Herne. Der Herner Handball-Oberligist muss beim 29:26 wieder lange zittern. Eine Umstellung ist schießlich der Knackpunkt.

Schon unter der Woche hatte Stephan Krebietke gesagt, dass für Spieler eine kleine Pause vom Handball gar nicht so übel sei. Dann kämen sie nicht nur mit mehr Energie, sondern vor alle mit mehr Hunger mit richtig Bock zurück. In der Vorwoche hatte das Henrik Komisarek bewiesen. Nun folgte der nächste Spieler des HC Westfalia, der in den vergangenen Wochen zum Zuschauen verdammt gewesen war. Gegen den TSV Hahlen ging nun Julian Ihnen voran. Sein Comeback krönte er mit einer starken Leistung beim 29:26 (13:15)-Sieg der Herner Oberliga-Handballer.

Was davor kam, war wieder ein typisches Spiel des HCW in dieser Saison. Ein guter Start mit einer schnellen Führung (3:1), dann eine Schwächephase und schließlich der Endspurt in der Crunchtime. „Wir haben wieder viel Charakter, Kampf und auch Glaube gezeigt“, meint HCW-Trainer Krebietke. „Wir sind zunächst nicht richtig reingekommen. Es gab wenige Spieler, die richtig durchgestartet sind.“

HC Westfalia Herne: Umstellung im Rückraum fruchtet

Geburtstagskind Tobias Spiekermann, der in den letzten Wochen oft überzeugte, konnte sich gegen Hahlen nur wenig durchsetzen. Das schnelle Spiel konnte er im Rückraum nicht aufziehen. Die Geduld im Angriffsspiel fehlte den Hernern zunächst und verpassten es, die Hahlener Abwehr in Bewegung zu bringen. Mit Julian Ihnen kam dann ein „belebendes Element“ ins Spiel. Er übernahm in der zweiten Halbzeit die Mitte im Rückraum. Spiekermann und zehn-Tore-Mann Emil Weste besetzten die Halb-Positionen.

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Damit war die Lösung gefunden und eventuell auch eine Alternative für die kommenden Liga-Spiele. „Julian Ihnen war sehr wichtig. Er hat das gut organisiert“, lobt Krebietke. „Ich weiß nicht, ob wir das ohne ihn noch geschafft hätten.“ In den letzten 13 Minuten ging der HCW nach langer Durststrecke wieder in Führung (23:22) und gab sie bis zur Schlusssirene nicht mehr aus der Hand.

Allerdings verpassten es die Herner in dieser Phase, sich klar abzusetzen. So mussten sie noch ein paar Minuten zittern. „Die Zweifel, ob wir noch gewinnen, gab es - zumindest bei mir - schon“, sagt Krebietke.

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Die HCW-Spieler wollten diese Zweifel aber nicht unnötig nähren. Torwart Nicklas Droege hielt einige wichtige Bälle, die Tempostöße waren von Erfolg gekrönt und zudem wurde Hahlen langsam müde. Zum Ende hin verwandelte Spiekermann noch zwei Siebenmeter. Zwei kleine Geschenke für das Geburtstagskind.

Das nächste Spiel bestreitet der HC Westfalia beim ASV Hamm-Westfalen 2 (9. März, 19.30 Uhr).

HCW: Zindel, Droege; Weste (10), Sibbel (6/1), Böck (4), Krebietke (3), Spiekermann (3/2), Ihnen (2), Klamann (1), Komisarek, Meier, Schade, Schumann

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