Mülheim. Seit dem Rücktritt von Mintards Coach geistert der Name Christian Knappmann durch die Ruhraue. DIe Wunschlösung war aber ein anderer.

Seit dem überraschenden Rücktritt von Trainer Ali Basboga beim Fußball-Landesligisten Blau-Weiß Mintard geistert ein Name durch die Aue: Christian Knappmann. Der ehemalige Coach von Westfalia Herne könnte eine Rolle in Mülheim übernehmen. Die Wunschlösung war aber ein anderer.

„Roland Braun gehört seit Jahren zu meinem engsten Freundeskreis“, sagt Knappmann auf Anfrage dieser Redaktion über den neuen Sportvorstand der Mintarder. „Er hatte vor Wochen gefragt, ob ich mir vorstellen könnte in Mintard zu helfen“, berichtet Knappmann, der sogar schon bei zwei Spielen in der Aue vor Ort war.

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Ursprünglich ging es dabei aber in erster Linie um den Bereich Videoanalyse, den Braun in Mintard etablieren möchte und den Knappmann aktuell beim Drittligisten Türkgücü München verantwortet. „Dafür hätte ,Knappi’ im Moment Zeit“, sagte Braun am Sonntag.

Knappmann: „Mir fehlt momentan die Fantasie dafür“

„Mehr gab es bisher nicht“, sagt Knappmann auf die Frage, ob nach dem Basboga-Rücktritt daraus sogar mehr werden könnte. „Ich habe ja noch Verpflichtungen in Liga drei. Mir fehlt momentan die Fantasie, woher ich die Zeit nehmen soll, um in Mintard mehr zu machen“, so der 40-Jährige.

Der langjährige Coach von Westfalia Herne sagt aber auch, dass er eine direkte Absage seinem Freund Braun gegenüber „respektlos“ fände. „Ich werde Roland auf jeden Fall helfen“, sagt Knappmann.

Zahlreiche offene Fragen von der Finanzierung bis zur Entfernung

Am Wochenende wollen die beiden gemeinsam ein Spiel schauen. „Fußballerisch und fachlich ist er top. Natürlich weiß ich aber auch, dass er an der Seitenlinie auch mal emotional reagieren kann“, sagt Braun.

Durch den überraschenden Rücktritt von Basboga sei es logisch, dass Knappmann auch ein Stück weit in den Fokus rücke. „Aber wir wissen selbst nicht, ob wir ihn wirklich wollen“, betont der Sportvorstand im Gespräch mit dieser Redaktion. Schließlich gebe es auch zahlreiche offene Fragen – von der Finanzierung bis zur Entfernung. Denn Knappmann wohnt in Verl.

Michele Lepore war die Wunschlösung

Und die Wunschlösung – das verrät Roland Braun ganz offen – war der Ex-Herner ohnehin nicht. Das war Michele Lepore, der Ex-Trainer des FC Kray. Doch in diesem Fall scheiterte es an der Finanzierung. Auch beim Leverkusener hätte die Entfernung eine Rolle gespielt.

„Ich treffe gerade mehrere Trainer und bekomme jeden Tag Tipps“, beschreibt Braun die aktuelle Situation. Zu den Kandidaten gehört auch der Ex-Coach eines Oberligisten vom Niederrhein, mit dem sich Braun bereits getroffen hat.

Sportvorstand übt sich schon in Galgenhumor

Am Donnerstagabend gibt es eine Sitzung mit der sportlichen Leitung und dem Vorstand der Mintarder, in der die Lage noch einmal beleuchtet werden soll.

„Wer weiß, vielleicht wird ja Adi Hütter auch demnächst frei“, scherzt der Gladbach-Fan Braun.