Herne. Gegen Erfurt startet der HEV ganz schwach.

Die Wiedergutmachung für den misslungenen Jahresauftakt in Leipzig gelang dem Herner EV nur teilweise. Gegen die Black Dragons aus Erfurt reichte es am Sonntag nach einem verschlafenen ersten Drittel lediglich zu einem 2:3 (0:2, 2:0, 0:0) nach Verlängerung.

Dabei machten die Miners zunächst genau da weiter, wo sie zwei Tage zuvor in Leipzig aufgehört hatten. Die Grün-Weiß-Roten überstanden zwar eine frühe Unterzahlphase, kamen aber auch wieder komplett nicht aus der eigenen Zone.

Herner EV: Die Offensive lahmt

Das schlug sich bald auf dem Scoreboard nieder. Erfurt stocherte die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie und kam wenig später mit einem simpel gespielten Angriff zum 0:2. Die Scheibe wurde vor das Tor gepasst, die Herner Defensivabteilung kam nicht schnell genug hinterher und Oto Jeschke war wieder ohne Abwehrchance.

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Auf ähnliche Situationen auf der anderen Seite warteten die 851 Herner Fans im ersten Drittel vergeblich. Ihr Team präsentierte sich erneut zweikampfschwach, generierte kaum Torgefahr und konnte auch zwei Strafzeiten gegen die Gäste nicht nutzen. 75 Sekunden lang hatten die Miners doppelte Überzahl, doch es gelang nicht, einen Mitspieler vor Erfurts Goalie Konstantin Kessler in aussichtsreiche Schussposition zu bringen. Nils Liesegang war zwar ins Herner Aufgebot zurückgekehrt, doch auch der Routinier konnte der lahmenden HEV-Offensive keine Impulse verleihen.

„Wir waren im ersten Drittel gar nicht im Stadion. Das war nichts und das haben wir in der Pause auch angesprochen“, kommentierte Tobias Stolikowski den Fehlstart seines Teams. Was der HEV-Trainer seiner Mannschaft genau gesagt hatte, verriet er nicht, doch die Reaktion der Spieler nach Wiederbeginn ließ vermuten, dass es in der Kabine ordentlich gekracht hatte.

Das Momentum wechselt auf die Seite des Herner EV

Jedenfalls kamen die Miners wie verwandelt zurück aufs Eis, gingen nun wesentlich engagierter ins Körperspiel und erzwangen den frühen Anschlusstreffer – Resultat eines energischen Nachsetzens vor dem Tor der Black Dragons. Die hatten bis dahin alles im Griff gehabt, doch jetzt wechselte das Momentum auf die Herner Seite.

Der HEV blieb am Drücker, erarbeitete sich weitere Möglichkeiten und glich durch einen abgefälschten Schuss aus. „Es war klar, dass Herne anders rauskommt. Sie haben gut gearbeitet, während wir unseren Gameplan verloren haben“, hatte Gästetrainer Raphael Joly das Aufbäumen der Miners im zweiten Abschnitt vorausgeahnt.

Auch im letzten Drittel hatten die Gysenberger leichte Vorteile, doch der kämpferische Einsatz führte zu selten zu weiteren klaren Möglichkeiten. Erfurt hielt nun auch wieder stärker dagegen und hatte selbst die eine oder andere gefährliche Torszene. Es lief auf einen Lucky Punch hinaus, doch den schaffte in der regulären Spielzeit keine Mannschaft mehr – es ging in die Verlängerung.

Die war allerdings schnell beendet. Herne bekam die Scheibe nicht aus der eigenen Zone und die Black Dragons trafen nach 39 Sekunden zum Zusatzpunkt. „Verlängerung ist auch immer Glückssache und irgendwo geht das 2:3 dann auch in Ordnung“, schloss Tobias Stolikowski mit der Heimniederlage ab.

Tore: 0:1 (5:30), 0:2 (8:27), 1:2 (20:34) Krüger (Nedved/Dalecký), 2:2 (31:28) Stöhr (Nedved/Braun), 2:3 (60:39).

Strafminuten: Herne 6 – Erfurt 6.

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