Wanne-Eickel. Top-Torjäger Xhino Kadiu bringt den DSC Wanne-Eickel gegen den SC Neheim auf die Siegerstraße. Der Schlüssel zum Erfolg liegt aber woanders

Wenn der Top-Stürmer trifft, dann passt auch das Ergebnis: Xhino Kadiu hat den DSC Wanne-Eickel gegen den SC Neheim mit seinem zehnten Saisontor zum 1:0 auf die Siegerstraße gebracht. Wenn Kadiu erfolgreich war, hat der DSC bisher noch nicht verloren. Der Schlüssel zum 2:0 (0:0)-Erfolg lag aber woanders.

DSC-Coach Pascal Beilfuß hatte seine Mannschaft nach zwei Niederlagen ermahnt, sich auf die ersten Saisonspiele zu besinnen, in denen Wanne-Eickel mit unbändigem Willen und vollem Einsatz erfolgreich gewesen war. Und seine Spieler hatten den Trainer erhört. „Das war von Anfang bis Ende eine kämpferisch richtig gute Leistung“, freute sich Beilfuß hinterher. „Das ist wieder das Gesicht, das wir in den ersten Wochen gezeigt haben.“

Mit dem schönsten Angriff des Spiels erzielt der DSC Wanne-Eickel das 2:0

Und es war wichtig, dass die Gastgeber es gegen den Tabellenvorletzten hervorholten, denn ansonsten hätte die Partie auch anders ausgehen können. Über die gesamten 90 Minuten lieferten sich beide Mannschaften ein intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen und wenigen Torchancen.

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Die erste hatte Torjäger Kadiu. Er versuchte es mit einem Seitfallzieher, der sein Ziel aber noch deutlich verfehlte (6.). Die zweite DSC-Gelegenheit ergab sich durch gutes Pressing: Neheims Keeper Claudio Osterhoff spielte wie in der gesamten ersten Hälfte kurz auf Innenverteidiger Finn Schubert. Dessen Pass ins Mittelfeld eroberte Wannes Bekem Saglam, der auf Kadiu weiterleitete. Dessen Versuch wurde aber geblockt (15.).

Beinahe wären die Gäste in Führung gegangen. Sie brachten nach einem Konter durch Nikolaos Simeonidis den Ball auch im DSC-Tor unter, Schiedsrichter Jörn Schäfer hatte den Schützen aber im Abseits gesehen (17.). Das sollte bis in die Schlussphase die einzige Möglichkeit für Neheim bleiben.

Die Hausherren bekamen noch die für lange Zeit beste Gelegenheit der Partie durch Saglam. Der tauchte nach einem langen Ball frei vor Neheims Tor auf, Torhüter Osterhoff reagierte aber glänzend (38.).

Kurz nach Wiederbeginn patzte der Schlussmann der Gäste aber. Er ließ einen scharf hereingebrachten Freistoß von Saglam nach vorne abprallen, und Xhino Kadiu stand dort, wo ein Torjäger stehen muss - 1:0 (50.). Der Top-Torjäger der Liga erwischte sicherlich nicht seinen besten Tag, mühte sich häufig vergeblich, gab aber nicht auf und belohnte sich und seine Mannschaftskameraden mit dem Führungstreffer.

Abwehrchef Nils Buchwalder (l.) machte in der Innenverteidigung wie sein Nebenmann Firat Cinar ein ganz starkes Spiel.
Abwehrchef Nils Buchwalder (l.) machte in der Innenverteidigung wie sein Nebenmann Firat Cinar ein ganz starkes Spiel. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Die Partie veränderte sich dadurch nicht großartig: Der DSC schaffte es nicht, das Spiel vollends unter Kontrolle zu bringen, der SC Neheim bekam aber auch kein Übergewicht. Ein Kopfball im Anschluss an eine Ecke durch Kapitän Riad Xhaka (61.) und ein Schuss von Ismail Icen, den Wannes Torhüter Frederic Westergerling ohne größere Probleme parierte (87.) - das war es, was die Gäste in Richtung DSC-Tor zustande brachten.

Wanne-Eickel hingegen kam mit dem schönsten Angriff des Tages noch einmal gefährlich nach vorne. Kadiu hatte sich ins linke Mittelfeld fallen lassen, schickte Saglam die Linie entlang, dessen scharfe Hereingabe vollendete der eingewechselte Emircan Savurgan locker zum 2:0-Endstand (84.).

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„Wir wissen selbst, dass das fußballerisch teilweise nicht gut genug war“, sagte Pascal Beilfuß. „Aber ich habe den Jungs gesagt, das interessiert mich heute gar nicht. Das wollte ich heute nicht sehen. Heute wollte ich eine Mannschaft sehen, die sich von Anfang bis Ende in alles hereinwirft. Und das haben die Jungs durchgezogen.“

Tore: 1:0 Xhino Kadiu (50.), 2:0 Emircan Savurgan (84.)

DSC Wanne-Eickel: Westergerling; Kubiak, Cinar, Buchwalder, Simsek, Mehmetoglu (69. Soltane), Kadiu, Saglam, Kegel (90. Nete), Anobian (78. Savurgan), Kampmann (88. Günes)

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