Herne. Vor dem Heimspiel gegen Rostock und dem Derby in Essen ruhen die Hoffnungen des Herner EV auf Rückkehrer Brad Snetsinger. Der 37-Jährige hat keine Anlaufzeit benötigt.

War das 5:3 des Herner EV gegen die Black Dragons Erfurt nur ein Strohfeuer oder setzen die Miners jetzt zur Aufholjagd auf die Pre-Playoff-Plätze an? Das Heimspiel gegen die Rostock Piranhas (Fr. 20 Uhr) und der Revierkracher am Westbahnhof (So. 18.30 Uhr) könnten Antworten über den weiteren Weg der Gysenberger in dieser Oberliga-Saison liefern.

Bevor sich der Fokus auf das Duell bei den Essener Moskitos richtet, ist erst einmal die knifflige Aufgabe gegen die Gäste von der Ostsee zu lösen. Die haben sich nach vier Niederlagen zum Auftakt stabilisiert, belegen mittlerweile einen starken fünften Tabellenplatz und haben zudem noch ein Nachholspiel bei den Saale Bulls Halle in der Hinterhand.

Rostock gewann zuletzt mit 6:1 in Essen

Auswärts, und darauf beruht ein Teil der Herner Hoffnungen, haben die Piranhas allerdings bisher eher selten Bäume ausgerissen. Am letzten Spieltag sorgte jedoch ein glatter 6:1-Sieg in Essen für Aufsehen in der Branche. Zuvor ging man nur in Duisburg und Erfurt mit drei Zählern vom Eis, die restlichen sechs Gastspiele verlor das Team von Trainer Lenny Soccio. Der erste Saisonvergleich mit dem HEV ging an der Schillingallee mit 3:1 an die Gastgeber.

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Der größte Hoffnungsträger der Herner Fans ist natürlich Brad Snetsinger, der mit zwei Toren und zwei Assists den Löwenanteil am 5:3 gegen Erfurt hatte. Auch was die Arbeit nach hinten angeht, hatte der 37-Jährige nichts verlernt und dirigierte seine Teamkollegen bei seinem Comeback am Gysenberg in Feldherrenmanier. Ein Spiel in Duisburg und ein halbes gegen Erfurt genügten dem Deutsch-Kanadier zur Wiedereingliederung und nach vielen Umstellungen im bisherigen Saisonverlauf zeigte sich der erste Block unter seiner Führung endlich einmal durchschlagskräftig.

„Die Erleichterung in der Mannschaft war groß“, erklärte Dirk Schmitz dann auch nach zuvor acht Niederlagen in Folge. Das wiedergewonnene Selbstvertrauen nahm der HEV-Coach mit in die neue Trainingswoche und hatte bis auf Justus Meyl und Erik Keresztury den gesamten Kader zur Verfügung. Schwerpunkte lagen unter anderem auf dem arg verbesserungsbedürftigen Über- und Unterzahlspiel.

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Am Sonntag am Westbahnhof geht es auch um Serien, von denen zwei für die Miners sprechen. Die gewannen ihre letzten vier Gastspiele bei den Moskitos, die auch aktuell zuhause schwächeln – zuletzt gab es drei Heimniederlagen in Folge. Beim 1:6 gegen Rostock war die Leistung des Albrecht-Teams sogar derart desolat, dass viele Zuschauer die Halle bereits nach dem zweiten Drittel verließen. Was den völlig konsternierten ESC-Geschäftsführer Thomas Böttcher drastische Zuschauereinbußen für das Derby befürchten ließ: „Vielleicht knacken wir nicht einmal die 2.000er-Marke.“ Keine Referenz für den HEV sind dagegen seine zehn Niederlagen in den bisherigen zehn Auswärtsspielen.

Die zweite Mannschaft der Miners hat in der Landesliga den ersten Saisonsieg gefeiert. Nach einem 0:3-Rückstand setzte das Team von Trainer Krystian Sikorski gegen die 1b des Neusser EV zur Aufholjagd an und feierte am Ende einen 8:6 (0:3, 3:1, 5:2)-Heimerfolg. Die Tore für die Gastgeber erzielten Justin Rednoß, Danil Pichuhin (je 3), Ben Adler und Luca Schöpf. Ihr nächstes Spiel bestreitet die HEV-Reserve am 15. Dezember bei der Soester EG.

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