Moers. Nach der jüngsten Heimblamage gegen den Tabellenletzten findet sich Fußball-Landesligist SV Scherpenberg zum Hinrundenende im Niemandsland wieder.

Der verkorkste Fußball-Sonntag aus Sicht des SV Scherpenberg war schon vor der 1:2-Blamage gegen Landesliga-Schlusslicht SV Hönnepel-Niedermörmter, vorsichtig geschrieben, etwas unrund. Der offensive Leistungsträger Ömer Akbel fand sich unerwartet nicht in der Startaufstellung wieder. Die fast übersehene fünfte Gelbe Karte und damit eine automatische Sperre sorgten bei Trainer Ralf Gemmer kurzfristig dafür, den Angriff mehr umzustellen, als das nach den Platzverweisen gegen Mittelstürmer Tim Falkenreck und Offensivverteidiger Nico Klotz nebst vier Spielen Sperre ohnehin der Fall war.

SV Scherpenberg am Sonntag gegen ESC Rellinghausen

Die augenscheinlich nun zu dünne Personaldecke brachte es gegen den einsamen Tabellenletzten nicht fertig, trotz bester Torchancen in der Anfangsphase die Siegespflicht zu erfüllen. Damit steht der Vorjahresvizemeister zum Hinrundenabschluss nicht nur im Niemandsland. Die Gefahrenplätze, angeführt vom kommenden Sonntagsgegner ESC Rellinghausen (Anstoß: 15.30 Uhr, Asberger Straße), sind nun auch noch ähnlich nah wie der mögliche Relegationsplatz zwei.

Zwölf Tore in 18 Spielen für den SV Scherpenberg, nun aber gesperrt: Tim Falkenreck (rechts).
Zwölf Tore in 18 Spielen für den SV Scherpenberg, nun aber gesperrt: Tim Falkenreck (rechts). © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Ob der SV Biemenhorst diesen verteidigen kann, wenn die als Titelmitfavoriten gehandelten Sportfreunde Niederwenigern und FC Kray ihre Nachholspiele bestritten haben, wird sich zeigen.

SV Scherpenberg mit 42 Gegentoren in 19 Punktspielen

Die Scherpenberger jedenfalls zählen nicht mehr zum engen Kreis jener Teams, die einen oder zwei Oberliga-Aufstiegsplätze unter sich ausmachen werden. Das hat natürlich Gründe. 42 Gegentore in 19 Spielen würden Abstiegsgefahr bedeuten, wenn die Offensive nicht auch 54-mal getroffen hätte.

Trainer Ralf Gemmer wirft die Flinte natürlich noch nicht ins Korn, sagt aber auch: „Unsere Personalplanung im Sommer war durch viele unvorhergesehene Wechsel ziemlich zerschossen.“ Sechs Akteure plus Profi-Oldtimer Kostas Mitroglou, dessen Engagement bekanntlich scheiterte, sorgten für Lücken, die Gemmer mit meist jungem Personal zu schließen versuchte. Das klappte bedingt.

Schwerverletzte schwächen den Kader des SV Scherpenberg

Dazu gesellten sich in Tim Ramroth, Tim Keinert und ganz frisch Kapitän Nico Frömmgen einige Dauerverletzte. Die Problemzone Defensive soll im Winter, wenn machbar, mit neuem Personal ausgebügelt werden. Ein neuer Torwart, ein Flüchtling aus der Ukraine, der im Training zu überzeugen wusste, ist schon vorgemerkt. Auch wenn aktuell noch die Spielerlaubnis fehlt.

Zum Abschluss geht es nach Sterkrade-Nord

Den aktuellen Tabellenstand betrachtet Trainer Gemmer mit Rang sieben und auch bereits sieben Niederlagen schon als leichte Enttäuschung: „Acht bis zehn Punkte hätten wir eigentlich mehr haben müssen. Wir waren nur im Kray, in Biemenhorst und in der ersten Halbzeit gegen Speldorf schlechter.“

Rellinghausen am Sonntag und die Partie bei Sterkrade-Nord gegen fünf Ex-Scherpenberger stehen noch an. Dann dürfte es an der Zeit sein, sich in der Winterpause ein wenig neu zu sortieren.