Herne/Gelsenkirchen. Die SSV Buer und der DSC Wanne-Eickel messen sich bald in der E-Westfalenliga. Das sagen die Verantwortlichen zur neuen Liga.

Der Starttermin ist erstmal keine große Überraschung. Wenn am 16. Februar wieder auf den Plätzen der Westfalenliga 1 und 2 das Ende der Winterpause eingeläutet wird, werden parallel auch die Konsolen und Fernseher angeschmissen. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hat sich den dritten Sonntag des Monats für den ersten Spieltag seines neuesten E-Sport-Projekts ausgeguckt. Dann soll in der E-Westfalenliga in EA FC 25 auch auf den Bildschirmen in Westfalen der Ball rollen.

Bislang ist noch nicht ersichtlich, welche Mannschaften genau in den beiden Divisionen Nord/Ost und Süd/West teilnehmen werden. Bis zu 16 Teams sollen es bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 12. Februar noch werden. Zwei Teams aus dem Ruhrgebiet haben ihre Bewerbung schon abgegeben: Die eSport-Abteilung der Handballer des DSC Wanne-Eickel und die der SSV Buer.

Turniererfahrung auf zwei Ebenen

„Je größer es wird, umso schöner ist es doch“, sagt Erdinc Albayoglu, SSV-Abteilungsleiter. „Wenn es auf so einer Ebene stattfindet, gibt es eine größere Vielfalt an Gegner, die auch anspruchsvoller sein dürften.“ Die Bueraner kennen sich mit FLVW-Turnieren schon bestens aus. Bei den E-Kreismeisterschaften in Gelsenkirchen sind sie Serienmeister. Im vergangenen Sommer holten sie den vierten Titel in Folge.

So eine Gelegenheit gibt es für den DSC in Herne bislang nicht. Doch die Wanne-Eickeler haben ebenfalls schon Erfahrung bei Online-Turnieren sammeln können. Sei es als Teilnehmer oder als Ausrichter wie bei den Herner E-Sport-Stadtmeisterschaften, den GG Open. „Wir sind immer auch darauf aus, uns auf Wettbewerbsebene zu beweisen“, sagt Mike Lautenschläger vom DSC. „Es ist gut für die Spieler, auch dort jetzt ein Ziel vor Augen zu haben. Das ist ein weiteres Puzzleteil für uns.“

DSC und SSV setzen auf eigene Spieler

Auf externe Verstärkungen setzen beide Vereine vor dem Start in die erste E-Westfalenliga-Saison aber nicht. Die Wanne-Eickeler werden wohl mit zwei Spielern aus Hagen und Recklinghausen antreten, die über die GG Open zum DSC gefunden hatten. Bei der SSV Buer ist ein Kaderplatz für ein Talent reserviert. Sebastian Wehmeyer, der zuletzt für Furore gesorgt hatte und auch beim Einzug der SSV Buer in den DFB-E-Pokal mithalf, wird nicht mit dabei sein. „Er hat leider keine Zeit“, sagt Albayoglu.

Mike Lautenschläger und der DSC Wanne-Eickel fiebern dem ersten Spieltag der E-Westfalenliga entgegen.
Mike Lautenschläger und der DSC Wanne-Eickel fiebern dem ersten Spieltag der E-Westfalenliga entgegen. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Neben dem E-Sportlichen bewegt die Bueraner aber weiterhin ein bekanntes Problem. „Wir haben leider immer noch keine Räumlichkeiten für unsere Abteilung“, erklärt Albayoglu. „Dadurch befinden wir uns gerade im Stillstand und können nicht so wachsen, wie wir wollen.“ In diesem Punkt sind die Wanne-Eickeler dem Klub aus der Nachbarstadt schon ein Stück voraus. Auf der Hauptstraße in Wanne-Eickel haben sie eigene Räumlichkeiten. Die Mitgliederzahl der Abteilung hat sich personell verdoppelt.

Das Ziel der SSV ist immer noch, die Spieler und Spielerinnen in einem Raum zu versammeln und an Angesicht zu Angesicht miteinander und gegeneinander zu spielen. „Wir wollen niemanden aus Bayern oder aus dem Osten haben, der sich nur zuschaltet, wir wollen Leute aus Gelsenkirchen anlocken. Die SSV Buer steht für Familie.“

Beide Vereine sind davon überzeugt, dass die E-Westfalenliga Zukunft hat. Was die eigenen Ziele angeht, gehen die Meinungen wieder auseinander. „Wir wollen vorne mit dabei sein, und auch wenn es schwierig wird, um Platz eins spielen“, sagt Albayoglu. Der DSC wolle erstmal abwarten.

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