Holzwickede/Herne. 1:1 spielt Westfalia Herne in Holzwickede, ein Punktgewinn für das Schlusslicht. Warum aber das Fazit von Trainer David Zajas gemischt ausfällt.

Die Wiese war kalt, nass, und sie sah nach 90 Minuten plus Nachspielzeit Kampf-Getrampel alles andere als einladend aus, aber viele der 22 Akteure ließen sich erst einmal darauf fallen. Abgekämpft und enttäuscht sahen die Spieler des SC Westfalia Herne aus. Denn sie hatten sich mehr vorgenommen für dieses Spiel beim Holzwickeder SC, und es sei auch mehr drin gewesen als dieses 1:1, sagte SCW-Trainer David Zajas.

Westfalia Herne hat in der Schlussphase noch gute Chancen

Auch einer, der platt auf dem nasskalten Grün lag, war Lokman Erdogan. Er hatte den Ausgleich für die Herner erzielt, per Foulelfmeter, aber in der Schlussphase zwei gute Chancen gehabt – doch beide Male, die zweite Gelegenheit hatte er in der Nachspielzeit, knapp verpasst.

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Deshalb blickte Trainer Zajas etwas – nun ja – unentschieden auf dieses 1:1: „Wir hatten uns sechs Punkte aus den Spielen gegen Rhynern und heute in Holzwickede vorgenommen. Und in der zweiten Halbzeit haben wir heute zu viele Bälle im Spiel nach vorne verloren. Aber die kämpferische Leistung heute war gut. Wir haben die letzten beiden Spiele dieses Jahres nicht verloren, und darauf können wir aufbauen.“

Knappmann auf der Tribüne: „Alte Liebe gucken“

Vor dem Anpfiff war ein vertrautes Gesicht auf der Tribüne zu entdecken gewesen. Ex-Westfalia-Trainer Christian Knappmann hatte am Freitag noch in Cottbus gescoutet, aber am Sonntag noch keine anderen Fußball-Termine. So saß er für das ein oder andere kurze Pläuschchen („Alte Liebe gucken“) auf der Tribüne des Montanhydraulik Stadions. Einer, den er dort begrüßte, war Ahmed Öncel. Der Offensivmann pausierte nach fünfter Gelber Karte.

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Geboten bekamen Knappmann und die anderen Zuschauer regnerisches Dezember-Schmuddelwetter, einen Naturrasen mit Kellerduell-Tiefe nach DIN-Norm und zwei Mannschaften, die zunächst jeweils nicht den Weg in die vorderste Linie fanden.

Rückstand nach 23 Minuten

Westfalia versuchte, Romario Guscott in Szene zu setzen, gefährlichste Aktion blieb aber zunächst ein Schuss von Orkun Koymali.

Die Gastgeber nahmen ebenfalls einen längeren Anlauf Richtung gegnerisches Tor, aber sie schlugen in der 23. Minute die richtige Richtung ein.

Die Flanke von Holzwickedes linker Angriffsseite bekam das Schlusslicht nicht verteidigt, und für den HSV lief Philipp Gödde in den Ball hinein, köpfte zur Holzwickeder 1:0-Führung ein.

Lokman Erdogan gleicht per Strafstoß aus

Ein Rückschlag, den die Gäste schnell abschütteln wollten. Romario Guscott war nach einer halben Stunde frei durch auf dem Weg Richtung Holzwickeder Tor, aber Nils Hoppe bekam mit einer Rettungsgrätsche noch entscheidend die Fußspitze dazwischen, lenkte den Schuss übers Tor.

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Kurz darauf legte Lokman Erdogan auf Eric Gweth zurück, dessen Schuss aber geblockt wurde. Doch die Gäste spielten sich kurz danach noch mal durch. Gweth flankte auf Erdogan, der wurde von HSC-Torhüter Kevin Beinsen gelegt: Elfmeter. Den Strafstoß verwandelte Lokman Erdogan selbst zum verdienten 1:1-Ausgleich (38.).

Ömer Koc muss verletzt raus

Zur zweiten Halbzeit übernahm Nick Jünemann für Omer Koc links in der Viererkette. Koc hatte einen Schlag auf den Mittelfuß bekommen, wurde mit dem Krankenwagen zur weiteren Untersuchung gebracht.

Zum letzten Schlagabtausch um die letzten Oberligapunkte dieses Kalenderjahres kam es dann erst mal lange nicht. Kaan Terzi prüfte mit einem Schuss Holzwickedes Torhüter Beinsen, aber danach entwickelte sich auf beiden Seiten ein kämpferisches Geduldsspiel bis in die Schlussphase hinein. Da versuchten es jeweils mit Schüssen zweimal Enis Delija für Holzwickede sowie Jamal El Mansoury und zweimal Lokman Erdogan – Szenen, in denen jeweils mehr drin war.

Tore: 1:0 (23.) Gödde, 1:1 (38./FE) Erdogan.
Westfalia: Rothkamm; Ergüzel, Baraza, Lübke, Koc (46. Jünemann) – Koymali, Karatas (90. Yilmaz) – Gweth (60. Nyuydine), Erdogan, Terzi – Guscott (69. El Manosury).