Mülheim. Die Sieglos-Serie von BWM geht weiter, gegen den SC Düsseldorf-West war zu sehen, wieso. Dabei holt das Team sogar zweimal einen Rückstand auf.

Marco Guglielmi war mal wieder bedient: Seit mehr als einem Monat hat Blau-Weiß Mintard kein Fußballspiel mehr gewonnen und nach der 2:3-Niederlage in der Landesliga am Sonntag gegen den SC Düsseldorf-West konnte der Trainer ziemlich genau erklären, wieso.

„Ich bin es leid. Das ist einfach zu wenig von uns“, schimpfte der Mintarder Trainer nachher über seine Mannschaft. „Es sind immer unterschiedliche Leute, aber wir haben immer welche dabei, die einfach neben sich stehen. Wir kassieren einfache Gegentore und machen es dem Gegner immer wieder zu leicht.“

Blau-Weiß verpennt den Start und liegt früh hinten

Und in der Folge geht Mintard immer wieder als Verlierer vom Platz, oft unnötig, so wie gegen Düsseldorf, obwohl das Spiel schlecht begann.

Nicht einmal zehn Minuten waren gespielt, da verschlief die ganze Abwehr der DJK eine lange Flanke – die führte zum 1:0. Es war aber keineswegs so, dass Mintard haushoch unterlegen war.

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Die Blau-Weißen versuchten immer wieder den Gegner auf den Außen zu doppeln, Bälle zu erobern – allzu oft klappte aber gerade das nicht, weil die Absprachen nicht stimmten. Und wenn Blau-Weiß den Ball hatte, wirkte es oft so, als würde ein Teil der Mannschaft nur auf einen Geniestreich von Marco Brings warten.

Der erste kam nach einer halben Stunde. An der Strafraumkante reihte Brings eine Körpertäuschung an einen doppelten Übersteiger, drehte den Verteidiger dabei so ein, dass er Mintards Regisseur nur noch foulen konnte.

Nächster defensiver Aussetzer kurz vor der Pause

Mathias Lierhaus verwandelte den Strafstoß zum Ausgleich. Kurz vor der Pause aber der erneute Rückstand, weil Mintard kollektiv pennte: Niemand stand bei einer Ecke am zweiten Pfosten, Düsseldorfs Adeoye traf ohne Probleme.

Halbzeit zwei begann mit etwas anderem: Pierre Hirtz ging über links durch, bediente Lierhaus, der mit links nur knapp das Tor verfehlte – solche Aktionen gab es aber viel zu selten. Stattdessen blieb Mintard meist ungefährlich. Mathias Lierhaus wurde immer wieder gesucht, lang und hoch, flach und steil, aber selten gefunden.

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Mintard zeigt offensiv zu wenig, aber ein Standard hilft

Über die Außen dagegen kam wenig, so dass es nur am starken Dominic Haas im BWM-Tor lag, dass der SC West das Spiel nicht eher entschied: Haas zeigte erst nach einer Ecke einen starken Reflex, behauptete sich dann stark im Eins-gegen-eins gegen Düsseldorfs Hildenberg. Guglielmi setzte auf mehr Risiko, wechselte offensive, brachte Jeremy Ulrich als zweiten Angreifer – es war aber ein Standard, der zum Erfolg führte.

Marco Brings schlug eine Ecke in den Rückraum, aus sechszehn Metern traf Lierhaus ins linke Eck – wieder der Ausgleich. Aber wieder leistete sich Blau-Weiß noch einen Fehler. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau stoppte Szewczyk den Düsseldorfer Konter erst an der Strafraumkante per Foul – aus 18 Metern verwandelten die Gäste zum 3:2-Endstand.

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Trainer Guglielmi zweifelt an der richtigen Einstellung

„Wir haben wieder billig Punkte abgegeben“, war Mintards Trainer richtig sauer über die unnötige Niederlage.

„Wir sind nicht nur als Mannschaft zu inkonstant, sondern vor allem jeder Einzelne. Ich weiß nicht, ob es fehlende Qualität ist oder Zufriedenheit – wenn es das ist, muss ich dazwischen grätschen. Mir passt die Einstellung nicht bei allen“, so Guglielmi, der vor allem kein Lob für seine Mannschaft hören wollte, die zweimal einen Rückstand ausgeglichen hatte: „Wir stehen wieder mit leeren Händen da und es gibt keinen Grund, warum der Gegner gewonnen hat und nicht wir. Es war knapp, ja – aber damit können wir nicht zufrieden sein.“

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