Duisburg. Im schlimmsten Fall droht den Raffelbergerinnen der Abstieg. CR-Herren können am Sonntag im Spitzenspiel gegen die ETG Wuppertal Erster werden.

Es ist eine bizarre Situation. Die Damen des Club Raffelberg haben den Klassenerhalt in der Hallenhockey-Bundesliga geschafft – zumindest sportlich. Dennoch droht den Duisburgerinnen am letzten Spieltag nun der Abstieg in die zweitklassige 1. Regionalliga. Der Grund ist bekannt: Der Deutsche Meister Düsseldorfer HC hatte den CR-Konkurrenten Bonner THV satt mit 11:2 geschlagen, das Spiel aber am Grünen Tisch mit 0:5 verloren, weil die Landeshauptstädterinnen eine nicht spielberechtigte Spielerin eingesetzt hatten. Angeblich soll der Deutsche Hockey-Bund dem DHC auf Nachfrage des Vereins vorab eine nicht eindeutige Information darüber gegeben haben, ob die betreffende Spielerin nun spielen dürfe oder nicht.

Das sorgt am letzten Spieltag nun für folgende Situation: Gewinnt Bonn am Sonntag (alle Spiele beginnen um 12 Uhr) daheim gegen Krefeld, würde dem CR nicht einmal ein Remis beim klar favorisierten HTC Uhlenhorst Mülheim reichen, der noch um die Viertelfinalqualifikation spielt, da sich das Bonner Torverhältnis durch die Wertung schlagartig um 14 Treffer verbessert hat.

Schriftliche Beschwerde

„Unser Vorstand hat sich nun bereits schriftlich beim DHB beschwert“, erklärt CR-Trainerin Susi Wollschläger. „Wenn wir absteigen, müsste auch unsere 2. Mannschaft aus der 2. Regionalliga zwangsabsteigen. Wir nehmen unseren Jugendspielerinnen die Perspektive. Ohne unser eigenes Zutun würden wir um Jahre zurückgeworfen werden.“

Sollte der Worst Case eintreten, wäre aus CR-Sicht eine Aufstockung der Bundesliga-Gruppe West um einen Verein der einzig faire Weg, dieses Malheur zu bereinigen. „Dann müssen in der kommenden Saison eben zwei Vereine absteigen“, so Wollschläger. „Sportlich werden wir in Mülheim natürlich alles versuchen. Aber wir haben unseren Job an sich schon erledigt.“

CR-Herren werben für das Spitzenspiel

Eine ganz andere Stimmung herrscht dagegen bei den Raffelberger Herren. In der 2. Regionalliga steht das Spitzenspiel am Sonntag (14 Uhr, Kalkweg) daheim gegen Spitzenreiter ETG Wuppertal an. Gewinnen die Duisburger, übernehmen sie bei dann noch drei ausstehenden Spielen selbst die Tabellenführung. „Die Jungs sind schon richtig heiß auf dieses Spiel“, sagt CR-Trainer Tim Leusmann. „Sie trommeln schon seit Tagen über soziale Medien für dieses Spiel, damit wir viele Zuschauer in der Halle haben.“

Das Selbstvertrauen der Raffelberger ist am vergangenen Wochenende merklich angewachsen – immerhin gewann der CR mit 11:5 beim ETuF Essen und führte bis kurz vor Schluss gar mit 11:3. „Ich werde aber nicht zu viel loben, denn gewonnen ist noch gar nichts“, betont der Coach. Das Hinspiel ging mit 6:7 verloren. „Ähnlich wie im ersten Spiel gegen Essen hatten wir damals kein gutes Spiel gemacht. Inzwischen steht unsere Kontersicherung viel besser.“ Den Gegner aus Elberfeld erwartet Leusmann in einer defensiven Grundausrichtung. „Wenn wir eine ähnlich gute körperliche Präsenz ausstrahlen wie am vergangenen Wochenende in Essen, stehen unsere Chance gut“, so der Coach.

INFO: 2. Hallenhockey-Bundesliga für Damen ab 2021/22

Im Dezember hat der Deutsche Hockey-Bund zur Saison 2021/22 die Einführung der 2. Hallenhockey-Bundesliga auch bei den Damen beschlossen. Damit wäre das Ligasystem bei Herren und Damen identisch. Aktuell folgt unter der Damen-Bundesliga sofort die 1. Regionalliga West.

Für die CR-Herren stehen nach dem Wochenende noch diese Partien auf dem Spielplan: Schwarz-Weiß Bonn – Club Raffelberg (Sonntag, 26. Januar, 12 Uhr), Aachener HC – Club Raffelberg (Sonntag, 2. Februar, 16 Uhr), Club Raffelberg – THC Münster (Sonntag, 16. Februar, 14 Uhr).