Mülheim. Gegen die als Top-Favorit geltende SG Überruhr spielen ersatzgeschwächte Dümptener stark auf. Erst in der Schlussphase zieht der Favorit davon.

Der HSV Dümpten hat mit dem letzten Aufgebot ein achtbares 20:28 gegen Oberliga-Absteiger SG Überruhr erreicht. Wie gut das Ergebnis des Mülheimer Verbandsligisten war, wird vor allem klar, wenn man weiß, was der Gegner alles an Qualität auf die Platte gebracht hat. Denn auf der Mitte spielte mit Philipp Pöter ein ehemaliger Bundesligaprofi, der noch bis 2018 das Trikot des SC DHfK Leipzig trug. Mittlerweile tritt der 33-Jährige wohl aus beruflichen Gründen kürzer.

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Das erste Tor erzielten die Essener Gäste gleich mit einer spektakulären Aktion. Nach einer Ecke faustet der Kreisläufer den Ball ins Tor. Danach gehörte die Anfangsphase allerdings den Hausherren. Denn diese begannen erneut mit einer sehr offensiven Abwehr. Das schmeckte den Essener Gästen gar nicht, sie gerieten gleich mehrfach ins Zeitspiel. So gingen zunächst die Hausherren mit 3:1 in Führung. Schnell schaffte Überruhr allerdings den Ausgleich. Aber es blieb auch weiter ein Spiel auf Augenhöhe. Nach rund 20 Minuten zog Überruhr das erste Mal mit drei Toren weg und Trainer Rene Bülten nahm die erste Auszeit. Im Anschluss kämpften sich die Gastgeber wieder heran und schafften den 11:12-Anschlusstreffer.

Platzwunde unter dem Auge von Michalski

Dann aber wurde es kurz vor dem Halbzeitpfiff tragisch. Kreisläufer und Abwehrchef Kevin Michalski zog sich eine Platzwunde zu und musste genäht werden. Für den eh schon ersatzgeschwächten HSV ein weiterer Tiefschlag. „Kevin hat uns als Stabilisator in der Deckung sehr gefehlt“, so HSV-Trainer Rene Bülten.

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Dennoch hätte der HSV sogar noch den Ausgleich erzielen können. Aber das Tempogegenstoßtor von Dominik Gernand fiel nach dem Pausenpfiff. Gernand, der eigentlich auf Rechtsaußen Zuhause ist, musste dann nahezu die komplette zweite Hälfte im Rückraum ran, weil Daniel Kiriakou den verletzten Michalski am Kreis ersetzen musste.

Schlussphase gehört Überruhr

Auch noch zu Beginn der ersten Hälfte hielt das Rumpfaufgebot der Dümptener weiter gut mit. Nach knapp 40 Minuten führte Überruhr lediglich mit 17:16. Dann allerdings ließ der HSV gleich mehrere Torchancen liegen, langsam schienen doch die Kräfte zu schwinden. So baute der Oberliga-Absteiger erneut die Führung auf drei Tore aus (20:17).

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Wie unzufrieden die Gäste mit diesem Ergebnis waren und auch sein müssen, zeigte dass der gegnerische Trainer in der 49. Minute nochmal eine Auszeit nahm. Die letzten zehn Minuten gehörten dann aber Überruhr. Das lag vor allem daran, dass der HSV zusehends abbaute.

Ex-Bundesligaspieler war treibende Kraft der SGÜ

Sie wurden langsamer in der Rückwärtsbewegung, was die Gäste rund um ihren prominenten Neuzugang immer wieder ausnutzten. Pöter, der das Spiel auf der Mitte leitete, war dabei immer wieder die treibende Kraft bei der SG Überruhr. So zog die Spielgemeinschaft in der Schlussphase von 21:18 auf 28:20 weg. „Uns hat am Ende einfach die Puste gefehlt“, so Bülten.

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Mit dem Auftritt seiner Mannschaft ist er aber durchweg zufrieden – und das kann er auch sein. Aufgrund der fehlenden Auswechselmöglichkeiten haben fast alle Dümptener durchspielen müssen.

HSV Dümpten - SG Überruhr 20:28 (11:12)
HSV:
Strenger, Lagerpusch - Gernand (2), Anhalt (2), Kiriakou (2), Hellmich (4), Heitmann, Märker (4), Michalski (2), Hofmeister (4)