Ruhrgebiet. Das Coronavirus legt auch den Hochschulsport lahm. Die Universitäten haben sich Alternativen überlegt – und bieten etliche Onlinekurse an.
Vorlesungen und Seminare finden an den Universitäten im Ruhrgebiet derzeit wegen der Corona-Pandemie online statt. Bücher können digital ausgeliehen werden. Doch zu einer Universität gehört meist auch der Hochschulsport und so haben sich die Unis im Ruhrgebiet und Umgebung auch in diesem Bereich an die außergewöhnlichen Gegebenheiten angepasst.
Jede Hochschule hat dabei ein eigenes Konzept entwickelt, um durch die Corona-Pause zu kommen. Das reicht von YouTube-Videos und Zoom-Kursen, von Yoga bis Functional- und Bodyweight-Training. Ein Überblick:
Universität Duisburg/Essen
Die Universität Duisburg/Essen stellt den Studierenden ein Online-Kursprogramm zur Verfügung, zunächst allerdings nur für diejenigen, die bereits zuvor beim Hochschulsport angemeldet waren. „Durch die einbehaltenen Gebühren wollen wir diesen Teilnehmern natürlich die Kurse anbieten“, sagt Sarah Zimmermann vom Hochschulsport der Uni.
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Sollten darüber hinaus Plätze in den Onlinekursen frei bleiben, können sich auch andere Studenten anmelden. Die Kurse werden gemäß dem Kursplan von Montag bis Freitag angeboten. Darunter befinden sich Dance-Workouts, Yoga oder Stretching. Für alle zugänglich sein wird zudem der PausenExpress, bei dem in 20 Minuten Übungen gezeigt werden, die am Arbeitsplatz ausgeführt werden können.
Reine Trainingsvideos gibt es zu dem zu Gesellschaftstanz, Mobilität und Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht.
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Die Kurse finden über die Plattform zoom.us statt, zudem werden über Instagram weitere Beiträge und Videos veröffentlicht. Beispielsweise gibt es Beiträge zu Home-Workouts, Equipment oder Mobilität. An jedem Montag wird das „Workout of the Week“ veröffentlicht.
Unterbrochen bzw. erstattet werden die Beiträge für das Fitnessstudio „Universitäts-Sportclub“.
„Sowohl die USC-Fitnessstudios als auch die Kurse des Hochschulsports werden voraussichtlich am 3. Juni starten“ so Zimmermann. Obwohl die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen die Nutzung herkömmlicher Fitnessstudios seit Montag,11. Mai, wieder erlaubt, bleibt das Uni-Studio vorerst geschlossen.
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„Die USC-Fitness-Studios sofort zu öffnen, ist durch die umfangreichen gesetzlichen Maßgaben unmöglich“, erklärt Zimmermann. Auch die Vorgaben für die anderen Sportkurse erforderten viel Vorplanung. „Daher haben wir ein einheitliches (voraussichtliches) Startdatum gewählt. Zudem müssen wir neben den allgemein vorgegebenen Regeln die Vorgaben der Universität einhalten. Das heißt, wir erstellen nun ein Konzept für den Hochschulsport gemäß all dieser Bestimmungen“, teilt Zimmermann mit. Dieses müsse den Verantwortlichen der Universität vorgelegt werden und erst nach deren Zustimmung und der des Gesundheitsamtes könnten die Türen wieder geöffnet werden.
Ruhr-Universität Bochum
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Bei der Ruhr-Universität in Bochum ist der Hochschulsport seit dem 14. März eingestellt. „Seitdem sind keine Entgelte mehr eingezogen worden und das wird bis zur Wiederaufnahme der Angebote so bleiben“, teilt Tabea Steinhauer von der RUB mit.
Stattdessen hat auch die Bochumer Universität Online-Sportkurse veröffentlicht, die jeder jederzeit kostenfrei nutzen kann.
Zu sehen sind die Kurse des Bochumer Hochschulsports auf Youtube auf dem Kanal der Ruhr-Universität Bochum. Über Facebook, Instagram und die Webseite des Hochschulsports Bochum werden die Videos beworben.
Zu sehen sind Videos zu Functional- und Bodyweight-Training. „Das heißt, alle Workouts sind ohne besonderes Equipment und für alle zu Hause durchführbar“, erklärt Steinhauer. Auch Yoga- und Boxelemente werden von entsprechenden Trainern aufgegriffen, „um ein buntes Repertoire zu bieten“.
