Herne. Eishockey-Oberligist startet in Leipzig ins Jahr. Abtrünniger Stürmer spielt in den USA - zählt offiziell aber noch zum HEV-Kader.

Das erste Auswärtsspiel des neuen Jahres bestreitet der Herner EV an diesem Freitag um 20 Uhr bei den Icefighters Leipzig. Die Heimpremiere 2024 gibt es dann am Sonntag um 18.30 Uhr gegen die Black Dragons Erfurt.

Durch den eigenen 3:1-Sieg in Rostock und die Niederlage der Hannover Indians beim Lokalrivalen Scorpions hat der HEV wieder Anschluss an die direkten Playoff-Plätze gefunden. Vier Punkte trennen die Miners noch von Platz sechs und auch das Rennen in Sachen Pre-Playoffs bleibt eng.

Icefighters haben sich von Katastrophenstart erholt

Siege gegen unmittelbare Rivalen wie die Icefighters sind da von besonderer Bedeutung, doch die Sachsen haben sich von ihrem katastrophalen Saisonstart mit zwölf Auftaktniederlagen inzwischen erholt. Beim ersten Vergleich am Gysenberg war das Team von Trainer Frank Fischöder noch chancenlos, doch mit dem 3:1-Sieg beim zweiten Gastspiel in Herne leiteten die Icefighters die sportliche Wende ein.

Zum Jahresende mutierte der Tabellennachbar allerdings zur Wundertüte. Siegen am Hannoveraner Pferdeturm und in Halle standen Heimniederlagen gegen Erfurt und Schlusslicht Herford gegenüber, eine Favoritenrolle gibt es an diesem Freitag nicht. Auch beim HEV standen zuletzt zwei Heimniederlagen und zwei Auswärtssiege zu Buche und Trainer Tobias Stolikowski warnt: „Das wird eine hammerharte Aufgabe. Leipzig ist im Aufwind und gibt mit vier Reihen Vollgas.“

Erfurt kommt mit zweitbester Defensive der Liga

Eher bedächtig, zumindest statistisch betrachtet, kommt die bisherige Spielweise der Black Dragons aus Erfurt daher. Die Thüringer verlassen sich in erster Linie auf eine stabile Defensive, welche die zweitbeste der Liga ist, und haben so zehn Punkte mehr als der HEV auf die Habenseite gebracht.

Weniger geschossene Tore als der Sonntagsgegner der Grün-Weiß-Roten weisen dagegen nur Leipzig und Duisburg auf, doch die Black Dragons haben inzwischen im Angriff noch einmal nachgelegt. Für den verletzten Arnoldas Bosas wurde der Finne Santeri Haarala nachverpflichtet, der in zwei Spielen bereits dreimal ins Schwarze traf. Den ersten Saisonvergleich in der Hannibal-Arena gewann der seinerzeit stark ersatzgeschwächte HEV nach einer dramatischen Abwehrschlacht mit 1:0.

Herner EV: Neuer Kontingentspieler steht vor Unterschrift

Auch bei den Miners steht ein Neuzugang kurz vor der Unterschrift. Als Ersatz für den abtrünnigen US-Amerikaner Colin Jacobs, der offiziell immer noch in Herne unter Vertrag steht, wird Anfang kommender Woche ein neuer Kontingentspieler am Gysenberg erwartet. Letzte Vertragsdetails sind allerdings noch offen.

Colin Jacobs spielt bereits wieder in den USA für die Allen Americans in der ECHL - mangels entsprechender Vereinbarungen mit den deutschen Eishockeyligen. In Europa wäre er gesperrt. Die Herner Verantwortlichen hoffen jedoch, die Angelegenheit zeitnah abschließen zu können. Bis dahin wird Jacobs weiterhin offiziell als Spieler der Miners geführt.

Ansonsten ist die Mannschaftsbank der Miners derzeit gut gefüllt. Routinier Nils Liesegang fehlt zwar in Leipzig aus familiären Gründen, doch mit Lukas Jung und Finn Becker kehren zwei Akteure ins Aufgebot zurück. Ob Leonhard Korus erneut für den HEV verteidigt oder für die Iserlohn Roosters in der DEL spielt, entscheidet sich am Freitagmorgen. Leon Kotke geht am Abend für den Förderlizenzpartner aus Dortmund aufs Eis.

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