Herne. Sergen Sezen ist einer derjenigen, die Westfalia Herne verlassen haben. Das habe aber nicht mit zu wenig Einsatzzeit zu tun, sagt er.
Sergen Sezen bezeichnet seine Zeit bei Westfalia Herne als Win-win-Situation. Dass diese für den ehemaligen Regionalligaspieler jetzt zu Ende ist, habe rein familiäre Gründe, sagt der 28-Jährige. „Blut ist dicker als Wasser.“
Dass er gemeinsam mit seinem Bruder von Westfalia Herne zum TuS Asterlagen nach Duisburg wechselt, habe damit begonnen, dass es zwischen Boran Sezen und Trainer nicht gepasst habe. „Mein Bruder hatte Differenzen mit dem Coach“, sagt Sergen Sezen. „Boran ist eine Type und ‚Knappi‘ auch.“
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Zwei Tage vor Ende der Wechselfrist sei Boran Sezen vom Verein mitgeteilt worden, dass der Vertrag mit ihm aufgelöst werde. Er, Sergen Sezen, habe sich dann mit seinem Bruder und seiner Familie, aber auch mit dem Westfalia-Vorsitzenden Ingo Brüggemann unterhalten. Von Brüggemann spricht Sezen nur gut: „Das ist ein herzensguter Mensch.“ Trotzdem habe er sich entschieden, mit dem Bruder zu gehen.
Umso überraschter sei er dann gewesen, in der Berichterstattung dieser Redaktion zu lesen, er und sein Bruder seien gegangen, weil sie unzufrieden mit ihren Einsatzzeiten seien. „Das stimmt so absolut nicht, es ist reiner Humbug“, sagt Sergen Sezen. „Es lag nicht an der Spielzeit, ich war zweiter Kapitän und habe viel gespielt.“ Ausschlaggebend für ihn seien rein familiäre Gründe gewesen. Bruder Boran sei in der Hinrunde viel verletzt gewesen. „Er hat zwar nur vier Einsätze gehabt - aber dabei zwei Tore erzielt und zwei Vorlagen gegeben“, sagt Sergen Sezen.
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Sein Bruder Boran hatte ihn überhaupt auch erst zu Westfalia Herne gebracht, vor ziemlich genau einem Jahr war das. Sergen Sezen, der für Rot-Weiß Oberhausen in der A-Junioren-Bundesliga gespielt hat, hatte da eine erfolgreiche, aber auch von Verletzungen geprägte Zeit beim 1. FC Bocholt hinter sich, mit dem er in die Regionalliga aufgestiegen war. „Das war eine sehr schöne Zeit, auch wenn ich nicht so viel spielen konnte“, sagt er.
Am Ende aber habe er es körperlich und beruflich nicht mehr geschafft in Bocholt. Nach einem Knorpelschaden im Knie ließ er sich operieren und setzte zunächst einmal aus mit dem Fußball. Bis sein Bruder Boran, der bereits im Sommer 2022 zum damaligen Westfalenligisten Westfalia Herne gewechselt war, gesagt habe; „Komm doch nach Herne, da können wir zusammen spielen.“ Und so kam es auch. Die damalige Winter-Vorbereitung konnte Sergen Sezen nach seiner OP noch gar nicht mitmachen. Erst jetzt fühle er sich langsam wieder richtig fit.
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Sergen Sezen sagt, er und der Verein hätten sich trotz der Irritationen im Guten getrennt und er werde die Westfalia auch weiter beobachten. „Der Präsi ist ein Top-Typ, und den Jungs wünsche ich, dass sie aufsteigen.“ Auch für den Verein hofft er: „Dass er in ruhigere Gewässer kommt.“
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