Mülheim. Die Frauen des HSV holen einen Coach, der in große Fußstapfen treten muss. Dass er das kann, hat er aber schon jahrelang in Überruhr bewiesen.
Die Handball-Frauen des HSV Dümpten haben einen neuen Trainer. Zur kommenden Saison wird Oliver Scholz den frisch gebackenen Landesligisten übernehmen. Der gebürtige Essener bringt jede Menge Trainererfahrung mit.
Über 15 Jahre hat er - insbesondere Damenmannschaften- bei der SG Überruhr betreut. Und das sehr erfolgreich: So ist er etwa mit der „SGÜ 4“ in die Landesliga aufgestiegen und hätte sogar zweimal den Sprung in die Verbandsliga geschafft, wären dort nicht schon in beiden Gruppen Überruhr-Teams vertreten gewesen.
Problem der Sporthalle bleibt bestehen
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Am mangelnden Erfolg hat es also nicht gelegen, dass der 47-jährige sich nach einer neuen Aufgabe umgesehen hat. „Nach so langer Zeit ist einfach die Luft raus gewesen“, erklärt Scholz. Nach etwa einem Jahr Pause habe er dann festgestellt, dass ihm der Platz auf der Tribüne nicht ausreicht.
Da kam die Ausschreibung des HSV Dümpten gerade recht. Trotz seines neuen Engagements wird er der SGÜ weiterhin verbunden bleiben, dessen Trikot der ehemalige Kreisläufer schon als aktiver Spieler getragen hat. Bis eben die Knie und der Rücken nicht mehr so wollten. „Ich kenne eigentlich nur diesen Verein“, sagt er schmunzelnd.
Nun wird er bald zumindest noch einen zweiten kennenlernen. Wann genau er mit seiner neuen Mannschaft in die Vorbereitung starten wird, ist allerdings aufgrund der coronabedingten Beschränkungen noch ungewiss. „Es gibt noch viele Fragezeichen, was die neue Saison angeht“, so Scholz. So muss der HSV zum Beispiel eine neue Trainings- und Heimspielstätte finden, weil die Sporthalle Boverstraße für ein Jahr lang wegen Sanierungsarbeiten gesperrt ist.
Keine Sorge vor der Landesligagruppe
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Fragezeichen gibt es aber auch noch, was den Rahmenspielplan angeht und wie viele Mannschaften überhaupt der Staffel angehören werden. Doch wie auch immer diese aussehen wird, Scholz ist für die Saison positiv gestimmt. „Ich mache mich nicht Bange, dass wir die Klasse nicht halten können“, sagt er. Dies liegt zum einen am Leistungsniveau der Landesligagruppe zwei, aber eben auch an dem Potenzial, das er in seiner durchweg jungen Mannschaft sieht.
Besondere Stärken hat er dabei in der Defensive ausgemacht. Gute Torfrauen und die aggressive Deckungsarbeit mit Aussicht auf einfachen Torerfolg nach Tempogegenstößen passten insgesamt gut zu seiner Handballphilosophie, meint der erfahrene Coach. Wenngleich die Corona-Pause bisher nur eine gemeinsame Trainingseinheit und den Besuch eines Spiels zuließ.
Die Fußstapfen sind groß
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Scholz folgt damit auf Peter Högerle, der sein Traineramt aus beruflichen Gründen mit dem Saisonende niedergelegt hat. Ganz klein sind die Fußstapfen jedenfalls nicht, in die der neue Verantwortliche an der Seitenlinie nun treten muss, denn Högerle hatte die Mannschaft vor zwei Jahren neu übernommen und hatte mit ihr gleich den Durchmarsch von der Kreis- in die Landesliga geschafft.
Die coronabedingt abgebrochene Saison beendete der HSV dabei also souveräner Tabellenführer ohne jeglichen Punktverlust. Für die Dümptener Vereinsführung indes ist die Sache klar: „Oliver ist ein erfahrener Damentrainer, gerade im Bereich der Landesliga. Wir sind überzeugt, in ihm den richtigen Trainer gefunden zu haben“, sagt Frauenwart Dirk Hagemann.
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