Mülheim. Das Traditionsrennen ist zurück am Raffelberg auf der Rennbahn Mülheim. Der letzte Sieger ist diesmal aber nur im Rahmenprogramm vertreten.

Eines der traditionsreichsten Pferderennen kehrt am Samstag nach Mülheim zurück. Nach acht Jahren Abstinenz wird auf der Galopprehnbahn am Raffelberg wieder das Silberne Band der Ruhr ausgetragen. Der letzte Sieger hat es diesmal nicht in das Starterfeld geschafft.

„Echt? Ich war der letzte Sieger?“ Jockey Alexander Pietsch kann sich kaum erinnern, als ihn die Redaktion mit der Tatsache konfrontiert, dass er 2011 das letzte Silberne Band in Mülheim gewonnen hat. „Welches Pferd war das denn?“

Der damals fünfjährige Wallach Tres Rock Danon sicherte sich durch einen starken Endspurt den Favoritensieg. „Ja natürlich, jetzt erinnere mich wieder“, sagt Pietsch. Der 47-Jährige hat in seiner Laufbahn über 1000 Rennen gewonnen. Kein Wunder, dass der ein oder andere Sieg da untergeht. 2015 und 2017 gewann er das deutsche Jockey-Championat als erfolgreichster Berufsreiter des Jahres.

Alexander Pietsch setzt auf Hickst-Schützling

Am Samstag steigt Pietsch dreimal in den Sattel – nicht aber beim Silbernen Band der Ruhr. „Ich habe leider keinen Ritt abbekommen“, bedauert der Jockey. Ein möglicher Schützling hatte ein zu niedriges Gewicht. „Natürlich wäre ich froh, wenn ich in jedem Rennen dabei wäre“, sagt Pietsch. Nun setzt er auf die dreijährige Stute Quita aus dem Stall seines Trainers Waldemar Hickst. „Sie ist ein Geheimtipp.“

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Wohl auch, weil der Schützling aus dem Gestüt Fährhof vergleichsweise wenig Gewicht mit sich trägt. „Jedes Kilogramm spielt eine Rolle“, weiß Alexander Pietsch. Schließlich ist das Silberne Band der Ruhr das längste Flachrennen Deutschlands.

Während bei Pietschs Sieg vor acht Jahren noch 2950 Meter gelaufen wurden, beträgt die Distanz für die zehn Starter am Samstag sogar 4000 Meter. „Du brauchst ein Pferd, das die Distanz gehen kann, musst das Tempo einhalten und benötigst ein gutes Tempogefühl“, beschreibt der Jockey die Schwierigkeiten für ein solch langes Rennen.

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Yasmin Almenräder hat eine Siegchance

Mit Yasmin Almenräder hat auch eine heimische Trainerin durchaus Chancen im Höhepunkt des „rp-Gruppe-Renntages“. Die fünfjährige Stute Nacida mit Maxim Pecheur im Sattel landete bereits auf Platz zwei beim „Silbernen Pferd“ in Berlin-Hoppegarten. Der gleichaltrige Hengst Khan gewann im letzten Jahr den „Preis von Europa“ in Köln.

Sein Trainer Henk Grewe führt die Rangliste der erfolgreichsten Coaches des Jahres mit 59 Siegen deutlich an.

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Erster Start um 10.45 Uhr

Der erste Start erfolgt am Samstag um 10.45 Uhr. Die ersten fünf von insgesamt neun Rennen werden im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Wettanbieter PMU nach Frankreich übertragen. Das Listenrennen um das Silberne Band der Ruhr ist um 13 Uhr das letzte aus diesem Quintett. Die letzte Prüfung startet um 15 Uhr.

Im Rahmenprogramm wird sich der VfB Speldorf präsentieren. Spieler und Trainer der ersten Mannschaft stehen während einer Rennpause für Fragen zur Verfügung. Gemeinsam mit Bambini des VfB können die kleinen Besucher Fußball auf Mini-Tore spielen.

Alexander Pietsch wird das mit 25.000 Euro dotierte Rennen mit Interesse verfolgen. Bei seinen drei Starts rechnet er sich selbst durchaus Chancen aus.

An Mülheim hat er gute Erinnerungen, kam er doch bereits 1998 an den Stall von Michael Trybuhl. Von Ende 2015 bis 2017 arbeitete er als Stalljockey für Jens Hirschberger. „Wir freuen uns alle, dass die Bahn wieder so zum Leben erweckt wurde. Sie liegt zentral und ist für alle gut erreichbar“, sagt Pietsch, der am Raffelberg schon das ein oder andere Rennen gewonnen hat.

Weihnachten wieder mit dabei

Ein Höhepunkt aus früheren Jahren ist ihm besonders in Erinnerung geblieben. „Die Weihnachtsrenntage am zweiten Feiertag waren legendär“, schwelgt der Jockey in Erinnerungen. In diesem Jahr kehrt die Traditionsveranstaltung zurück. „Ich werde auf jeden Fall dabei sein“, weiß Alexander Pietsch schon jetzt.

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