Herne. Der Herner Handball-Oberligist feiert bei der TG Hörste den dritten Sieg in diesem Jahr. Das Kollektiv macht den Unterschied.

Über beinahe die gesamte Hinrunde konnte sich Stephan Krebietke auf seine breite Bank verlassen. Von Ausfällen war der HC Westfalia im vergangenen Jahr weitestgehend verschont geblieben. Vor der Fahrt zur TG Hörste ging der Herner Oberligist zum ersten Mal ein wenig auf dem Zahnfleisch. Da wirkte sich der temporäre Abgang von Regisseur Julian Schneider kaum noch aus. Dass das kommende Wochenende spielfrei ist, kam dem HCW-Trainer so eigentlich ganz entgegen. „Es ist ja Karneval, vielleicht wollen sie, dass wir feiern“, sagt er mit einem Lachen. Grund zu feiern hätte der HCW nach diesem Wochenende. Denn von der Auswärtsfahrt nach Dortmund brachten die Herner ein 32:25 (15:12) mit nach Hause - der dritte Sieg in Folge in diesem Jahr.

Bei aller Souveränität, von einer Dominanz über 60 Minuten war der HC Westfalia ein gutes Stück weit entfernt. Das lag vor allem an der dünnen Personaldecke. „Wir hatten schwierige Voraussetzungen“, sagt Krebietke. Im Abschlusstraining verletzte sich Julian Ihnen am Sprunggelenk. Netto gingen die Herner mit acht Feldspielern in die Partie. Alexander Schade, der noch an einem Infekt laborierte, begann zwar, aber die Kräfte ließen mit der Zeit nach. Henrik Komisarek war zwar mitgefahren, kam aber nicht zum Einsatz.

HC Westfalia Herne: Spiekermann füllt die Fußstapfen

So kam das zum Tragen, was sich Krebietke schon im Vorfeld gewünscht hatte. Eine Leistung, die aus dem Kollektiv heraus kommt. Bis auf Abwehr-Spezialist Alexander Schade trug sich jeder Feldspieler in die Torschützenliste ein. Luke Schumann, Tobias Spiekermann und Emil Weste beackerten den Rückraum, wobei Spiekermann nicht nur mit seinen acht Treffern einige Ausrufezeichen setzte. „Er hatte sich, wie alle, etwas vorgenommen“, lobt Krebietke. „Von der Spielführung war das schon richtig top.“ Spiekermann schloss die Lücke, die Schneider hinterlassen hatte. „Der Druck war da und er hat ihn sicherlich auch gespürt“, meint der HCW-Trainer.

Eine Kollektivleistung war gegen den TG Hörste auch nötig. Obwohl Herne stets die Führung und scheinbar die Zügel in der Hand hielt, war das Spiel bis knapp zur 40. Minute noch relativ offen. Erst dann setzte sich der HCW mal mit sieben Toren ab. In der zweiten Halbzeit profitierten sie zudem von einem starken Nicklas Droege, der unter anderem drei Siebenmeter entschärfen konnte.

Extra-Lob für Spieler aus der zweiten Mannschaft

Der durch die Personalknappheit in die erste Mannschaft berufene Christopher Schade, der schließlich für seinen Bruder spielte, setzte ebenfalls einige Duftmarken. Er erzielte vier Tore und machte auch sonst ein gutes Spiel. „Er hat sich gut eingefügt“, sagt Krebietke. „Er trainiert einmal in der Woche mit uns und ich habe da schon gesehen, dass er in einer guten Phase ist.“ Sollte es doch noch einmal Personalengpässe geben, wäre er sicherlich eine Option. Allerdings ist er auch in der Bezirksliga-Mannschaft der Herner wichtig, die um den Aufstieg kämpft.

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Davon ist beim Oberliga-Team noch keine Rede. Über die kommenden Wochen sollen sich die Verletzten erstmal erholen. Zwar hätte Krebietke „gerne einfach so weitermachen“ wollen, um den Schwung mitzunehmen. Aber in Anbetracht der „dünnen Besetzung“ kommt die Pause doch ganz gelegen.

HCW: Zindel, Maiß, Droege; Spiekermann (8), Sibbel (7), Weste (6), Chr. Schade (4), Meier (3), Böck (2), Krebietke (1), Schumann (1), A. Schade

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