Herne. In Hombruch macht es der HC Westfalia Herne so, wie es Edin Terzic gerne vom BVB sieht. Ein Youngster wird erst 2024 wieder eingreifen.

Dirk Wiesner hatte schon am Freitagnachmittag gewarnt: „Vor uns liegen jetzt drei schwere Spiele. Nicht nur gegen die Top-Teams wie VfL Gladbeck und VfL Eintracht Hagen 2, sondern ich nehme da explizit auch Westfalia Hombruch mit rein.“ Der Sportliche Leiter des HC Westfalia bewies ein gutes Gespür. Denn die Herner Oberliga-Handballer konnten den 25:22-Sieg beim Tabellenletzten aus Dortmund erst in den letzten zehn Minuten einfahren. Und natürlich erzielte Tobias Böck gegen seinen Ex-Verein die erste HCW-Führung (21:20, 52.).

Bis dahin war der HCW immer einem Rückstand hinterhergelaufen. Teilweise lag die Mannschaft von Trainer Stephan Krebietke in der ersten Halbzeit mit vier Toren zurück (8:12, 23.). „Ich kann es mir auch nicht erklären“, meint er, „dass wir in den letzten zwei, drei Jahren nur tabellarisch gute Mannschaften gut bespielen.“ Erst eine Umstellung auf die 5:1-Abwehr in den letzten 20 Minuten brachte den Umschwung. „Damit haben wir sie vor Aufgaben gestellt, die sie nicht lösen konnten“, erklärt Krebietke. „Es ist gut, dass wir jetzt zwei laufende Systeme haben.“

HC Westfalia Herne bliebt ruhig und stellt kurz vor Schluss die Weichen auf Sieg

Abseits der taktischen Umstellung war eines noch wichtiger für diesen vierten Sieg in Folge: die Einstellung. „Wir sind ruhig geblieben und haben darauf vertraut, dass es eine Phase gibt, wo wir es besser verteidigen und angreifen können“, sagt Krebietke. Dass diese Phase erst so kurz vor dem Spielende begann, spielte auch in der Nachbetrachtung eine Rolle. Wie dieser Sieg zustande gekommen war, könne er nicht schönreden, dafür gab es zu viele leichte Fehler; verpasste freie Würfe, Siebenmeter und technische Unsauberkeiten. Das Ergebnis hingegen könne er schon schönreden.

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Denn es ist eine Entwicklung in der Mannschaft zu sehen. „Wir sind einen Schritt weiter“, betont Krebietke. „Vor einem Jahr sind wir in einem ähnlichen Spiel gegen TuS Volmetal eingebrochen und haben verloren.“ Es war ein Sieg im Stil einer Spitzenmannschaft. „Weniger sexy, mehr Erfolg“, hatte Edin Terzic, Trainer von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund, so ein Spiel vor gut einem Monat beschrieben. „Wenn man solche Spiele auch noch gewinnt, sieht es schon ganz gut aus“, sagt Krebietke mit Blick auf die Tabelle.

Doch die Top-Spiel-Wochen stehen für den HCW erst an. Erst geht es in der Sporthalle am Westring gegen den VfL Gladbeck (18. November, 18.30), danach zum VfL Eintracht Hagen 2. Schwierige Aufgaben, bei denen Henri Drees nicht mithelfen kann. Der Youngster fällt für den Rest des Jahres mit einer Verletzung der Patellasehne aus.

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HCW: Jörn Maiß, Nicklas Droege; Julian Schneider (5), Tobias Böck (5), Emil Weste (4), Tobias Spiekermann (3), Richard Sibbel (3), Jasper Meier (2), Luke Schumann (1), Alexander Schade (1), Henrik Komisarek (1), Noah Krebietke, Maik Nikolaus Klamann, Julian Ihnen

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