Mülheim. Freude und Enttäuschung lagen nah beisammen: Der HTC Uhlenhorst hat den Sprung ins Viertelfinale geschafft, Raffelberg steigt dagegen ab.

Die Fans des HTC Uhlenhorst erhoben sich von ihren Plätzen, als die Mannschaft sich auf den Weg in Richtung Tribüne machte. Die stehenden Ovationen hatten sich die Mülheimer Damen verdient. Mit 9:2 (5:1) hatten sie den Club Raffelberg besiegt und so das Ticket für das Viertelfinale gelöst. Trauer dagegen bei den Duisburgern, die den Gang in die Zweitklassigkeit antreten müssen.

Der Blick nach Köln, wo Rot-Weiss den Düsseldorfer HC mit 7:6 geschlagen hatte, war am Ende gar nicht mehr nötig. Denn die Damen vom Uhlenhorst legten eine Vorstellung auf das Parkett, die zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen ließ, dass sie das kleine Derby gegen die Raffelberger gewinnen würden.

Uhlenhorst-Trainer ist rundum zufrieden

So brachte es HTCU-Trainer Daniel Kamphaus anschließend auch mit einem Wort auf den Punkt: „Souverän.“ Schon in Minute drei erzielte Dinah Grote nach einer kurzen Ecke das 1:0, Petra Ankenbrand erhöhte zwei Minuten später. Auch vom Duisburger Anschluss durch Carla Mink (8.) ließen sich die Gastgeberinnen nicht verunsichern.

Die Uhlenhorster spielten ihren Stiefel herunter, und wenn die Raffelberger dann doch einmal bis vor das Uhlen-Tor kamen, fanden sie in Femke Jovy ihre Meisterin. „Sie hat heute ein paar Mal super gehalten“, lobte Kamphaus.

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Uhlenhorst von Beginn an voll da

Wie etwa vor dem 2:0, als eine Jovy-Parade den mustergültigen Konter über Maren Kiefer einleitete, die Ankenbrand entscheidend in Szene setzte. Aber auch die Feldspielerinnen wussten vollends zu überzeugen. Dinah Grote sowie Maren und Katharina Kiefer stellten noch vor der Pause auf 5:1. „Die Mädels hatten von Anfang an ein super Niveau, haben Gas gegeben und Einsatz gezeigt“, lobte ihr Trainer.

Auch der Nachwuchs feierte mit: Melanie Terber nimmt ihre Nichte Liv nach dem Sieg strahlend in Empfang.
Auch der Nachwuchs feierte mit: Melanie Terber nimmt ihre Nichte Liv nach dem Sieg strahlend in Empfang. © FUNKE Foto Services | Franz Naskrent

Und auch nach dem Seitenwechsel ging es überwiegend in eine Richtung. Katharina Windfeder nach einer Ecke, Dinah Grote per Siebenmeter, Ida Köllinger und Toni Meister, ebenfalls nach einer Ecke, trugen sich noch in die Schützenliste ein. Sophia Frach konnte mit ihrem Treffer nach einer Ecke zum zwischenzeitlichen 8:2 nur noch für Raffelberger Ergebniskosmetik sorgen.

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Kölner Ergebnis spielt keine Rolle mehr

So war der ganz große Druck auf Uhlenhorster Seite früh raus, dass die Kölner ihr Spiel gegen Düsseldorf in letzter Sekunde gewannen war egal. Die HTCU-Damen haben das Ticket für das Viertelfinale sicher und müssen nun zum TSV Mannheim reisen. „Das Ziel ist das Final Four. Ich denke im Spiel gegen Mannheim gibt es keinen Favoriten“, sagte Uhlenhorst-Kapitänin Katharina Windfeder.

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Die Enttäuschung stand den Raffelberger-Spielerinnen ins Gesicht geschrieben. Der Club ist aus der Bundesliga abgestiegen.
Die Enttäuschung stand den Raffelberger-Spielerinnen ins Gesicht geschrieben. Der Club ist aus der Bundesliga abgestiegen. © FUNKE Foto Services | Franz Naskrent

Auch sie war mit der Leistung der gesamten Mannschaft zufrieden, zeigte sich aber etwas überrascht über den Gegner. „Ich dachte, sie würden uns mehr unter Druck setzen“, sagte Windfeder. Denn die Raffelberger hätten den Sieg letztlich benötigt, um in der Liga zu bleiben. Durch den Heimsieg des Bonner THV gegen Krefeld (3:0) müssen die Duisburger den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

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Nun geht es gegen den Süd-Meister

Für den HTC Uhlenhorst geht die Saison dagegen weiter. In zwei Wochen steht das Viertelfinale in Mannheim an. „Ich glaube, die West-Staffel ist etwas besser besetzt und von daher ist Mannheim diese engen und knappen Spiele nicht gewöhnt“, sagte Katharina Windfeder mit Blick auf das K.o.-Spiel in der Kurpfalz.

Den Applaus und die stehenden Ovationen der Fans werden sie und ihre Mitspielerinnen sicherlich als Motivation mitnehmen.

HTC Uhlenhorst – Club Raffelberg 9:2 (5:1)
Tore:
1:0 Grote (3., E), 2:0 Ankenbrand (5.), 2:1 Mink (8.), 3:1 Grote (11.), 4:1 M.Kiefer (24.), 5:1 K.Kiefer (29.), 6:1 Windfeder (34., E), 7:1 Grote (38., 7m), 8:1 Köllinger (54.), 8:2 Frach (56., E), 9:2 Meister (60., E).
HTCU: Jovy – Birkner, M.Kiefer, Windfeder, Grote, Köllinger, Kresken, Ankenbrand, K.Kiefer, Terber, Hiepen, Meister.
Schiedsrichter: Lippke – Wagner