Herne. Christian Knappmann, viele Jahre bei Westfalia Herne verantwortlich, hat einen neuen Job. Er ist in der 3. Liga tätig – aber nicht als Trainer.
Es ist rund eineinhalb Monate her, dass Christian Knappmann den Oberligisten SC Westfalia Herne freiwillig verlassen hat. Seit kurzem hat der 40-Jährige einen neuen Job – und zwar im Profifußball, in der 3. Liga: Knappmann ist als Scout für Türkgücü München tätig. Das bestätigte er gegenüber dieser Redaktion.
Wie der Kontakt nach München zustande kam? Nach seinem Aus in Herne habe Knappmann einen Abschiedstext auf der Plattform Facebook verfasst. Diesen las Peter Hyballa, der seit September Trainer bei Türkgücü ist. Hyballa, gebürtiger Bocholter, ist im Fußball-Westen heimisch, war unter anderem in den Nachwuchsleistungszentren von Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund tätig. Man kennt sich. Und tauschte sich aus.
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Westfalia Herne: Christian Knappmann ist als Scout unterwegs
Hyballa stellte schließlich Kontakt zum Sportlichen Leiter von Türkgücü, Roman Plesche, her – und „Knappi“ hatte kurz darauf eine neue Aufgabe. Als Scout bekommt Knappmann von Türkgücü Spieler-Profile zugeschickt. Er ist auf den Fußballplätzen in Westdeutschland unterwegs und versucht, diese „Profile mit Leben zu füllen“, sagt Knappmann. Sprich: Er sucht für den Drittligisten nach potenziellen Zugängen.
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Findet er geeignete Spieler, schickt er Vorschläge nach München. Eine Aufgabe, die ganz anders ist als sein voriger Job bei Herne. Aber eine Aufgabe, die Knappmann gefällt.
„Es ist eine Tätigkeit im Fußball ohne Ergebnisdruck“, so der ehemalige Profifußballer. Das sei für ihn „ein purer Genuss“. Der Job bei Türkgücü sei erst einmal bis zum Ende der Saison ausgelegt, stehe einer Trainertätigkeit allerdings nicht im Wege. Denn klar ist: Mittelfristig sieht Knappmann sich wieder bei der täglichen Arbeit mit einer Mannschaft, an der Seitenlinie. Egal, ob im Profi- oder im Amateurfußball.
Was er sich gut vorstellen könne: eine Stelle als Co-Trainer in der 3. Liga. Dies sei Knappmanns „konkreter, loser Plan“. Einen Schnellschuss nach dem Ende bei der Westfalia schließt er dabei kategorisch aus. Das wäre „blauäugig“, dafür sei die Zeit am Schloss Strünkede zu intensiv gewesen.
Nach Zeit in Herne: Knappmann will Mannschaft, die zu ihm passt
Eine Trainerstelle müsse genau zu ihm passen. „Mit vielen Vereinen hätte ich keine Schnittmenge“, erläutert der ambitionierte Knappmann. Was er damit meint: Auch im Amateurbereich würde er fünf, sechs Mal in der Woche trainieren wollen. Das mache nicht jeder Verein, nicht jeder Spieler mit. „Deshalb kann es etwas länger dauern, bis ich etwas Neues habe. Es muss einfach eine Mannschaft sein, wo es eine Symbiose geben würde.“
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Eine Symbiose, die gab es jahrelang zwischen Christian Knappmann und Westfalia Herne. Im November 2015 übernahm er den Traditionsverein, 2017 stieg er mit dem SCW in die Oberliga auf und hielt stets die Klasse. Eine Verbindung nach Herne bestehe nach wie vor. Er versuche, sich alle Oberliga-Spiele anzuschauen. „Es bleibt mein Verein.“