Ruhrgebiet. Die neuen Regeln gelten seit dem 1. Juli. Trainer, Fußballer und Zuschauer müssen sich auf einige neue Situationen einstellen.

In wenigen Wochen spielen unsere Amateure wieder um Punkte und Meisterschaften. Bis dahin können sie sich noch an die neuen Spielregeln gewöhnen, die seit dem 1. Juli gelten. Die wichtigsten Änderungen in der Übersicht:

Spielerauswechslungen
Ein Spieler der ausgewechselt wird, muss das Spielfeld nun über die nächste Begrenzungslinie verlassen. Einzige Ausnahme: Der Schiedsrichter zeigt aus Sicherheitsgründen oder einer Verletzung eine andere Stelle an.

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Neu ist auch, dass sich der ausgewechselte Spieler umgehend in die Umkleidekabine oder die technische Zone begeben muss.

Strafen gegen Offizielle
Der Schiedsrichter kann jetzt auch Teamoffizielle (Trainer, Betreuer) mit einer Gelben Karte verwarnen, oder sie sogar mit einer Roten Karte ganz vom Spielfeld verweisen. Kann der „Störenfried“ nicht identifiziert werden, wird die Disziplinarmaßnahme gegen den ranghöchsten Trainer in der technischen Zone ausgesprochen.

Verletzte Spieler
Ein verletzter Spieler darf nicht mehr auf dem Spielfeld behandelt werden. Einzige Ausnahme: Ein Strafstoß wurde verhängt und der verletzte Spieler ist der Schütze.

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Beginn und Fortsetzung des Spiels
Das Team, das den Münzwurf gewinnt, hat nun die Wahl, entweder die Spielfeldseite oder aber den Anstoß zu wählen. Ab sofort ist es möglich, mit dem Anstoß direkt ein Tor zu erzielen.

Schiedsrichterball
Ein Schiedsrichter-Ball erfolgt bei einem Spieler des Teams, das den Ball zuletzt berührt hat und an der Stelle der letzten Ballberührung. Alle anderen Spieler müssen einen Abstand von vier Metern zum Ball einhalten. Ausnahme: War der Ball im Strafraum, oder wurde zuletzt im Strafraum berührt, wird der Schiedsrichterball mit dem Torhüter der verteidigenden Mannschaft ausgeführt. Auch in diesem Fall müssen gegnerische Spieler Abstand einhalten.

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Ball in und aus dem Spiel
Wenn der Ball durch eine Berührung mit dem Schiedsrichter einen aussichtsreichen Angriff auslöst, wird das Spiel unterbrochen und mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt. Das gilt auch für die Fälle, in denen der Ball nach einer Berührung mit dem Schiedsrichter direkt ins Tor geht, oder den Ballbesitz verändert.

Strafbares Handspiel
Gelangt ein Spieler unabsichtlich durch eine Ballberührung mit Hand oder Arm zu einer Torchance oder zu einem Torerfolg, liegt ein strafbares Handspiel vor.

Ein strafbares Handspiel liegt ebenfalls vor, wenn der Spieler zuvor seine Angriffsfläche durch Arme und Hände vergrößert, oder wenn sich Hand/Arm über Schulterhöhe befinden (außer der Spieler spielt den Ball vorher absichtlich mit Kopf, Körper, oder Fuß und der Ball springt ihm dabei an die Hand oder den Arm).

Kein strafbares Handspiel
Kein strafbares Handspiel liegt vor, wenn einem Spieler der Ball vom Kopf, Körper oder Fuß an Arm oder Hand springt.

Springt der Ball von Kopf, Körper oder Fuß eines Spielers an Hand oder Arm eines nahe stehenden Spielers, liegt ebenfalls kein Vergehen vor.

Bekommt ein fallender Spieler den Ball gegen die Hand, die sich zum Auffangen des Sturzes zwischen Körper und Boden befindet, liegt kein Handspiel vor. Anders entschieden wird, wenn der Spieler Hand oder Arm seitlich oder senkrecht vom Körper abspreizt.

