Herne. Der Herner Handball-Oberligist macht sich das Leben gegen die TSG Harsewinkel lange selber schwer, kämpft sich aber noch einmal zurück.

Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff sah es schon so aus, als würde der HC Westfalia Schiffbruch erleiden. Max Schlögl hatte gerade die Führung für den TSG Harsewinkel auf sieben Tore ausgebaut. Die Herner selbst waren seit vier Minuten ohne eigenen Treffer geblieben. Doch in diesem letzten 15 Minuten warfen die HCW-Spieler noch einmal alles – manchmal auch zu viel – in die Waagschale, kämpften sich zurück. Nur noch drei Tore ließen sie zu, den zehnten und letzten Herner Treffer jagte Tobias Spiekermann Sekunden vor dem Ende ins Netz: 29:29 (12:14). Ein Punkt war gerettet.

Hinter Trainer Stephan Krebietke und seinen Spielern lag „ein schwieriges Spiel“. Der Herner Handball-Oberligist hatte mit seinen Ausfällen zu kämpfen, die Gäste liefen in Bestbesetzung an. „Dafür haben wir es gut gemacht“, sagt Krebietke, „aber eben nicht sehr gut.“ Dominanz und Durchsetzungskraft konnte der HCW eben erst in der Schlussviertelstunde auf die Platte bringen. „Unsere Moral hat mir sehr gut gefallen“, meint der HCW-Trainer. „Es war vorbildlich, wie wir bis zum Ende gekämpft haben.“

Der HCW rennt oft nur hinterher

Dabei hätte es gar nicht so weit kommen müssen. Die Herner starteten eigentlich gut ins Spiel, konnten sich bis zur fünften Minute eine 3:1-Führung erspielen. Danach folgte das Spiel dem immergleichen Muster. Harsewinkel zog davon, der HCW legte nach. Und schon begann es wieder von vorn. „Es war ein Phasenspiel“, bestätigt Krebietke. „Es haben nicht alle ihre Top-Leistung gebracht.“ Ein wenig habe auch in einigen Situationen schlichtweg das Glück gefehlt.

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Darüber hinaus ärgerte sich der Herner Trainer auch über Zeitstrafen in ungünstigen Momenten und die Rote Karte für Alexander Schade (58.). „Solche Aktionen müssen wir abstellen, das müssen wir noch lernen“, sagt er. Mit der Abwehrleistung konnte er sich dennoch anfreunden. Durch die Umstellung auf das 5:1-System „kam dann die Wende. Das war unser Winner“, sagt Krebietke.

Und genau das zählte schlussendlich. Ärgerlich waren die Fehler dennoch. „Wäre das Spiel noch fünf Minuten weitergegangen, hätten wir gewonnen“, meint Krebietke. Diese Unzulänglichkeiten noch einmal auszuwalzen, liegt ihm aber fern. Viel lieber dürfte ihm sein, dass die Westfalia nun auch im fünften Spiel in Folge ohne Niederlage geblieben ist und sich weiter in der Spitzengruppe hält.

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Die Serie könnten die Herner am kommenden Samstag beim TSV GWD Minden 2 (24. Februar, 19 Uhr) fortsetzen.

HCW: Zindel, Maiß, Droege; Spiekermann (7/2), Weste (7/2), Sibbel (5), Meier (3), Luke Schumann (3), Böck (3), Al. Schade (1), Chr. Schade (1), Krebietke

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