Bochum. . Das Fitnessstudio der Ruhr-Universität ist nun auch offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Hochschulsport wird als Standortfaktor immer wichtiger.

Dr. Christina Reinhardt nutzte die Gelegenheit zur Wandmalerei. „Haut rein Leute“, schrieb die Kanzlerin der Ruhr-Universität zur Eröffnung des Unifit, des Fitnessstudios des Hochschulsportes Bochum, an eine noch nicht verkleidete Wand. Kurz zuvor hatte sie zur offiziellen Eröffnung einen kleinen Einblick in ihre früheren Berufswünsche gegeben. „Wenn ich nicht Kanzlerin geworden wäre, wäre ich Sportlehrerin geworden. Mit der Pfeife in der Hand am Spielfeldrand.“ Einen Job im Unifit hätte sie mit der Einstellung, alles tanzt nach meiner Pfeife, eher nicht bekommen.

Das Credo des Fitnessstudios im ehemaligen Stadtbad an der Massenbergstraße lautet: Beraten – betreuen – begleiten. „Das hier ist keine Eisenpresserbunde“, sagte Stefan Bertling, der Leiter des Studios. „Wir wollen hier sinnvolle Übungen anbieten, alltagsnahe. So etwas werden sie in normalen Fitnessstudios nicht so oft sehen. Es gibt halt nicht so viele Leute, die das lehren können.“ Die Nutzung des Studios sei auch gerade deswegen für alle möglich, Einsteiger und Fortgeschrittene. „Wir wollen die Menschen da abholen, wo sie stehen“, sagte Bertling. „Sie sagen uns ihr Trainingsziel, wir beraten sie auf jeder Etappe und begleiten sie auf dem Weg dorthin.“

Seit 2010 hat sich viel getan

Mit dem Unifit erreicht der Hochschulsport die nächste Stufe seiner Erfolgsgeschichte. Seit 2010 hat sich viel getan. Oder wie es Felix Arnold, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportes bei der Einweihung sagte: „Das ist echt beeindruckend. Jedes mal wenn ich hier bin, gibt es etwas Neues.“ Die Hochschulleitungen hätten im Verlauf der Jahre erkannt, wie wichtig der Hochschulsport als Standort-Faktor sei. „Der Hochschulsport Bochum ist inzwischen einer der größten und stärksten in Deutschland.

Das lässt sich an Zahlen belegen. 5500 Studierende der Bochumer Hochschulen belegen jedes halbe Jahr Kurse beim Hochschulsport. Im Wintersemester 2010/2011 waren es 2200. In inzwischen 327 Kursen werden 73 Sportarten in diesem Sommersemester angeboten. Das entspricht bei der Anzahl der Kurse im Vergleich zum Start im Wintersemester 2010/2011 einer Steigerung von mehr als 190 Prozent. Zudem werden zahlreiche Spitzensportlerinnen und Spitzensportler während ihrer gesamten universitären Laufbahn begleitet und gefördert.

„Hochschule des Jahres 2014“

Im Jahr 2014 war die Ruhr-Uni vom Deutschen Hochschulsportverband als „Hochschule des Jahres“ ausgezeichnet worden. Bereits da hatte dessen Vorstand das Bochumer Team „für die strukturelle und inhaltliche Arbeit am Standort“ gewürdigt. „Mit dieser Ehrung möchten wir auch die außergewöhnliche Entwicklung würdigen, die der Bochumer Hochschulsport insbesondere hinsichtlich Angebotsvielfalt und Angebotsumfang vollzogen hat“, sagte seinerzeit ADH-Vorstands-Mitglied Moritz Mann. Neben dem Engagement bei Bildungs- und Wettkampfveranstaltungen habe der Bochumer Hochschulsport eine strukturelle Neuausrichtung durchlaufen.

Nun kommt das Unifit dazu. Bereits vor seiner offiziellen Eröffnung wurde es gut von den Studierenden und Mitarbeitern der Bochumer Hochschulen angenommen. Täglich melden sich neue Mitglieder an, 90 Prozent von ihnen sind Studierende, zehn Prozent Bedienstete. 1000 Mitglieder hat das Unifit bereits. Sie mussten einen Startkurs besuchen und dann noch eine Unifit-Karte kaufen. Sie kostet für Studierende bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 17 Euro, für Bedienstete einer der Hochschulen 21 Euro. Trainiert werden kann jeden Tag. Auch am Sonntag können die Leute reinhauen.

1100 Quadratmeter Trainingsfläche 

Schmuck sieht sie aus, die neue große Trainingshalle des Unifit. Eine große Fensterfront sorgt für jede Menge Tageslicht. Im Bochumer Fenster ist sie untergebracht und dort in den Räumlichkeiten des ehemaligen Stadtbades.

1100 Quadratmeter Trainingsfläche für individuelles Fitnesstraining gibt es, dazu drei große Kursräume, für Gesundheits- und Fitnesskurse. Dort finden in der Woche 65 Kurse wie Pilates, Yoga und Autogenes Training statt. Aktuell baut das Unifit-Team eine Kinderbetreuung auf, damit in Zukunft auch Eltern das Sportangebot nutzen können. 21 Trainerinnen und Trainer kümmern sich seit der Eröffnung um bereits mehr als 1000 Studierende und Beschäftigte. Sie haben jeweils einen Startkurs absolviert, die 120 Trainingsstationen kennengelernt. und ein Abo für die regelmäßige Nutzung der Trainingsfläche abgeschlossen.

23 Kraftgeräte und ein Fitness-Turm

Nutzen können sie nun 34 sogenannte Cardiogeräte von „LifeFitness“, „Precor“ und „Concept2“, 23 Kraftgeräte, fünf Kabelzug-Multistationen, 20 sogenannte Racks und Bänke mit freien Gewichten, einen sogenannten Fitness-Tower (Turm) inklusive Schlingentrainer. Dazu gibt es eine 20-Meter-Laufbahn und 70 Quadratmeter Bodenmatten für Calisthenics und Stretching.

Das Angebot im Fitnessstudio Unifit können Studierende und Beschäftigte der Ruhr-Universität und seiner kooperierenden Bochumer Hochschulen gegen Zahlung eines Mitgliedbeitrags nutzen. Also die der Evangelischen Fachhochschule, der Hochschule, der Hochschule für Gesundheit, der Business School und der Technischen Hochschule Georg Agricola.