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Freistoßmauer
Bilden drei oder mehr Spieler des verteidigenden Teams vor einem Freistoß eine Mauer, müssen die Spieler der angreifenden Mannschaft einen Abstand von mindestens einem Meter zur Mauer halten, bis der Ball im Spiel ist. Wenn ein Spieler des angreifenden Teams diesen Abstand bei der Ausführung nicht einhält, wird ein indirekter Freistoß verhängt.

Torhüter beim Strafstoß
Bei der Ausführung eines Strafstoßes muss sich der Torhüter mindestens mit einem Teil eines Fußes auf oder über der Torlinie befinden. Bei Nichteinhaltung wird der Strafstoß wiederholt, wenn der Schütze daneben schießt oder der Torhüter den Schuss pariert.

Was hält die Bottroper Fußballszene von den neuen Regeln

Ulrich Sabellek, Kreisschiedsrichterausschuss (l.): Ich halte viele der neuen Regeln für absolut sinnvoll. Eine ganze Reihe an Änderungen sorgt einfach nur dafür, das Spiel schneller zu machen. Lange Behandlungspausen verletzter Spieler wird es nicht mehr geben. Verletzte und ausgewechselte Spieler müssen auf dem kürzesten Weg das Spielfeld verlassen. Endlich ist auch eine Grundsatzentscheidung gefällt worden: Ein Tor mit Berührung der Hand zählt in keinem Fall. Das ist ein weiterer Schritt Richtung Klarheit.
Ulrich Sabellek, Kreisschiedsrichterausschuss (l.): Ich halte viele der neuen Regeln für absolut sinnvoll. Eine ganze Reihe an Änderungen sorgt einfach nur dafür, das Spiel schneller zu machen. Lange Behandlungspausen verletzter Spieler wird es nicht mehr geben. Verletzte und ausgewechselte Spieler müssen auf dem kürzesten Weg das Spielfeld verlassen. Endlich ist auch eine Grundsatzentscheidung gefällt worden: Ein Tor mit Berührung der Hand zählt in keinem Fall. Das ist ein weiterer Schritt Richtung Klarheit. © Joachim Kleine-Büning | Joachim Kleine-Büning
Mustafa Botge, Torhüter des FC Bottrop 19: Mir sind die Regeländerungen eigentlich egal. Solange alle auf dem Platz gleich behandelt werden, ist das okay für mich. Dass wir Torhüter jetzt darauf achten müssen, wo unsere Füße stehen, ist sicher auch kein großes Ding. Aber vielleicht sehe ich das ja ganz anders, wenn ich demnächst einen Elfmeter halte und der Schiedsrichter behauptet, ich hätte etwas falsch gemacht. Aus der Sicht eines Fußballers kann man den Sinn mancher Regeln nicht immer gleich nachvollziehen.
Mustafa Botge, Torhüter des FC Bottrop 19: Mir sind die Regeländerungen eigentlich egal. Solange alle auf dem Platz gleich behandelt werden, ist das okay für mich. Dass wir Torhüter jetzt darauf achten müssen, wo unsere Füße stehen, ist sicher auch kein großes Ding. Aber vielleicht sehe ich das ja ganz anders, wenn ich demnächst einen Elfmeter halte und der Schiedsrichter behauptet, ich hätte etwas falsch gemacht. Aus der Sicht eines Fußballers kann man den Sinn mancher Regeln nicht immer gleich nachvollziehen. © Dahlke | Dahlke
Mandy Reinhardt, Spielerin von Rhenania Bottrop: Ich bin schon erschrocken darüber, wie viele Handelfmeter momentan gepfiffen werden. Das hat man zuletzt auch deutlich bei der Frauen-Weltmeisterschaft gesehen. Viele dieser Entscheidungen hätte ich ganz anders getroffen. Für mich waren das keine Elfer. Ich habe sehr oft den Eindruck, dass sich die Experten schwer damit tun, die Spielsituationen richtig einzuordnen. Bei uns Amateuren ist das ja noch viel schwieriger, wir haben ja nicht einmal Linienrichter.  
