Herne. Die Herner Oberliga Handballer feiern einen Kantersieg gegen den Tabellenletzten. Jubelstürme brechen wegen eigener Fehler aber nicht aus.

Es waren kaum sechs Minuten gespielt, da war wohl den meisten Anwesenden in der Sporthalle am Westring klar, in welche Richtung dieses Spiel gehen würde. Julian Schneider hatte in seinem vorletzten Auftritt für den HC Westfalia gerade den Treffer zum 5:1 erzielt. Der TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck blieb zum Zuschauen verdammt. An dieser Ausgangslage sollte sich bis zum Schlusspfiff nicht viel ändern. Die Herner Oberliga-Handballer haben mit dem 33:22 (15:11) die Hinrunde erfolgreich beendet und einen Start nach Maß ins neue Jahr gefeiert.

„Das war wirklich optimal für uns“, meint auch HCW-Trainer Stephan Krebietke. Aber den bislang deutlichstes Saisonsieg mit elf Toren Vorsprung wollte er nicht überbewerten. Sogar ein wenig Kritik schleicht sich ein. „Wir haben kein perfektes oder ein super Spiel gemacht“, sagt er. „Es war einfach solide. Der Gegner war an diesem Tag einfach nicht der beste. Wir mussten das Spiel gewinnen – auch in dieser Deutlichkeit.“

Viele Chancen bleiben ungenutzt

Es bleibt das alte Lied der Westfalia in dieser Saison. Auch wenn es gut läuft, wird noch zu viel liegengelassen. Tobias Böck, mit sechs Treffern zweitbester Herner Werfer, „hätte auch acht oder neun Tore machen können“. Der Angriff funktionierte zwar, aber aus dem eigenen Tempospiel hätte man mehr Profit schlagen müssen, meint Krebietke. Es waren die Kleinigkeiten und Details, die einen rundum zufriedenen Trainer verhinderten. „Wenn alles perfekt gelaufen wäre, hätten wir noch höher gewinnen müssen.“

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Dennoch verlebte Krebietke einen entspannten Abend auf der Bank. Die Bielefelder kamen in der ersten Halbzeit nur einmal in Schlagdistanz. Das Oberliga-Duell ähnelte beinahe einem Freundschaftsspiel. Die Herner ließen sich ein wenig von der Leistung der Gäste einlullen. „Das hat nicht so gepasst“, meint Krebietke. Die Abwehrleistung mit wieder nur 22 Gegentoren stimmte ihn aber versöhnlich. „Damit bin ich richtig zufrieden.“

Der kommende Gegner feiert Achtungserfolg

Durch den zehnten Saisonsieg setzt sich der HC Westfalia weiter in der Spitzengruppe der Oberliga Westfalen fest. Die Herner trennen als Vierter nur zwei Punkte von Spitzenreiter GWD Minden II. In der kommenden Woche kommen die SF Loxten zum Rückrundenauftakt an den Westring (28. Januar, 18.30 Uhr). Die Sportfreunde haben am Samstag Eintracht Hagen 2 einen Punkt abgeluchst. Der HCW muss dann wohl ein bisschen mehr sein als nur solide.

HC Westfalia: Fabian Zindel, Nicklas Droege, Jörn Maiss; Richard Sibbel (7/3), Tobias Böck (6), Emil Weste (5), Julian Schneider (3), Tobias Spiekermann (3), Luke Schumann (3), Noah Krebietke (2), Julian Ihnen (2), Maik Klamann (2), Alexander Schade

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