Herne. Die Oberliga Westfalen ist schon in der spielfreien Zeit. Beim Schlusslicht Westfalia Herne denken sie an die Zukunft - und das mehrgleisig.

1:1 beim Holzwickeder SC, nach dem Schlusspfiff ausgepumpte Spieler des Gästeteams SC Westfalia Herne, für das am vergangenen Sonntag mehr drin gewesen war, auf dem Naturrasen. So endete das Fußballjahr für den Fußball-Oberligisten, das Schlusslicht, mit sechs Punkten aus 15 Spielen. Ein Sieg ist dabei gewesen in diesen Partien.

Westfalia Herne: Auf den letzten beiden Pflichtspielen aufbauen

Die Bilanz der Schlusswochen für 2021 dieser Saison hatte Trainer David Zajas gezogen. Nach dem Schlusspfiff in Holzwickede wies er darauf hin: in den letzten beiden Spielen des Jahres hat die Westfalia nicht verloren, darauf will Zajas, der im Oktober die Nachfolge von Christian Knappmann (mehr über den früheren SCW-Trainerhier und hier) als Trainer angetreten hatte, in der nun anstehenden Vorbereitung auf die weitere Saison aufbauen.

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Darauf setzen auch die Verantwortlichen des SC Westfalia Herne. Sport-Vorstand Michele Di Bari schaut zweigleisig in die Zukunft, was das Oberligateam angeht. Aber darüber hinaus denkt der SCW für die Zukunft noch in andere Richtungen.

Fünf Spiele noch bis zu den Playdowns

Fünf Spiele stehen noch in den Hinrunde an für die Westfalia, die mit 16 Punkten Rückstand auf Platz zehn in den Playdown-Spielen den Kampf um den Klassenerhalt aufnehmen wird. Wie die Kugel wird, die die Mannschaft als Ballast mit in diese Abstiegsspiele nehmen wird, wird sich in noch fünf ausstehenden Hinrundenspielen ab 20. Februar entscheiden.

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ASC 09 Dortmund, 1. FC Kaan-Marienborn und TuS Ennepetal sind die Gegner auf eigenem Platz bis Ende März, auswärts treten die Herner bei der SG Finnentrop/Bamenohl und bei Victoria Clarholz an.

Mit Blick auf die aktuelle Tabellensituation sagt Michele Di Bari: „Der Status Quo sieht nach Westfalenliga aus. Aber wir verlieren die Oberliga nicht aus den Augen.“

„Die Stimmung ist gut, die Jungs sind fleißig“

Denn Trainer Zajas hat nun bis Mitte Februar Zeit zur Vorbereitung, erstmals über einen längeren Zeitraum nach seinem Amtsantritt. Und über die Mannschaft sagt Di Bari: „Die Stimmung ist gut, die Jungs sind fleißig.“ Es gehe weiterhin darum, die Mannschaft zu entwickeln: „Vom Alter her sind wir ja im Schnitt eine A-Jugend plus anderthalb Jahre.“

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So werde es wenige Veränderungen im Kader geben. Ein Spieler wird die Herner verlassen. Stürmer Timo Conde, so Hernes Sport-Vorstand, gehe „auf eigenen Wunsch“. Zwei Spieler für die Defensive kommen hinzu. Ebeny Nguimba war eigentlich zu Saisonbeginn zur Westfalia gewechselt, ist aber zunächst zum von Di Bari trainierten Bezirksligisten SG Herne 70 gegangen.

Er nimmt im Winter einen neuen Anlauf, und dazu kommt ein weiterer bisheriger 70er. Tobias Lübke wechselt im Winter ebenfalls zum SCW. Einen möglichen weiteren Neuzugang haben die Herner zurzeit noch im Blick, es sei noch ein Stürmer in der „Pipeline“, so Michele Di Bari.

Sport-Vorstand des SC Westfalia Herne: Michele Di Bari, hier als Trainer für den Bezirksligisten SG Herne 70 an der Seitenlinie.
Sport-Vorstand des SC Westfalia Herne: Michele Di Bari, hier als Trainer für den Bezirksligisten SG Herne 70 an der Seitenlinie. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Einwöchiges Vorbereitungsturnier im Sommer geplant

Mit den Spielern des bisherigen Kaders, die noch keine Vereinbarungen über die laufende Saison hinaus haben, stimmen sich die Westfalia-Verantwortlichen für die nächste Saison ab. Dazu gehört auch Lokman Erdogan, bisher mit sechs Treffern erfolgreichster Torschütze der Herner.

Geht es in der ersten Mannschaft um sportliche Entwicklung, geht es für die anderen Teams auch an die Strukturen. So werden die Bereiche in der Jugendabteilung eingeteilt in den Grundlagenbereich (U7 bis U11), den Aufbaubereich (U16 bis U18) und den Leistungsbereich U19/U23/1. Mannschaft, den Michele Di Bari verantwortet.

Zur ersten und zur zweiten Mannschaft, die zurzeit Platz zwei in der Kreisliga C2 belegt (und Sonntag um 15 Uhr zum Spitzenspiel beim Tabellenführer DJK Wanne-Eickel antritt) soll es demnächst außerdem ein „Perspektivteam“ geben, das Freundschaftsspiele gegen überkreisliche Teams bestreitet – und den Altjahrgängen der A-Jugend, aber auch Spielern aus den Seniorenteams Gelegenheit zur Spielpraxis geben soll.

Ein ganz anderes Vorhaben wollen die Herner im nächsten Sommer umsetzen: Die Westfalia will im nächsten Sommer ein einwöchiges Vorbereitungsturnier veranstalten, mit Mannschaften aus Herne und Wanne-Eickel. Noch so ein Gleis, auf dem Verein demnächst unterwegs sein will.