Mülheim. Der Mülheimer Nachwuchshandball hat weiterhin ein Problem. Die HSG-D-Jugend sicherte sich indes Rang eins, TuRa 05 sammelte wertvolle Erfahrungen
Zwar musste eine richtige Meisterfeier wegen der Coronapandemie ausbleiben, eine Belohnung gab es aber trotzdem für die D-Jugend der HSG Mülheim. Sie dürfen sich nun mit Meistershirts schmücken. Denn die einzige Jugendmannschaft der Mülheimer Spielgemeinschaft hat eine tolle Saison absolviert und führte am Ende mit nur zwei Verlustpunkten die Tabelle der Kreisklasse an.
HSG Mülheim ist „durch die Saison marschiert“
Die einzige Niederlage musste der HSG-Nachwuchs gegen den Tabellendritten Adler Bottrop hinnehmen. Diese Partie fand allerdings auch in Abwesenheit beider Trainer statt. Trainiert wird das Team von zwei Spielern der ersten Herren, Tim Görgens und Fabio Carlo. „Die Mannschaft ist durch die Saison marschiert und hat auch in knappen Spielen immer kühlen Kopf bewahrt und am Ende die Punkte eingefahren“, sagt Trainer Görgens nicht ohne Stolz.
Froh stimmt ihn auch, dass sich die Neuzugänge während der Saison gut eingefunden und sich bereits in die Torschützenliste eintragen haben. Rückblickend sei für ihn vor allem die Abwehrarbeit herausfordernd gewesen, so Görgens. Denn in dieser Altersklasse müssen die Kinder zwar noch ein offenes Deckungssystem spielen, anstatt einer Manndeckung - wie in der jüngeren Altersstufe - kann es aber auch eine positionsbezogene 1:5-Formation sein. „Das haben die Kinder schon gut umgesetzt“, sagt der Übungsleiter, der hofft, daran nach der erzwungenen Auszeit anknüpfen zu können. „Wir wollen mit der gleichen Truppe in die nächste Saison starten“, so Görgens.
Dann allerdings in der C-Jugend, auch wenn der eine oder andere dafür eigentlich noch zu jung ist. Lediglich das einzige Mädchen in der Truppe, Nana Yao, muss das Team verlassen, weil die C-Jugend nicht mehr gemischt spielen darf.
DJK Tura 05 rückte als Kreismeister auf
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Neben der HSG hat außerdem die Spielgemeinschaft DJK Tura 05/RW O TV eine Mannschaft in der Kreisklasse ins Rennen geschickt, die am Ende auf dem neunten Platz landete. Dennoch blicken auch die Turaner positiv auf die Saison zurück, denn die Voraussetzungen waren nicht unbedingt die besten.
Die Mehrzahl der Spieler hätte eigentlich noch E-Jugend spielen können. Um aber allen Kindern das Handballspielen zu ermöglichen, entschied sich der Verein dazu, mit der jungen Mannschaft in der D-Jugend zu starten. Dafür hat sich das Team, das sich auch in der Saison über Zugänge freuen durfte, tapfer geschlagen.
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Personell besser sah es für die Turaner in der Altersklasse C-Jugend aus. Das Team, das im Kern seit der F-Jugend zusammenspielt, hatte die Vorsaison mit dem Kreismeistertitel abgeschlossen, dementsprechend hoch waren die Erwartungen. Allerdings hatte schon vor Saisonbeginn ein wichtiger Spieler die Mannschaft verlassen und auch währenddessen habe die gute Jugendarbeit Begehrlichkeiten geweckt, zum Teil angefeuert durch das Interesse anderer Vereine oder der Auswahltrainer, wie der Verein beklagt.
Allerdings hat sich die Mannschaft davon ihren Ehrgeiz nicht nehmen lassen und stand nach 16 von 20 Begegnungen absolvierten Partien auf dem zweiten Platz der Kreisliga. Ob das Team in der nächsten Saison wieder gemeinsam auf Punktejagd gehen kann, ist noch offen. Auch hier könnten personelle Engpässe dawischengrätschen.
Weiterhin ein Nachwuchsproblem
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Daran, dass die Vereine immer wieder Jugend-Mannschaften verfrüht hochziehen müssen, sieht man auch, dass der Mülheimer Handball immer noch ein großes Nachwuchsproblem hat.
Zwar ist es ein gutes Zeichen, dass sich aktuell in vielen Vereinen etwas tut und einige versuchen, wieder eine neue Jugendabteilung aufzubauen. So gibt es in fast allen Vereinen mittlerweile wieder F-Jugendmannschaften, die an den Miniturnieren teilnehmen. Dazu gehören etwa der SV Heißen, der VfR Saarn, die DJK Styrum 06 und der HSV Dümpten.
Doch bis daraus eine gesunde Jugendabteilung entsteht, ist es für viele noch ein weiter Weg.
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