Herne. Der Herner EV verliert auch das dritte Playoffspiel, 0:8 mit kleinem Kader. Warum die Miners auch diesmal nur elf Feldspieler aufbieten konnten.
Für den Herner EV ist die Oberliga-Saison 2021/22 früh beendet. Die Miners verloren am Dienstag auch den dritten Vergleich mit den ECDC Memmingen Indians und sind nach einem 0:8 (0:2, 0:1, 0:5) im Allgäu im Playoff-Achtelfinale ausgeschieden.
Kraftakte wie der am Sonntag lassen sich gegen einen Süd-Zweiten nicht auf Knopfdruck wiederholen. Nicht innerhalb von 48 Stunden, nicht nach 78 aufreibenden Minuten wie bei der 3:4-Overtime-Niederlage am Gysenberg und nicht nach fast 600 Buskilometern am Dienstag.
Vor allem aber nicht mit lediglich elf Feldspielern, denn mehr Herner waren es auch im dritten Spiel der Achtelfinalserie nicht. Während zumindest René Behrens nach über sechswöchiger Verletzungspause noch auf einen Playoff-Einsatz kam, fiel diesmal auch noch Sebastian Moberg aus und der zweite Torwart hinter Björn Linda war Nico Menke aus der Herner U20.
Die vorigen Spiele des Herner EV
- 12:4! Herner stellen in Rostock die Weichen
- Gegen Rostock mit 6:1 die Pflicht erfüllt
- 3:10: Starker Beginn, aber in Memmingen untergegangen
- Kleiner HEV-Kader bietet „großes Kino“
So kann man eigentlich keine Playoffs spielen, und in der Tat bekam die Partie vor 1512 Zuschauern mit zunehmendem Verlauf immer mehr den Charakter eines Vorbereitungsspiels. Der HEV versuchte sein Bestes, bemühte sich immer wieder, das Tempo herauszunehmen und dicht am eigenen Tor zu stehen, doch die Gegentreffer waren unter diesen ungleichen Voraussetzungen auf Dauer einfach nicht zu verhindern.
Bis zum ersten dauerte es knapp acht Minuten. Dann nutzten die Indians ihr erstes Powerplay – und nach einem erneuten Shorthander, dem dritten in der laufenden Serie gegen den HEV, war auch den größten Herner Optimisten klar, dass es am Memminger Hühnerberg an diesem Abend kein Eishockeywunder geben würde.
Klare Chancen der Miners gab es kaum, und am Ende sprach das Schussverhältnis mit 60:18 mehr als deutlich für die Gastgeber. Björn Linda hielt, was zu halten war, während seinen Vorderleuten mehr und mehr die Kräfte schwanden, und der Goalie verdiente sich die Auszeichnung als bester Herner Spieler der Serie. Dass es am Ende noch richtig deutlich wurde, lag am allerwenigsten an ihm.
Zweite Coronawelle im HEV-Lager
Dass der ersten Coronawelle im vorigen Monat mit insgesamt elf Infizierten im Laufe des Achtelfinales eine zweite im HEV-Lager gefolgt war, wurde nach dem Spiel von Chefcoach Danny Albrecht bestätigt: „Vor der Abfahrt waren es wieder zwei, und auch den Betreuerstab hat es diesmal erwischt. Dennoch Respekt an meine Mannschaft, aber irgendwann waren die Kräfte einfach zu Ende.“
Und mit unmissverständlichem Rückblick auf die Hauptrunde und dem enttäuschenden siebten Platz sagte Albrecht: „Wir haben uns bereits vor den Playoffs in eine schlechte Ausgangslage gebracht.“
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Anerkennende Worte für den Verlierer der Serie gab es hinterher von Memmingens Trainer Sergej Wassmiller: „Herne war in den Spielen mit einem überragenden Björn Linda taktisch gut eingestellt und hat mit wenigen Mitteln das Beste herausgeholt. Heute war es einfach eine Frage der Zeit.“
Tore: 1:0 (7:56), 2:0 (12:10, 5-4), 3:0 (34:46, 4-5), 4:0 (44:42), 5:0 (46:56), 6:0 (57:02, 4-4), 7:0 (58:38), 8:0 (59:17).
Strafminuten: Memmingen 6 – Herne 8.