Noch bis Ende Mai werden jede Donnerstag neue Videos veröffentlicht.
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Wann der Hochschulsport das Unifit-Fitnessstudio wieder öffnen und das Kursangebot wieder aufnehmen kann, wird gerade noch geklärt. „Da der Hochschulsport Bochum zu einer öffentlichen Einrichtung gehört, gelten hier etwas andere Regeln als bei anderen Fitnessstudios“, so RUB-Sprecher Jens Wylkop.
Technische Universität Dortmund
Das Sommerprogramm steht – nur wann es los geht, weiß auch in Dortmund niemand. Deshalb hat sich auch die TU dazuentschieden, zunächst Onlinekurse anzubieten. Jede Woche Montag wird ein Kurs via Facebook und Instagram gestreamt, das Programm soll ausgebaut werden.
Jeder der interessiert ist hat Zugriff darauf, es wird aber noch an weiteren Kanälen gearbeitet. Die TU versucht dabei eine Mischung aus Fitness, Bodyweight und Spezialangeboten wie Zumba bereitzustellen. So soll eine Mischung aus Fitness- und Entspannungsangebot gelingen.
Zudem gibt es an jedem Morgen um 10 Uhr eine „bewegte Pause“ – den sogenannten Pausenexpress. Zudem wird täglich um 18 Uhr ein neues Video zur Verfügung gestellt.
Nach den Lockerungen der Landesregierung steht auch der Outdoor-Hochschulsport in den Startlöchern: „Wir planen im Moment verschiedene Sportkurse Anfang Juni wieder anzubieten“, heißt es auf der Homepage des Hochschulsports der TU. Losgehen soll es zunächst mit „einem abgespeckten Programm“. Das Fitnessstudio FFW soll nach Möglichkeit noch früher seinen Betrieb wieder aufnehmen. Die Beach- und Tennisplätze bleiben wie auch der TUrnpunkt und alle anderen Sportanlagen der Uni weiterhin gesperrt und werden voraussichtlich gemeinsam mit dem Start des Sportprogramms wieder freigegeben.
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Seit Freitag 13. März hat die Westfälische Wilhelms-Universität Münster alle Hochschulsport-Angebote eingestellt. Wann der geregelte Hochschulsportbetrieb wieder aufgenommen wird, steht noch nicht fest.
Bis dahin werden auch keine Entgelte erhoben, allerdings bietet die Uni ein Alternativprogramm an. „Wir produzieren Videos mit verschiedenen Inhalten, die wir dann auf unseren Social-Media-Plattformen und auf unserer Homepage zur Verfügung stellen“, sagt Jörg Verhoeven, Hochschulsportleiter der Universität Münster.
Unter anderem stehen Yoga- und Pilatesvideos sowie ein individuelles Workout zur Verfügung. Die Videos sind rund fünf Minuten lang und auch für Pausen im Home-Office geeignet. Ganz nach dem Motto: „Auszeit für die Hauszeit“.
Die Videos werden nacheinander ins Netz gestellt und halten auch Tipps und Anregungen parat, damit die Studierenden und auch die Angestellten der Uni bewegt und gesund durch die Corona-Zeit kommen.
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Auch in der Landeshauptstadt wurde der Hochschulsport eingestellt. „Sogar während der Zuwanderungswelle 2015 konnten wir ein minimales Sportprogramm aufrechterhalten, uns als Sportliebende trifft es, so wie alle anderen, sehr hart“, heißt es in einem Facebookpost.
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Auch der Hochschulsport Düsseldorf bietet mehrere Online-Kurse an. Über den Youtube-Kanal der Yoga-Lehrerin Beate Bielig und über Sport im Park werden Videos gezeigt. Zudem gibt es die Salsa- und Bachata-Kurse immer dienstags zwischen 19 und 21 Uhr live streamen – über die Facebookseite es Hochschulsports gelangen Interessierte zu dem Link. Ashtanga Yoga, Qigong, Pilates, Rückenfit und Zumba werden über verschiedene Plattformen angeboten.
Mit Blick auf das anstehende Semester soll den Studierenden auch mit den Kosten entgegengekommen werden. Abhängig davon, wie lange der Hochschulsport ausfällt. Auch nach den jüngsten Lockerungen der Landesregierung sind allerdings derzeit keine weder sportlichen Präsenz- noch Outdoorveranstaltungen geplant.
Mit diesen Videos kommen Sie fit durch die Coronapause:
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