Herne. Der Herner Handball-Oberligist gewinnt das zweite Spiel in diesem Jahr. Trainer Krebietke ist von seiner Defensive angetan - kritisiert aber auch.

Bei der letzten Aktion schauten alle noch einmal besonders genau hin. Als Jan Schröder von den Sportfreunden Loxten zum Freiwurf antrat, spielte sich bei vielen wohl die entscheidende Szene aus dem EM-Halbfinale zwischen Frankreich und Schweden noch einmal vor dem inneren Auge der meisten in der Sporthalle am Westring ab. „Aber es ist nun mal nicht jeder Elohim Prandi“, sagt Stephan Krebietke mit einem Lachen. Der Wurf blieb im Block hängen. Der Rest war Jubel und Erleichterung. Der HC Westfalia konnte mit dem 24:23 (12:12) den zweiten Sieg in diesem Jahr feiern. „Ich bin sehr zufrieden und stolz“, meint HCW-Trainer Krebietke.

Der gelungene Rückrundenauftakt des Herner Oberligisten war aber ein hartes Stück Arbeit. Wieder einmal konnte sich Krebietke bei seiner Abwehr bedanken, „die über die vollen 60 Minuten einen richtig guten Tag erwischt hat“. Der Abwehrverbund um Noah Krebietke, Emil Weste, Richard Sibbel und Luke Schumann habe es großartig gemacht. „Wir waren so beweglich, wie schon lange nicht mehr. Da hat keinen einen Schritt zu wenig gemacht“, lobt der HCW-Trainer. Dazu hielt Torwart Jörn Maiß in der zweiten Halbzeit viele wichtige Bälle. „Das war ein Spiel, das zeigt, warum wir diesen Sport so gerne haben“, sagt er.

Die eigene Offensive überzeugt auch nicht

Dabei war aber nicht alles Gold, was nach dem Schlusspfiff so schön glänzte. Besonders in den ersten 30 Minuten ließen die Herner einige Tore liegen. Das lag am Samstagabend aber nicht unbedingt an der eigenen Abschlussschwäche, sondern vor allem am Loxtener Torhüter. „Vorne war es nicht super“, bestätigt Krebietke. „Wir hätten auch mit einer Führung in die Halbzeit gehen können.“

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Eventuell hätte das den Hernern etwas mehr Sicherheit gegeben. Zwischenzeitlich lagen sie sogar mit vier Toren hinten (15:19, 43.). Mit der Umstellung auf die 5:1-Abwehr wurde den Gästen aber der Zahn gezogen. „Da wussten sie nicht mehr mit umzugehen“, sagt Krebietke.

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Kurz vor Schluss fehlt die Cleverness

Ein perfektes Spiel war es aber beileibe nicht. Das Zittern beim Freiwurf in der letzten Sekunde hätten sich die Herner sparen können. 15 Sekunden vor Schluss war der HCW in Ballbesitz, ein Zeitspiel war noch nicht angezeigt. „Da müssen wir cleverer sein, den Ball verstecken, nochmal ein oder zwei Fouls ziehen“, meint Krebietke. „Dann haben wir einen Ballverlust, der uns fast einen Punkt kostet. Dafür war die Abwehr im Gegenstoß dann wieder sehr gut.“

Das erste Auswärtsspiel des Jahres bestreiten der HC Westfalia bei der TG Hörste (3. Februar, 19.30 Uhr).

HCW: Zindel, Droege, Maiß; Sibbel (8/4), Böck (6), Ihnen (3), Weste (3), Schneider (2), Spiekermann (2), Maier, Krebietke, Klamann, Schade, Schumann

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