Wanne-Eickel. Überdachter Multifunktionssportplatz auf dem Gelände an der Reichsstraße. Verein setzt auf Kooperation mit Stadt und drei Schulen.
Für seinen Verein sei es eine „Herzensangelegenheit“ und für den Stadtteil ein „Leuchtturmprojekt“. Diese Begriffe wählte Robert Sibbel, als er dem Sportausschuss einen Plan vorstellte, der den Tennis-Club Parkhaus noch mehr als zurzeit im Herzen von Eickel verankern soll: den Bau eines Multifunktionssportplatzes inklusive einer Freilufthalle an der Reichsstraße.
Erstmals nach einer langjährigen Pause tagte der Sportausschuss wieder dort, wofür er die politischen Weichen stellt – bei einem Sportverein. Ergo nutzten der Vorsitzende des TCP und Geschäftsführerin Katja Kostuj in ihrer Clubgaststätte das Heimrecht nicht nur, um ihren Verein zu präsentieren, sondern auch für eine ausführliche Bewerbung ihrer Zukunftspläne.
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Für die benötigt der ca. 350 Mitglieder starke Club Unterstützung von vielen Seiten, und, so Robert Sibbel, „einen langen Atem.“ Denn angedacht ist auf einer Fläche von ca. 25 x 15 Metern Platz für Fußball, Basketball, Beachtennis, Kleinfeldtennis, Bewegungsspiele, Zirkel-, Konditions- und Koordinationstraining zu schaffen, inklusive einer Überdachung, die vor Regen, Schnee und Kälte schützt.
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Noch liegen die Pläne „nur“ in Papierform vor, Dinge wie Baugenehmigung, Bodengutachten, Finanzierung, Nutzungsrechte etc. müssen erst diskutiert werden. Um in der Tennissprache zu bleiben: Der Aufschlag ist gemacht, der Ball liegt im Feld – jetzt können die Verwaltung und politische Gremien, nicht zuletzt der Bezirk Eickel, einen Return spielen.
Der TC Parkhaus hat seine Hausaufgaben jedenfalls gemacht. Er stellt das Grundstück an der Reichsstraße zur Verfügung und hat sich als Partner bereits die Grundschule am Eickeler Park an seine Seite geholt. Mit der Realschule an der Burg pflegen die Parkhäuser bereits eine Kooperation, und auch die Hans-Tilkowski-Hauptschule soll für das Projekt gewonnen werden.
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Für die Finanzierung, ein vergleichbares Projekt hat vor über vier Jahren in Bochum-Riemke ca. 350.000 Euro gekostet, schwebt den Parkhäusern ein gemeinschaftliches Konzept von Stadt, Schulen und Verein vor. Gleiches gilt für die Folgekosten. Instandhaltungs- und Betriebskosten könnten sich der Verein und die Stadt teilen, da die Kommune mit ihren drei umliegenden Schulen ein exklusives Nutzungsrecht erhält.
Auch an die Umweltverträglichkeit wird gedacht
Robert Sibbel: „Durch die Aufgabe des Sportplatzes an der Reichsstraße gibt es hier im näheren Umfeld doch keine Möglichkeit mehr, draußen Schulsport anzubieten. Das würde sich mit unserem Projekt ändern. Schulen und auch der Offene Ganztag können die Anlage nutzen, die übrige Zeit, nachmittags und die Wochenenden, blieben dann für den Verein.“ Ein zusätzliches Bonbon für die Grundschüler vom Eickeler Park wäre ein eigener Zugang, damit sie für ihren Sportunterricht nicht über die Straße gehen müssten.
Auch an die bei neuen Bauvorhaben unabdingbare Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit wurde gedacht: eine Photovoltaikanlage, energiesparende LED-Technik, Regenwasserrückgewinnung, zum Beispiel für die Bewässerung der nebenliegenden Tennisplätze, oder Stromtankstellen tauchen in den Plänen auf. Katja Kostuj: „Wir könnten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Für Schulen schaffen wir eine moderne, witterungsunabhängige und barrierefreie Sportanlage. Und für uns erschließen wir zusätzlichen Platz für Jugend-, Breiten- und Spitzensport.“
Das sagt die Politik zu den Plänen
Und was sagt die Politik: Martin Kortmann (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses, versprach, die Dinge „jetzt anzuschieben“. Für Eickels Bezirksbürgermeister Arnold Plickert (SPD) wäre die Anlage „eine hervorragende Unterstützung des Schulsportes für die in der Nähe liegenden drei Schulen, da es in diesem Bereich erhebliche Verbesserungspotenziale gibt“. Angesichts der zukünftigen Wohnbebauung auf dem ehemaligen Sportplatz an der Reichsstraße sollte jedoch, so Plickert, „bei den TCP-Plänen wie bei dem neuen Spielfeld im Eickeler FunPark auch an offene Zeitfenster für die Öffentlichkeit gedacht werden“. Denn dann, so Eickels Bürgermeister, „dürfte der Griff in einen Topf mit Fördergeldern deutlich bessere Chancen haben“.
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