Mülheim. . Im neuen Jahr wird es am Raffelberg Themenrenntage geben. Rennclub Mülheim will die Bahn dem Publikum auch für andere Veranstaltungen öffnen.

Der im vergangenen Jahr gegründete Rennclub Mülheim geht in sein zweites Jahr. Werner Krüger, Vizepräsident des Rennclubs, zog im Gespräch mit Mitarbeiter Fabian Vogel die erste Jahresbilanz und blickt auf 2019 voraus.

Nach vier Renntagen im Auftaktjahr geht der Rennclub in diesem Jahr gleich mit sieben Veranstaltungen in Szene. Wie sehr freuen Sie sich auf das zweite Jahr?

Werner Krüger: Wir können es gar nicht erwarten, denn die Mülheimer haben uns mit ihren Besuchen und in vielen Gesprächen aufgezeigt, dass sie Lust auf hochklassigen Galopprennsport haben und ihre Rennbahn lieben. Dass wir jetzt mit zwei Renntagen mehr am Start sind und dabei sogar zwei Listenrennen im Programm haben, ist ein großer Erfolg. Daher könnte die Vorfreude auf das neue Jahr kaum größer sein.

Ein Jahr Rennclub Mülheim – wie fällt Ihr Resümee aus?

Das erste Jahr war für uns eine Herausforderung und ein Lernprozess. Es gab noch einige Altlasten aus dem Weg zu räumen, damit wir auf einer guten Basis starten können. Dafür war viel Zeit und Geduld notwendig, die Resonanz macht uns Mut und gibt uns Antrieb, das Begonnene weiterzuführen und nun auf eine andere Ebene zu heben. Zudem haben wir Strukturen geschaffen, mit denen wir unsere Erfolge des ersten Jahres fortsetzen möchten. Doch am Ende steht und fällt alles mit der Akzeptanz und Liebe der Mülheimer zu ihrer Rennbahn. Die Galopprennbahn Raffelberg ist schließlich ein Teil des Stadtbildes Mülheims.

Motto des Rennclubs: Tradition und Moderne


Es gab und gibt Vorbehalte gegen die Rennbahn in der Öffentlichkeit. Wie stehen sie ihren Kritikern gegenüber?

Das erste Jahr war eine Herausforderung. Die Vorbehalte beziehen sich nicht auf die Öffentlichkeit im Allgemeinen, sondern auf die persönlichen Belange einiger weniger Personen, wie es bereits in der Presse vorgestellt wurde. Im Übrigen haben wir einen langfristigen Pachtvertrag und es besteht ein einvernehmlich positives Verhältnis mit der Stadt und den Rennclub-Verantwortlichen. Wir erlauben uns den Hinweis: Wir werden den Vertrag erfüllen. Kritik ist ja, solange sie sachlich vorgetragen wird, erst einmal etwas Gutes, von dem wir lernen können. Eines muss aber jedem Kritiker bewusst sein: Wir sind der neue Rennclub und werden den Rennsport in der Stadt und in der Umgebung wieder präsenter machen, denn wir glauben, dass die Mülheimer ein großes Interesse daran haben. Das zeigt die Historie – und wir wollen das in der Gegenwart und in der nahen Zukunft wiederaufleben lassen. Ganz nach unserem Motto: Tradition und Moderne.

„Bürgernähe ist uns wichtig“


Sie betreiben die Rennbahn neben ihrer eigentlichen Berufung. Wie bekommen Sie das unter einen Hut? Wie intensiv ist das?

Wir haben ein kompetentes Team vor Ort, auf das wir uns voll verlassen können und das täglich mit uns kommuniziert. Bei jedem Besuch des Vorstandes sind wir positiv überrascht von dem, was die Mitarbeiter vor Ort leisten, so dass wir mit ruhigem Gewissen Verantwortung abgeben können. Es ist zwar immer noch zeitintensiv, aber absolut keine Belastung. Die vorhandene Leidenschaft für das Projekt wächst bei jedem von uns. Die damit verbundene Leidenschaft weckt neuen Tatendrang.

Werner Krüger, Vizepräsident des Rennclubs Mülheim.
Werner Krüger, Vizepräsident des Rennclubs Mülheim. © RuhrText

Was macht den Rennclub in Mülheim anders als andere Galopprennbahnen?

Ich denke, dass wir mit dem neuen Vorstand und den Mitarbeitern vor Ort vor allem viel Herzblut in die Bahn und den Sport stecken. Es ist im Galopprennsport selten, dass der komplette Vorstand ehrenamtlich arbeitet. Das finanzielle Interesse ist bei uns nicht vordergründig, wobei natürlich vernünftig mit dem Haushalt umgegangen wird. Das Herzblut, das ein jeder Beteiligter seit der Gründung in das Projekt gesteckt hat, merken die Besucher an den Renntagen. Bürgernähe ist uns wichtig – denn die Rennbahn in Mülheim soll ein Ort für die Bürger sein.

Begeisterung und Faszination an jedem Renntag


Was wünschen Sie sich für die Zukunft rund um den Galopprennsport – und was speziell für die Rennbahn am Raffelberg?

Aktuell ist es uns wichtig, dass wir für die passenden Rahmenbedingungen auf und an der Rennbahn sorgen. Dafür haben wir und werden wir in Zukunft auch weiter die Rennbahn in altem Glanz erstrahlen lassen. Wir wollen einfach, dass der Raffelberg als grüne Oase und grüne Lunge in der Stadt wahrgenommen wird, die beispielsweise für Veranstaltungen jeglicher Art verschiedenste Möglichkeiten anbietet. Für den Galopprennsport im Allgemeinen wünsche ich mir, dass alle Beteiligten wieder mehr an einem Strang ziehen, um den Sport nach vorne zu bringen. Die Akzeptanz ist da, die Begeisterung und die Faszination dafür sehen wir an jedem Renntag.

Sie haben viel Geld, Herzblut und Leidenschaft in die Bahn gesteckt, um diese wieder auf Vordermann zu bringen. Gibt es weitere Planungen für die Zukunft?

Wir haben ein sehr umfangreiches Programm für die Zukunft, wo wir im Detail heute noch nicht drüber reden können. Wir lassen die Öffentlichkeit schnellstmöglich dran teilhaben. Konkret möchte ich da nichts nennen, wir haben aber Einiges vor. Es wird im neuen Jahr Themenrenntage geben, an denen wir den Mülheimer Sport und die Mülheimer Wirtschaft mit einbeziehen möchten. Zudem wollen wir unsere Rennbahn auch für andere Veranstaltungen dem Publikum öffnen. Die Planungen hier gehen in den nächsten Wochen in die Konkretisierung.