Herne. Der Herner EV hat gegen Erfurt den dritten Saisonsieg gefeiert. Rückkehrer Brad Snetsinger überragt.
Angeführt von einem überragenden Brad Snetsinger beendete der Herner EV am Sonntag seine schwarze Serie von acht Spielen ohne Punkt und besiegte den Tabellenzehnten aus Erfurt mit 5:3 (0:1, 3:0, 2:2). 822 Zuschauer in der Hannibal-Arena feierten den Deutsch-Kanadier anschließend mit standing ovations.
Was der „smart player“ auch mit 37 Jahren noch für die Mannschaft wert sein kann, hatte er schon am Freitag bei der 1:4-Niederlage in Duisburg angedeutet. Da waren seine Mitspieler noch nicht in der Lage gewesen, die Ideen des Comebackers in Tore umzumünzen und auch am Sonntag brauchte es dazu eine längere Anlaufzeit.
Herner EV gerät in Rückstand
Der HEV kam zwar besser aus der Kabine, aber die wirklichen Topchancen fehlten zunächst. Allmählich taten die Black Dragons dann mehr fürs Spiel und vor dem gegnerischen Tor waren sie wacher. Im Gedränge setzte Maurice Keil energischer nach als die Herner Defensive und traf zum 0:1 – wieder liefen die Miners einem Rückstand hinterher.
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Weil sich der HEV weiterhin schwertat, in Schussposition zu kommen und auch die Gäste wenig für ihre Offensive taten, dümpelte die Partie auch im zweiten Drittel erst einmal ohne größere Aufreger vor sich hin. Dem Herner Spiel fehlte der Dosenöffner und den lieferte dann Brad Snetsinger. Der fand im Slot den aufgerückten Verteidiger Hugo Enock, der Gästekeeper Nick Vieregge keine Abwehrchance ließ.
Das 1:1 wirkte wie eine Erlösung, denn jetzt nahm das Herner Spiel Fahrt auf. Julian Herbold zog aus der Distanz ab und „Snets“ gab der Scheibe die entscheidende Richtungsänderung – es war die erste HEV-Führung am Gysenberg seit fünf Wochen.
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Doch damit war die Snetsinger-Gala längst nicht beendet. Die Miners fuhren einen Vier-auf-zwei-Konter und der Deutsch-Kanadier nagelte die Scheibe mit all seiner Routine überlegt unter die Latte – Erfurt war völlig aus dem Spiel.
Diese Passivität stieß Gästetrainer Robert Hoffmann sauer auf: „Wir haben schlecht verteidigt und das Schlittschuhlaufen komplett eingestellt. Die drei Gegentore fielen alle aus dem Slot.“ Die Verärgerung ihres Coaches hatte für die Erfurter Spieler unpopuläre Folgen: „Am nächsten Morgen wird knallhart Schlittschuh gelaufen.“
Ob er die Extraschicht bereits in der zweiten Pause angekündigt hatte, verriet er nicht, aber im letzten Abschnitt erhöhte seine Mannschaft ihren Einsatz. Der HEV musste in doppelter Unterzahl den Anschlusstreffer hinnehmen, aber er antwortete prompt. Niklas Heyer ging von der Strafbank kommend auf und davon und versenkte den Puck zum 4:2, doch die Crunch-Time hatte damit erst begonnen.
Nach einem weiteren Powerplaytor der Gäste wurde es wieder eng, aber erneut war es Brad Snetsinger, der für die entscheidende Befreiung sorgte. Der Routinier brachte die Scheibe aus der eigenen Zone und Niko Ahoniemi verteidigte sie hinter dem verwaisten Erfurter Tor clever, bis Samuel Eriksson zur Unterstützung herangeeilt war – der dritte Saisonsieg war perfekt.
- Tore: 0:1 (9:51), 1:1 (30:31) Enock (Snetsinger/Eriksson), 2:1 (32:46) Snetsinger (Herbold/Ahoniemi), 3:1 (35:10) Snetsinger (Eriksson/Ahoniemi), 3:2 (49:24, 5-3), 4:2 (50:42) Heyer (Stöhr/Swinnen), 4:3 (54:00, 5-4), 5:3 (59:43, 5-6) Eriksson (Ahoniemi/Snetsinger).
- Strafminuten: Herne 8 – Erfurt 10.
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