die Runde - mit Abstandsregeln. „Von einem normalen Spielbetrieb kann aber noch nicht die Rede sein“, so Nicolaus. Denn „normal bedeutet für einen Golfer erst einmal, dass er Turnier spielt. Und das haben wir noch nicht.“ Dennoch: „Es ist sehr diszipliniert abgelaufen. Alle waren dankbar, dass sie wieder spielen dürfen.
Dem stimmt auch Thomas Ohnhaus, Präsident des Golfclubs Mülheim zu: „Wir waren die ersten zwei Wochen so gut wie komplett ausgebucht. Die Mitglieder sind extrem motiviert. Da überwiegt die Dankbarkeit“, sagt er. Die Mülheimer sind ebenfalls vor drei Wochen wieder gestartet und haben wie die Höseler ein Startzeitensystem eingerichtet. Auch Schnuppergolfen wird bereits wieder angeboten.
„Alles was auf dem Platz gemacht wird, muss registriert werden. Wir haben die Kontrollen verschärft und fahren herum, um zu kontrollieren, ob die Startzeiten und die Reihenfolge eingehalten werden. Die Spieler dürfen erst zehn Minuten vor der Startzeit auf das Gelände und müssen zehn bis zwanzig Minuten nach ihrer Zeit wieder den Platz verlassen haben“, erklärt Ohnhaus.
Ligabetriebe sind abgesagt
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Die Mülheimer mussten in der Coronakrise gar Kurzarbeit anmelden. Vom 17. März bis zum Tag der Lockerungen galt die, nun ist die Phase aber beendet. „Wir sind wieder im normalen Betriebsmodus“, so Ohnhaus.
Dies trifft nicht auf den Spielbetrieb zu. Der Deutsche Golf Verband (DGV) hat den Spielbetrieb für dieses Jahr von der Bundesliga bis zur Landesliga abgesagt, da auch der dritte von fünf Spieltagen - der in Hösel stattgefunden hätte - wegen des Coronavirus ausfallen muss. „Aufgrund der Absage aller Ligen wird es keine Auf- und Abstiege geben. Für die Saison 2021 werden die Ligagruppeneinteilungen und die Zuordnung der Heimspieltage aus der Saison 2020 gelten“, so der DGV.
Der Golfverband Nordrhein-Westfalen hat nachgezogen und beschlossen, die NRW-Meisterschaft der AK 14, die am 13. und 14. Juni im Golfclub Royal St. Barbaras stattfinden sollte, zu einem späteren Zeitpunkt auszutragen, die Ligasysteme der AK 30, 50, 65 sowie die Jugendliga werden in dieser Saison nicht durchgeführt.
Die Internationalen Amateurmeisterschaften (IAM), die vom 23. bis zum 26. Juli in Mülheim stattfinden sollten, werden ebenfalls an einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Projekt Wiederaufstieg muss warten
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„Nicht abgesagt, verschoben“, betont Ohnhaus, der schon mit solch weitreichenden Konsequenzen gerechnet hatte. „Nachdem wirklich in den Lockdown gegangen war es abzusehen, dass es eine ganz schwere Geschichte oder wenn dann, nur eine verkürzte Saison wird. Aber eine verkürzte Saison ergibt im Golfsport kein repräsentatives Leistungsbild. Aber es gibt im Moment wichtigere Dinge, als Golf zu spielen“, sagt Ohnhaus.
Der Angriff auf den Wiederaufstieg aus der Regionalliga West nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga findet für die Damen also noch etwas später statt. Als Kontrahenten warteten der Kölner Golfclub, der Dortmunder Golfclub, der Golfclub Velbert-Gut sowie der Golf- und Landclub Schmitzhof aus Wegberg. Doch aus diesem Vorhaben wird erst einmal nichts.
Die Krise als Chance?
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Auch die Höseler sind zum warten verdammt. „Bis zum Ende des Monats sind Wettkämpfe verboten, dann warten wir auf die neue Verordnung und schauen, in welchem Rahmen wir kleinere Turniere anfahren können“, verrät Nicolaus seine Planungen.
Die Mannschaften trainieren in Heiligenhaus natürlich wieder. „Sie wollen peu à peu Vergleichswettkämpfe starten, um das Leistungsniveau halten zu können.
Nicolaus sieht in der Krise aber auch eine Chance für den Golfsport: Dadurch, dass dieses Jahr vermutlich mehr Personen in Deutschland reisen, „nutzen vielleicht auch manche eher deutsche Golfplätze, statt die in Spanien oder Italien. Vielleicht lernt dann der eine oder andere Golf kennen, weil es eine Freiluftsportart ist.“
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