Herne. Der Rückraum-Spieler macht bei seinen ersten Oberliga-Einsätzen für den HC Westfalia Herne auf sich aufmerksam. Sein Ziel liegt in dieser Saison aber noch ganz woanders.
Es ist beinahe schon Tradition beim HC Westfalia. Nach einem Spieltag stellen sie auf ihrem Instagram-Kanal eine einfache Frage: „Wer war dein MVP des Spiels?“ Einige Spieler sind da schon häufiger aufgetaucht, einer nach dem 29:29 gegen die TSG Harsewinkel zum ersten Mal – nach seinem zweiten Oberliga-Spiel überhaupt: Christopher Schade.
Eigentlich ist der Rückraum-Spieler eine wichtige Stütze im Herner Bezirksliga-Team. Als nach den Ausfällen der letzten Wochen die Anfrage von der Ersten kam, musste er nicht lange überlegen. Der Schritt fiel ihm nicht schwer. Der Kontakt zwischen den beiden HCW-Mannschaften ist eng. Jeden Mittwoch trainieren sie zusammen. „Ich habe mich direkt wohl gefühlt“, sagt Schade. Dass sein Bruder Alexander ebenfalls in der Ersten spielt, dürfte dem Übergang noch mehr Leichtigkeit verliehen haben. „Das ist ein super Gefühl mit ihm zusammen auf der Platte zu stehen“, berichtet Christopher. „Wir haben sowieso ein enges Verhältnis. Da ist schon ein Traum in Erfüllung gegangen. Unsere Familie und Freude haben sich da auch gefreut.“
HC Westfalia Herne: Schade zahlt das Vertrauen zurück
Christopher Schade füllte bei seinen beiden Einsätzen in der Oberliga keine Statistenrolle raus. Sowohl bei der TG Hörste als auch gegen Harsewinkel war er mittendrin. Im engen Heimspiel kam er die letzten 20 Minuten zum Einsatz. „Er hat sich auch in der Situation gezeigt, in der es um die Wurst geht“, lobte HCW-Trainer Stephan Krebietke nach dem Spiel. „Dazu hat er auch noch ein wichtiges Tor gemacht.“
Worte, die Schade runtergehen wie Öl. „Ich habe schon nach dem ersten Spiel das Vertrauen gespürt. Dass ich dann auch in einer schwierigen Situation spielen darf, war ein großer Vertrauensbeweis“, meint der 20-Jährige. Das zahlte er bislang mit fünf Toren zurück – aber auch mit einer Doppelbelastung. „Irgendwann kommt man schon an die Verschleißgrenze“, sagt er. „Handball ist nun mal ein körperlich fordernder Sport.“
So setzt er für den Rest der Saison klare Prioritäten. „Die zweite Mannschaft geht für mich vor, wenn wir zeitgleich spielen sollten“, erklärt Schade. So auch beim Spiel beim TSV GWD Minden 2, zu dem Krebietke ihn gerne mitgenommen hätte. „Wir spielen schon so lange in der Zweiten zusammen, das ist eine besondere Verbundenheit.“ Einen festen Platz im Oberliga-Kader würde er gegen einen Aufstieg in die Landesliga eintauschen – zumindest in dieser Saison. Denn perspektivisch, hatte Stephan Krebietke gesagt, ist Christopher Schade ein interessanter Mann für die Erste. Aber das darf gerne noch bis zur nächsten Saison warten.
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