Mandy Reinhardt, Spielerin von Rhenania Bottrop: Ich bin schon erschrocken darüber, wie viele Handelfmeter momentan gepfiffen werden. Das hat man zuletzt auch deutlich bei der Frauen-Weltmeisterschaft gesehen. Viele dieser Entscheidungen hätte ich ganz anders getroffen. Für mich waren das keine Elfer. Ich habe sehr oft den Eindruck, dass sich die Experten schwer damit tun, die Spielsituationen richtig einzuordnen. Bei uns Amateuren ist das ja noch viel schwieriger, wir haben ja nicht einmal Linienrichter.   © Gohl | Gohl
Sven Koutcky, Trainer des VfL Grafenwald: Dass ein Trainer für unsportliches Verhalten die Rote Karte bekommt, finde ich absolut in Ordnung. Ich frage mich jedoch was passiert, wenn ich für den Fehler eines anderen haften muss. Ist dann meine Lizenz in Gefahr? Dass ein Torhüter beim Elfmeter mindestens einen Fuß auf oder über der Torlinie haben muss, mag sinnvoll sein, aber welcher Amateurschiedsrichter will das verlässlich entscheiden? Das wird bei den Amateuren sicher für Diskussionen sorgen.
Sven Koutcky, Trainer des VfL Grafenwald: Dass ein Trainer für unsportliches Verhalten die Rote Karte bekommt, finde ich absolut in Ordnung. Ich frage mich jedoch was passiert, wenn ich für den Fehler eines anderen haften muss. Ist dann meine Lizenz in Gefahr? Dass ein Torhüter beim Elfmeter mindestens einen Fuß auf oder über der Torlinie haben muss, mag sinnvoll sein, aber welcher Amateurschiedsrichter will das verlässlich entscheiden? Das wird bei den Amateuren sicher für Diskussionen sorgen. © Thomas Gödde | Thomas Gödde
Christiane Weidemann, Schiedsrichterin von BW Fuhlenbrock: Das macht total Sinn, dass Spieler bei ihrer Auswechslung dort vom Feld stehen, wo sie gerade stehen. Was die Behandlung verletzter Spieler auf dem Feld angeht, bin ich eher skeptisch. Ich habe als Schiedsrichterin selbst schon schwere Verletzungen gesehen, da wäre ein sofortiger Transport das absolut Falsche gewesen. Die Handspielregel ist mir immer noch zu schwammig. Wie soll ein Amateurschiedsrichter das innerhalb von Sekundenbruchteilen richtig entscheiden?
Christiane Weidemann, Schiedsrichterin von BW Fuhlenbrock: Das macht total Sinn, dass Spieler bei ihrer Auswechslung dort vom Feld stehen, wo sie gerade stehen. Was die Behandlung verletzter Spieler auf dem Feld angeht, bin ich eher skeptisch. Ich habe als Schiedsrichterin selbst schon schwere Verletzungen gesehen, da wäre ein sofortiger Transport das absolut Falsche gewesen. Die Handspielregel ist mir immer noch zu schwammig. Wie soll ein Amateurschiedsrichter das innerhalb von Sekundenbruchteilen richtig entscheiden? © Heinrich Jung | Heinrich Jung
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Einwurf
Alle Gegenspieler müssen einen Abstand von zwei Metern zu der Stelle auf der Seitenlinie einhalten, an der der Einwurf auszuführen ist.

Abstoß
Bei Abstößen ist der Ball im Spiel, sobald er mit dem Fuß gespielt wurde und sich eindeutig bewegt. Er muss den Strafraum nicht verlassen. Wenn sich bei der Ausführung eines Abstoßes noch Gegner im Strafraum befinden, weil sie keine Zeit hatten, den Strafraum zu verlassen, lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen. Wenn ein Gegner, der sich bei der Ausführung des Abstoßes im Strafraum befindet, den Ball berührt oder einen Zweikampf um den Ball beginnt, wird der Abstoß wiederholt.